XX. Alexander Magnus, nachdem er die Scythen und Thracier mit Gewalt unter sein Joch gebracht/ und ferner an den Fluß Phusim seinen March fortsetzte/ hat an den Orthen/ wo er tapffern Widerstand von den Völckern empfunden/ steinerne Seulen aufrichten/ und oben drauf ein von Steinen formirtes membrum virile: Wo sich aber dieselbe bald und ohne Widerstand an ihm ergeben/ ein Weiblich Geburths-Glied setzen/ oder dran hauenlassen/ ihre respective Tapfferkeit damit anzuzeigen/ und auch ihre Zaghafftigkeit schimpflich/ als Weibischer Mämmen/ darzustellen.
Alex. ab Alexand. lib. 1. c. 22. Genial. Dier. Philipp. Camerar. cent. 1. Horar. Succisiv. c. 15 pag. 89.
Eben dieses schreibet auch Herodotus, lib. 2. n. 55. in fine von dem Sesostre.
XXI. Als Pherono, ietztgedachten Königs Sesostris Sohn/ in Egypten aus Frevel mit einen Pfeil in die Tieffe des hochangelauffenen Flusses Nili geschossen / ist er/ nach Heydnischer Arth zu reden/ von den Göttern an seinem Gesichte gestrafft worden/ daß er zehen Jahr blind gewesen. Endlich im eilfften Jahr bekahm er von dem Oraculo die Antwort: Wenn er seine Augen würde mit Urin eines Weibes/ so ihr Lebtag keinen mehr/ als nur einzig u. allein ihren Mann / admittiret und zugelassen hätte/ waschen werde/ er sein Gesichte wiederbekommen solte. Drauf probirte er es mit seiner Gemahlin Urin/ und als es nicht half/ versuchte er es mit vieler anderer Weiber ihren/ biß er eine antraf/ dadurch siene Augen geöfnet wurden/ welche er zum Weibe genommen/ die andern aber nebst seiner Gemahlin in eine Stadt bringen / und alle miteinander verbrennen lassen.
Herodotus, dict. lib. 2. n. 57. pag. m. 141.
XXII. Es soll auch kein besser Mittel seyn/ den Aussatz/ sonderlich die Arth / welche man Elephantiasin nennet/ glücklich zu curiren/ wenn eine Manns-Person damit beladen ist/ als daß man den Patienten castrire/ und ausschneide: Maßen denn die Medici einmüthig bejahen/ daß kein Verschnittener den Aussatz bekommen / sicut ex Archigene Aetius, & ex his Cujacius. l. 17. obs. 24. nec non Henel. in otio Uratislav. c. 35. p. 287. notant. Vielweniger das Podagra, Hippocrat. lib. 6. Aphorism. cap. 30. Sie kriegen auch keine Glatze/ oder kalen Kopf. Plin. lib. 11. c. 37. Aristoteles, lib. 3. de Histor. animal c. 11. & proble. 10. c. 56.
XXIII. Nechst diesem ist erschrecklich zu lesen/ daß bey Verfolgung der Christen die Heidnische Henckers-Buben/ theils Martyrern scharffes Rohr in
XX. Alexander Magnus, nachdem er die Scythen und Thracier mit Gewalt unter sein Joch gebracht/ und ferner an den Fluß Phusim seinen March fortsetzte/ hat an den Orthen/ wo er tapffern Widerstand von den Völckern empfunden/ steinerne Seulen aufrichten/ und oben drauf ein von Steinen formirtes membrum virile: Wo sich aber dieselbe bald und ohne Widerstand an ihm ergeben/ ein Weiblich Geburths-Glied setzen/ oder dran hauenlassen/ ihre respectivè Tapfferkeit damit anzuzeigen/ und auch ihre Zaghafftigkeit schimpflich/ als Weibischer Mämmen/ darzustellen.
Alex. ab Alexand. lib. 1. c. 22. Genial. Dier. Philipp. Camerar. cent. 1. Horar. Succisiv. c. 15 pag. 89.
Eben dieses schreibet auch Herodotus, lib. 2. n. 55. in fine von dem Sesostre.
XXI. Als Pherono, ietztgedachten Königs Sesostris Sohn/ in Egypten aus Frevel mit einen Pfeil in die Tieffe des hochangelauffenen Flusses Nili geschossen / ist er/ nach Heydnischer Arth zu reden/ von den Göttern an seinem Gesichte gestrafft worden/ daß er zehen Jahr blind gewesen. Endlich im eilfften Jahr bekahm er von dem Oraculo die Antwort: Wenn er seine Augen würde mit Urin eines Weibes/ so ihr Lebtag keinen mehr/ als nur einzig u. allein ihren Mañ / admittiret und zugelassen hätte/ waschen werde/ er sein Gesichte wiederbekommen solte. Drauf probirte er es mit seiner Gemahlin Urin/ und als es nicht half/ versuchte er es mit vieler anderer Weiber ihren/ biß er eine antraf/ dadurch siene Augen geöfnet wurden/ welche er zum Weibe genom̃en/ die andern aber nebst seiner Gemahlin in eine Stadt bringen / und alle miteinander verbrennen lassen.
Herodotus, dict. lib. 2. n. 57. pag. m. 141.
XXII. Es soll auch kein besser Mittel seyn/ den Aussatz/ sonderlich die Arth / welche man Elephantiasin nennet/ glücklich zu curiren/ wenn eine Manns-Person damit beladen ist/ als daß man den Patienten castrire/ und ausschneide: Maßen denn die Medici einmüthig bejahen/ daß kein Verschnittener den Aussatz bekommen / sicut ex Archigene Aetius, & ex his Cujacius. l. 17. obs. 24. nec non Henel. in otio Uratislav. c. 35. p. 287. notant. Vielweniger das Podagra, Hippocrat. lib. 6. Aphorism. cap. 30. Sie kriegen auch keine Glatze/ oder kalen Kopf. Plin. lib. 11. c. 37. Aristoteles, lib. 3. de Histor. animal c. 11. & proble. 10. c. 56.
XXIII. Nechst diesem ist erschrecklich zu lesen/ daß bey Verfolgung der Christen die Heidnische Henckers-Buben/ theils Martyrern scharffes Rohr in
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XX. Alexander Magnus, nachdem er die Scythen und Thracier mit Gewalt unter sein Joch gebracht/ und ferner an den Fluß Phusim seinen March fortsetzte/ hat an den Orthen/ wo er tapffern Widerstand von den Völckern empfunden/ steinerne Seulen aufrichten/ und oben drauf ein von Steinen formirtes membrum virile: Wo sich aber dieselbe bald und ohne Widerstand an ihm ergeben/ ein Weiblich Geburths-Glied setzen/ oder dran hauenlassen/ ihre respectivè Tapfferkeit damit anzuzeigen/ und auch ihre Zaghafftigkeit schimpflich/ als Weibischer Mämmen/ darzustellen.
Alex. ab Alexand. lib. 1. c. 22. Genial. Dier. Philipp. Camerar. cent. 1. Horar. Succisiv. c. 15 pag. 89.
Eben dieses schreibet auch Herodotus, lib. 2. n. 55. in fine von dem Sesostre.
XXI. Als Pherono, ietztgedachten Königs Sesostris Sohn/ in Egypten aus Frevel mit einen Pfeil in die Tieffe des hochangelauffenen Flusses Nili geschossen / ist er/ nach Heydnischer Arth zu reden/ von den Göttern an seinem Gesichte gestrafft worden/ daß er zehen Jahr blind gewesen. Endlich im eilfften Jahr bekahm er von dem Oraculo die Antwort: Wenn er seine Augen würde mit Urin eines Weibes/ so ihr Lebtag keinen mehr/ als nur einzig u. allein ihren Mañ / admittiret und zugelassen hätte/ waschen werde/ er sein Gesichte wiederbekommen solte. Drauf probirte er es mit seiner Gemahlin Urin/ und als es nicht half/ versuchte er es mit vieler anderer Weiber ihren/ biß er eine antraf/ dadurch siene Augen geöfnet wurden/ welche er zum Weibe genom̃en/ die andern aber nebst seiner Gemahlin in eine Stadt bringen / und alle miteinander verbrennen lassen.
Herodotus, dict. lib. 2. n. 57. pag. m. 141.
XXII. Es soll auch kein besser Mittel seyn/ den Aussatz/ sonderlich die Arth / welche man Elephantiasin nennet/ glücklich zu curiren/ wenn eine Manns-Person damit beladen ist/ als daß man den Patienten castrire/ und ausschneide: Maßen denn die Medici einmüthig bejahen/ daß kein Verschnittener den Aussatz bekommen / sicut ex Archigene Aetius, & ex his Cujacius. l. 17. obs. 24. nec non Henel. in otio Uratislav. c. 35. p. 287. notant. Vielweniger das Podagra, Hippocrat. lib. 6. Aphorism. cap. 30. Sie kriegen auch keine Glatze/ oder kalen Kopf. Plin. lib. 11. c. 37. Aristoteles, lib. 3. de Histor. animal c. 11. & proble. 10. c. 56.
XXIII. Nechst diesem ist erschrecklich zu lesen/ daß bey Verfolgung der Christen die Heidnische Henckers-Buben/ theils Martyrern scharffes Rohr in
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1027. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1033>, abgerufen am 24.11.2024.
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