Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.an die Krancken. Er vor/ und stellet sich als wolt Er ihm verdammen. Sehet ihranders nichts für euch denn den Todt/ und vermeinet nicht anders/ denn GOtt sey über euch erzürnet/ und haltet nicht anders/ denn Er sey weit von euch gewichen/ und hab euch eben gantz und gar verlas- sen/ so schlüsset anders nicht/ denn GOtt sey euch am allernähesten/ sorge für euch/ habe euch lieb/ werde euch beschirmen und erlösen: Denn wie der Poet sagt: Mitten im Zorn ist Er eingedenck seiner Barmhertzigkeit/ und sein Zorn wäret nur ein Augenblick: Barm- hertzig und gnädig ist der Herr/ gedultig und von grosser Güte/ Er wird nicht imer Hadern noch ewiglich Zorn halten. Wie sichein Va- ter über Kinder erbarmet/ so erbarmet sich der Herr über die so ihn fürchten: Denn Er kennet was für ein Gemächt wir sind/ Er dencket daran/ daß wir Staub sind/ die Gnade des Herrn währet von E- wigkeit zu Ewigkeit. So nun dem also/ so verstopffet eure Ohren/ Au- gen/ Sinn und Gedancken/ und lasset alles euren GOtt walten/ Er gehe mit euch üm wie Er gleich wolle/ und sehet euren Todt nicht nach den Augen der Vernunfft/ sondern nach GOttes Wort an/ wel- ches David sagt/ Der Todt seiner Heiligen ist werth gehalten für dem Herrn/ selig sind die Todten/ die im Herrn sterben. Christus sagt/ Wer an mich gläubt/ wird den Todt nicht sehen ewiglich. Fel- let euch nun etwas für/ das euch von eurem Christo wolte abwendig machen/ so schlagets alles aus dem Sinn/ und hanget dem Wort GOttes stets an, und wiederholet diese tröstliche Wort offt und dick bey euch selber. Vermahnung/ so der Krancke ietzt in die Züg greiffen wil. MEin Ritter Christi bis wol getrost in deinem Seligmacher/ sal/ Nnnnn ij
an die Krancken. Er vor/ und ſtellet ſich als wolt Er ihm verdammen. Sehet ihranders nichts für euch denn den Todt/ und vermeinet nicht anders/ denn GOtt ſey über euch erzürnet/ und haltet nicht anders/ denn Er ſey weit von euch gewichen/ und hab euch eben gantz und gar verlaſ- ſen/ ſo ſchlüſſet anders nicht/ denn GOtt ſey euch am allernäheſten/ ſorge für euch/ habe euch lieb/ werde euch beſchirmen und erlöſen: Denn wie der Poet ſagt: Mitten im Zorn iſt Er eingedenck ſeiner Barmhertzigkeit/ und ſein Zorn wäret nur ein Augenblick: Barm- hertzig und gnädig iſt der Herr/ gedultig und von groſſer Güte/ Er wird nicht imer Hadern noch ewiglich Zorn halten. Wie ſichein Va- ter über Kinder erbarmet/ ſo erbarmet ſich der Herr über die ſo ihn fürchten: Denn Er kennet was für ein Gemächt wir ſind/ Er dencket daran/ daß wir Staub ſind/ die Gnade des Herrn währet von E- wigkeit zu Ewigkeit. So nun dem alſo/ ſo verſtopffet eure Ohren/ Au- gen/ Sinn und Gedancken/ und laſſet alles euren GOtt walten/ Er gehe mit euch üm wie Er gleich wolle/ und ſehet euren Todt nicht nach den Augen der Vernunfft/ ſondern nach GOttes Wort an/ wel- ches David ſagt/ Der Todt ſeiner Heiligen iſt werth gehalten für dem Herrn/ ſelig ſind die Todten/ die im Herrn ſterben. Chriſtus ſagt/ Wer an mich gläubt/ wird den Todt nicht ſehen ewiglich. Fel- let euch nun etwas für/ das euch von eurem Chriſto wolte abwendig machen/ ſo ſchlagets alles aus dem Sinn/ und hanget dem Wort GOttes ſtets an, und wiederholet dieſe tröſtliche Wort offt und dick bey euch ſelber. Vermahnung/ ſo der Krancke ietzt in die Züg greiffen wil. MEin Ritter Chriſti bis wol getroſt in deinem Seligmacher/ ſal/ Nnnnn ij
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an die Krancken.
Er vor/ und ſtellet ſich als wolt Er ihm verdammen. Sehet ihr
anders nichts für euch denn den Todt/ und vermeinet nicht anders/
denn GOtt ſey über euch erzürnet/ und haltet nicht anders/ denn Er
ſey weit von euch gewichen/ und hab euch eben gantz und gar verlaſ-
ſen/ ſo ſchlüſſet anders nicht/ denn GOtt ſey euch am allernäheſten/
ſorge für euch/ habe euch lieb/ werde euch beſchirmen und erlöſen:
Denn wie der Poet ſagt: Mitten im Zorn iſt Er eingedenck ſeiner
Barmhertzigkeit/ und ſein Zorn wäret nur ein Augenblick: Barm-
hertzig und gnädig iſt der Herr/ gedultig und von groſſer Güte/ Er
wird nicht imer Hadern noch ewiglich Zorn halten. Wie ſichein Va-
ter über Kinder erbarmet/ ſo erbarmet ſich der Herr über die ſo ihn
fürchten: Denn Er kennet was für ein Gemächt wir ſind/ Er dencket
daran/ daß wir Staub ſind/ die Gnade des Herrn währet von E-
wigkeit zu Ewigkeit. So nun dem alſo/ ſo verſtopffet eure Ohren/ Au-
gen/ Sinn und Gedancken/ und laſſet alles euren GOtt walten/ Er
gehe mit euch üm wie Er gleich wolle/ und ſehet euren Todt nicht nach
den Augen der Vernunfft/ ſondern nach GOttes Wort an/ wel-
ches David ſagt/ Der Todt ſeiner Heiligen iſt werth gehalten für
dem Herrn/ ſelig ſind die Todten/ die im Herrn ſterben. Chriſtus
ſagt/ Wer an mich gläubt/ wird den Todt nicht ſehen ewiglich. Fel-
let euch nun etwas für/ das euch von eurem Chriſto wolte abwendig
machen/ ſo ſchlagets alles aus dem Sinn/ und hanget dem Wort
GOttes ſtets an, und wiederholet dieſe tröſtliche Wort offt und
dick bey euch ſelber.
Vermahnung/ ſo der Krancke ietzt in die Züg
greiffen wil.
MEin Ritter Chriſti bis wol getroſt in deinem Seligmacher/
erwarte auch mit Gedult deſſelbigen deines Erlöſers/ bis
getroſt und wandele mannlich/ der Herr wird dich erlöſen/
aus allem deinem Leiden. Denn der Herr iſt bey dir in der Trüb-
ſal/
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Zitationshilfe: | Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 95[96]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/439>, abgerufen am 27.06.2024. |