Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

Erste buch
fast machen. Dan was ursachet mehr den frieden/ alß wen
beide theil wol gefast sein und keiner seinem glücke oder stär-
cke zu viel vertrauen darff.

Von bewerbung des
Kriegßvolcks
Das Erste buch.

APparatus militum bestehet in zweyen stü-
cken/ in Dilectu, in der außwehlung oder bewer-
bung des Kriegßvolcks/ und in Castrensi armo-
rum meditatione
oder wie man dasselbe in übung unnd
gehorsam bringen soll. Welche beyde stücke dan mit fleiß
in achtzunehmen/ alß die/ daran nicht wenig gelegen. Jn
Dilectu fellet nuhn dieses bedencken für/ ob sich ein feldtherr
seiner underthanen oder frembder bestelter leut gebrauchen.
Grosse Königreich und völcker pflegen gemeiniglich mit
ihren Landtsässen und sonderlich der Ritterschafft zu krie-
gen/ in massen solches an Römern und Griechen zu sehen/ ja
anheut bey allen nationen herkommen. Doch gebraucht
man sich/ wie auch bey den Römern geschehen/ darneben
etwa dero freunde/ Bundtsgenossen/ oder Schutzverwan-
ten hülfe und leut/ die zum krieg geübt und erfahren/ oder
auch sonstet andere frembde umb sollt beworbene kriegß-
leut. Nuhn halten es viel dauor/ weiln die underthane und

Landt-

Erſte buch
faſt machen. Dan was urſachet mehr den frieden/ alß wen
beide theil wol gefaſt ſein und keiner ſeinem gluͤcke oder ſtaͤr-
cke zu viel vertrauen darff.

Von bewerbung des
Kriegßvolcks
Das Erſte buch.

APparatus militum beſtehet in zweyen ſtuͤ-
cken/ in Dilectu, in der außwehlung oder bewer-
bung des Kriegßvolcks/ und in Caſtrenſi armo-
rum meditatione
oder wie man daſſelbe in uͤbung unnd
gehorſam bringen ſoll. Welche beyde ſtuͤcke dan mit fleiß
in achtzunehmen/ alß die/ daran nicht wenig gelegen. Jn
Dilectu fellet nuhn dieſes bedencken fuͤr/ ob ſich ein feldtherr
ſeiner underthanen oder frembder beſtelter leut gebrauchen.
Groſſe Koͤnigreich und voͤlcker pflegen gemeiniglich mit
ihren Landtſaͤſſen und ſonderlich der Ritterſchafft zu krie-
gen/ in maſſen ſolches an Roͤmern uñ Griechen zu ſehen/ ja
anheut bey allen nationen herkommen. Doch gebraucht
man ſich/ wie auch bey den Roͤmern geſchehen/ darneben
etwa dero freunde/ Bundtsgenoſſen/ oder Schutzverwan-
ten huͤlfe und leut/ die zum krieg geuͤbt und erfahren/ oder
auch ſonſtet andere frembde umb ſollt beworbene kriegß-
leut. Nuhn halten es viel dauor/ weiln die underthane und

Landt-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0020" n="12"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;te buch</hi></fw><lb/>
fa&#x017F;t machen. Dan was ur&#x017F;achet mehr den frieden/ alß wen<lb/>
beide theil wol gefa&#x017F;t &#x017F;ein und keiner &#x017F;einem glu&#x0364;cke oder &#x017F;ta&#x0364;r-<lb/>
cke zu viel vertrauen darff.</p><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Von bewerbung des<lb/>
Kriegßvolcks<lb/>
Das Er&#x017F;te buch.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">A</hi>Pparatus militum</hi> be&#x017F;tehet in zweyen &#x017F;tu&#x0364;-<lb/>
cken/ <hi rendition="#aq">in Dilectu,</hi> in der außwehlung oder bewer-<lb/>
bung des Kriegßvolcks/ und <hi rendition="#aq">in Ca&#x017F;tren&#x017F;i armo-<lb/>
rum meditatione</hi> oder wie man da&#x017F;&#x017F;elbe in u&#x0364;bung unnd<lb/>
gehor&#x017F;am bringen &#x017F;oll. Welche beyde &#x017F;tu&#x0364;cke dan mit fleiß<lb/>
in achtzunehmen/ alß die/ daran nicht wenig gelegen. Jn<lb/><hi rendition="#aq">Dilectu</hi> fellet nuhn die&#x017F;es bedencken fu&#x0364;r/ ob &#x017F;ich ein feldtherr<lb/>
&#x017F;einer underthanen oder frembder be&#x017F;telter leut gebrauchen.<lb/>
Gro&#x017F;&#x017F;e Ko&#x0364;nigreich und vo&#x0364;lcker pflegen gemeiniglich mit<lb/>
ihren Landt&#x017F;a&#x0364;&#x017F;&#x017F;en und &#x017F;onderlich der Ritter&#x017F;chafft zu krie-<lb/>
gen/ in ma&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olches an Ro&#x0364;mern un&#x0303; Griechen zu &#x017F;ehen/ ja<lb/>
anheut bey allen nationen herkommen. Doch gebraucht<lb/>
man &#x017F;ich/ wie auch bey den Ro&#x0364;mern ge&#x017F;chehen/ darneben<lb/>
etwa dero freunde/ Bundtsgeno&#x017F;&#x017F;en/ oder Schutzverwan-<lb/>
ten hu&#x0364;lfe und leut/ die zum krieg geu&#x0364;bt und erfahren/ oder<lb/>
auch &#x017F;on&#x017F;tet andere frembde umb &#x017F;ollt beworbene kriegß-<lb/>
leut. Nuhn halten es viel dauor/ weiln die underthane und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Landt-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0020] Erſte buch faſt machen. Dan was urſachet mehr den frieden/ alß wen beide theil wol gefaſt ſein und keiner ſeinem gluͤcke oder ſtaͤr- cke zu viel vertrauen darff. Von bewerbung des Kriegßvolcks Das Erſte buch. APparatus militum beſtehet in zweyen ſtuͤ- cken/ in Dilectu, in der außwehlung oder bewer- bung des Kriegßvolcks/ und in Caſtrenſi armo- rum meditatione oder wie man daſſelbe in uͤbung unnd gehorſam bringen ſoll. Welche beyde ſtuͤcke dan mit fleiß in achtzunehmen/ alß die/ daran nicht wenig gelegen. Jn Dilectu fellet nuhn dieſes bedencken fuͤr/ ob ſich ein feldtherr ſeiner underthanen oder frembder beſtelter leut gebrauchen. Groſſe Koͤnigreich und voͤlcker pflegen gemeiniglich mit ihren Landtſaͤſſen und ſonderlich der Ritterſchafft zu krie- gen/ in maſſen ſolches an Roͤmern uñ Griechen zu ſehen/ ja anheut bey allen nationen herkommen. Doch gebraucht man ſich/ wie auch bey den Roͤmern geſchehen/ darneben etwa dero freunde/ Bundtsgenoſſen/ oder Schutzverwan- ten huͤlfe und leut/ die zum krieg geuͤbt und erfahren/ oder auch ſonſtet andere frembde umb ſollt beworbene kriegß- leut. Nuhn halten es viel dauor/ weiln die underthane und Landt-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/20
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/20>, abgerufen am 29.03.2024.