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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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CCXLIV. Siebendens bringet er ihnen/ wie Pomponatus

Lib. de Incantationibus c. 5.

wil/ ein Hembd mit vielen erschrecklichen Teuffels-Bildern und Zeuberirischen Zeichen besetzt/ welches sie anziehen müssen/ ehe sie auf die Reckebanck oder Lither kommen/ und die Krafft haben sol/ sie Stahl- und Eisenfest/ auch wider alle Marter unempfindlich zu machen/ so CAMISIA INFERNI, oder das Noth-Hembde genennet wird.

Del-Rio lib. 2. q. 21. pag. 232.

Dergleichen Teuffels-Hembd haben vor Alters viele grosse Herren/ Generales und hohe Officirer im Kriege sich geschafft/ und an den blossen Leib getragen/ vor allerley Geschos und Waffen fest und sicher zu seyn.

Zeiler, Epist. 350. pag. Edit. in fol. 400. Just. Georg. Schottel, in tr. von unterschiedl. Rechten in Teutschland c. 14. n. 8.

Es haben auch die gebährenden Weiber/ wenn es hart gehalten/ solch Hembd angezogen/ in Hoffnung/ sie würden desto leichter entbunden werden.

Matth. Webner. Pract. Observ. v. Noth-Hembd. p. 383. Item Schottel. d. loc.

Drum es auch den Nahmen Noth-Hembd bekommen/ weil man es in der Noth gebraucht.

Simon Majolus Dier. Canicul. tom 2. colloq. 3. fol. 264.

Und führet Johannes Wierus lib. 4. de Praestigiis Daemonum cap. 15. an/ daß er bey einen vornehmen und tapffern Ritter ein solch Noth-Hembd gesehen/ welches dieser von seinen Vetter/ auch einen berühmten Krieges-Officirer, bekommen. Wie es aber gemachet worden/ und ausgesehen/ beschreibet Wehnerus an obgedachten Orth mit folgenden Worten: Hujus indusii conficiendi ratio haec erat, non superstitiosa minus ac magica. Nocte Natalis Christi filum ex lino in nomine [horret animus dicere] Diaboli notae castitatis puellae nebant, texebant, consuebant. In pectore duo assuebantur capita, in quorum dextro long a pendebat barba, & velut galea erat imposita: Sinistrum autem horridum & corona ornatum, instar Daemonis. Latus utrius[unleserliches Material] muniebatur cruce. Longitudine a collo medium hominem contegit indusium cum manicis &c.

CCXLV. Achtens lehret er ihnen auch wohl einen so genanten Seegen

CCXLIV. Siebendens bringet er ihnen/ wie Pomponatus

Lib. de Incantationibus c. 5.

wil/ ein Hembd mit vielen erschrecklichen Teuffels-Bildern und Zeuberirischen Zeichen besetzt/ welches sie anziehen müssen/ ehe sie auf die Reckebanck oder Lither kommen/ und die Krafft haben sol/ sie Stahl- und Eisenfest/ auch wider alle Marter unempfindlich zu machen/ so CAMISIA INFERNI, oder das Noth-Hembde genennet wird.

Del-Rio lib. 2. q. 21. pag. 232.

Dergleichen Teuffels-Hembd haben vor Alters viele grosse Herren/ Generales und hohe Officirer im Kriege sich geschafft/ und an den blossen Leib getragen/ vor allerley Geschos und Waffen fest und sicher zu seyn.

Zeiler, Epist. 350. pag. Edit. in fol. 400. Just. Georg. Schottel, in tr. von unterschiedl. Rechten in Teutschland c. 14. n. 8.

Es haben auch die gebährenden Weiber/ wenn es hart gehalten/ solch Hembd angezogen/ in Hoffnung/ sie würden desto leichter entbunden werden.

Matth. Webner. Pract. Observ. v. Noth-Hembd. p. 383. Item Schottel. d. loc.

Drum es auch den Nahmen Noth-Hembd bekommen/ weil man es in der Noth gebraucht.

Simon Majolus Dier. Canicul. tom 2. colloq. 3. fol. 264.

Und führet Johannes Wierus lib. 4. de Praestigiis Daemonum cap. 15. an/ daß er bey einen vornehmen und tapffern Ritter ein solch Noth-Hembd gesehen/ welches dieser von seinen Vetter/ auch einen berühmten Krieges-Officirer, bekommen. Wie es aber gemachet worden/ und ausgesehen/ beschreibet Wehnerus an obgedachten Orth mit folgenden Worten: Hujus indusii conficiendi ratio haec erat, non superstitiosa minus ac magica. Nocte Natalis Christi filum ex lino in nomine [horret animus dicere] Diaboli notae castitatis puellae nebant, texebant, consuebant. In pectore duo assuebantur capita, in quorum dextro long a pendebat barba, & velut galea erat imposita: Sinistrum autem horridum & corona ornatum, instar Daemonis. Latus utrius[unleserliches Material] muniebatur cruce. Longitudine à collo medium hominem contegit indusium cum manicis &c.

CCXLV. Achtens lehret er ihnen auch wohl einen so genanten Seegen

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        <p>CCXLIV. Siebendens bringet er ihnen/ wie Pomponatus</p>
        <p>Lib. de Incantationibus c. 5.</p>
        <p>wil/ ein Hembd mit vielen erschrecklichen Teuffels-Bildern und Zeuberirischen                      Zeichen besetzt/ welches sie anziehen müssen/ ehe sie auf die Reckebanck oder                      Lither kommen/ und die Krafft haben sol/ sie Stahl- und Eisenfest/ auch wider                      alle Marter unempfindlich zu machen/ so CAMISIA INFERNI, oder das Noth-Hembde                      genennet wird.</p>
        <p>Del-Rio lib. 2. q. 21. pag. 232.</p>
        <p>Dergleichen Teuffels-Hembd haben vor Alters viele grosse Herren/ Generales und                      hohe Officirer im Kriege sich geschafft/ und an den blossen Leib getragen/ vor                      allerley Geschos und Waffen fest und sicher zu seyn.</p>
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        <p>Es haben auch die gebährenden Weiber/ wenn es hart gehalten/ solch Hembd                      angezogen/ in Hoffnung/ sie würden desto leichter entbunden werden.</p>
        <p>Matth. Webner. Pract. Observ. v. Noth-Hembd. p. 383. Item Schottel. d. loc.</p>
        <p>Drum es auch den Nahmen Noth-Hembd bekommen/ weil man es in der Noth                      gebraucht.</p>
        <p>Simon Majolus Dier. Canicul. tom 2. colloq. 3. fol. 264.</p>
        <p>Und führet Johannes Wierus lib. 4. de Praestigiis Daemonum cap. 15. an/ daß er                      bey einen vornehmen und tapffern Ritter ein solch Noth-Hembd gesehen/ welches                      dieser von seinen Vetter/ auch einen berühmten Krieges-Officirer, bekommen. Wie                      es aber gemachet worden/ und ausgesehen/ beschreibet Wehnerus an obgedachten                      Orth mit folgenden Worten: Hujus indusii conficiendi ratio haec erat, non                      superstitiosa minus ac magica. Nocte Natalis Christi filum ex lino in nomine                      [horret animus dicere] Diaboli notae castitatis puellae nebant, texebant,                      consuebant. In pectore duo assuebantur capita, in quorum dextro long a pendebat                      barba, &amp; velut galea erat imposita: Sinistrum autem horridum &amp; corona                      ornatum, instar Daemonis. Latus utrius<gap reason="illegible"/> muniebatur cruce. Longitudine à collo                      medium hominem contegit indusium cum manicis &amp;c.</p>
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[356/0372] CCXLIV. Siebendens bringet er ihnen/ wie Pomponatus Lib. de Incantationibus c. 5. wil/ ein Hembd mit vielen erschrecklichen Teuffels-Bildern und Zeuberirischen Zeichen besetzt/ welches sie anziehen müssen/ ehe sie auf die Reckebanck oder Lither kommen/ und die Krafft haben sol/ sie Stahl- und Eisenfest/ auch wider alle Marter unempfindlich zu machen/ so CAMISIA INFERNI, oder das Noth-Hembde genennet wird. Del-Rio lib. 2. q. 21. pag. 232. Dergleichen Teuffels-Hembd haben vor Alters viele grosse Herren/ Generales und hohe Officirer im Kriege sich geschafft/ und an den blossen Leib getragen/ vor allerley Geschos und Waffen fest und sicher zu seyn. Zeiler, Epist. 350. pag. Edit. in fol. 400. Just. Georg. Schottel, in tr. von unterschiedl. Rechten in Teutschland c. 14. n. 8. Es haben auch die gebährenden Weiber/ wenn es hart gehalten/ solch Hembd angezogen/ in Hoffnung/ sie würden desto leichter entbunden werden. Matth. Webner. Pract. Observ. v. Noth-Hembd. p. 383. Item Schottel. d. loc. Drum es auch den Nahmen Noth-Hembd bekommen/ weil man es in der Noth gebraucht. Simon Majolus Dier. Canicul. tom 2. colloq. 3. fol. 264. Und führet Johannes Wierus lib. 4. de Praestigiis Daemonum cap. 15. an/ daß er bey einen vornehmen und tapffern Ritter ein solch Noth-Hembd gesehen/ welches dieser von seinen Vetter/ auch einen berühmten Krieges-Officirer, bekommen. Wie es aber gemachet worden/ und ausgesehen/ beschreibet Wehnerus an obgedachten Orth mit folgenden Worten: Hujus indusii conficiendi ratio haec erat, non superstitiosa minus ac magica. Nocte Natalis Christi filum ex lino in nomine [horret animus dicere] Diaboli notae castitatis puellae nebant, texebant, consuebant. In pectore duo assuebantur capita, in quorum dextro long a pendebat barba, & velut galea erat imposita: Sinistrum autem horridum & corona ornatum, instar Daemonis. Latus utrius_ muniebatur cruce. Longitudine à collo medium hominem contegit indusium cum manicis &c. CCXLV. Achtens lehret er ihnen auch wohl einen so genanten Seegen

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/372>, abgerufen am 09.05.2024.