Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.Das 5. Theil/ Vermahnungen Christus Jesus ist euer Mitler/ Fürsprecher/ Patron und Hoherprie-ster für Gott/ derselbige hat euch Gott wiederüm versöhnet/ und sein väterliches Hertz üm euer Sünde willen von euch entfrembdet/ wie- derüm zu euch gewendet/ also daß GOtt üm Christi willen ietzt euer lieber Vater ist/ welcher Sorge für euch trägt/ euch hertzlich liebet als seinen allerliebsten Sohn. Sintemal nu so ein mächtiger König so Christus heist bey euch stehet/ wer wil euch antasten/ wer wil euch ein einig Leid zufügen: Höret was S. Paulus spricht/ Rom. 8. Jst Gott mit uns/ wer wil wieder uns seyn? Wer wil uns scheiden von der Liebe Gottes? Jch bin gewis/ daß weder Todt noch Leben/ uns von Jesu Christo scheiden kan. Dieweil denn Christus mit allen seinen Gütern sich euch geschenckt hat/ hat Er auch die Gerechtigkeit Unschuld/ Heil und ewigs Leben zugleich geschenckt/ wie S. Paulus spricht: Christus ist uns gemacht von GOtt zur Weißheit/ Ge- rechtigkeit/ Heiligung und zur Erlösung: Auf diesen Christum/ als den rechten Eckstein setzt steiff all euer Hoffnung und Vertrauen. Dieser Stein ist das rechte starcke Fundament/ daran ihr euch ver- Er
Das 5. Theil/ Vermahnungen Chriſtus Jeſus iſt euer Mitler/ Fürſprecher/ Patron und Hoherprie-ſter für Gott/ derſelbige hat euch Gott wiederüm verſöhnet/ und ſein väterliches Hertz üm euer Sünde willen von euch entfrembdet/ wie- derüm zu euch gewendet/ alſo daß GOtt üm Chriſti willen ietzt euer lieber Vater iſt/ welcher Sorge für euch trägt/ euch hertzlich liebet als ſeinen allerliebſten Sohn. Sintemal nu ſo ein mächtiger König ſo Chriſtus heiſt bey euch ſtehet/ wer wil euch antaſten/ wer wil euch ein einig Leid zufügen: Höret was S. Paulus ſpricht/ Rom. 8. Jſt Gott mit uns/ wer wil wieder uns ſeyn? Wer wil uns ſcheiden von der Liebe Gottes? Jch bin gewis/ daß weder Todt noch Leben/ uns von Jeſu Chriſto ſcheiden kan. Dieweil denn Chriſtus mit allen ſeinen Gütern ſich euch geſchenckt hat/ hat Er auch die Gerechtigkeit Unſchuld/ Heil und ewigs Leben zugleich geſchenckt/ wie S. Paulus ſpricht: Chriſtus iſt uns gemacht von GOtt zur Weißheit/ Ge- rechtigkeit/ Heiligung und zur Erlöſung: Auf dieſen Chriſtum/ als den rechten Eckſtein ſetzt ſteiff all euer Hoffnung und Vertrauen. Dieſer Stein iſt das rechte ſtarcke Fundament/ daran ihr euch ver- Er
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Das 5. Theil/ Vermahnungen
Chriſtus Jeſus iſt euer Mitler/ Fürſprecher/ Patron und Hoherprie-
ſter für Gott/ derſelbige hat euch Gott wiederüm verſöhnet/ und ſein
väterliches Hertz üm euer Sünde willen von euch entfrembdet/ wie-
derüm zu euch gewendet/ alſo daß GOtt üm Chriſti willen ietzt euer
lieber Vater iſt/ welcher Sorge für euch trägt/ euch hertzlich liebet als
ſeinen allerliebſten Sohn. Sintemal nu ſo ein mächtiger König
ſo Chriſtus heiſt bey euch ſtehet/ wer wil euch antaſten/ wer wil euch
ein einig Leid zufügen: Höret was S. Paulus ſpricht/ Rom. 8. Jſt
Gott mit uns/ wer wil wieder uns ſeyn? Wer wil uns ſcheiden von
der Liebe Gottes? Jch bin gewis/ daß weder Todt noch Leben/ uns
von Jeſu Chriſto ſcheiden kan. Dieweil denn Chriſtus mit allen
ſeinen Gütern ſich euch geſchenckt hat/ hat Er auch die Gerechtigkeit
Unſchuld/ Heil und ewigs Leben zugleich geſchenckt/ wie S. Paulus
ſpricht: Chriſtus iſt uns gemacht von GOtt zur Weißheit/ Ge-
rechtigkeit/ Heiligung und zur Erlöſung: Auf dieſen Chriſtum/ als
den rechten Eckſtein ſetzt ſteiff all euer Hoffnung und Vertrauen.
Dieſer Stein iſt das rechte ſtarcke Fundament/ daran ihr euch ver-
trauen und darauf ſicher fuſſen dörffet/ kein Wetter/ Wellen/ Schlag
Regen/ wie grauſam ſie ſich ſtellen/ wüten und toben/ werdenes nicht
überwältigen. Dieſem Chriſto ergebet euch gantz und gar/ dem
hanget feſtiglich an/ laſſet euch kein Trübſal/ Verſuchung/ ꝛc. von
ihm abwendig machen/ ob ſchon euer Fleiſch und Blut das Wieder-
ſpiel von ihm ſiehet/ und die blinde/ tolle Vernunft anders eingiebt/
ob euch ſchon der Teuffel ohn unterlaß einbläſet/ es ſey aus mit euch/
GOtt ſey euer abgeſagter Feind/ und ihr habt die ewige Verdamnüs
verſchuldet: Jedoch gläubet feſt mit Abraham wieder alle Hoff-
nung auf das Zukünfftige/ und lernet mit fleiß/ das es unſers lieben
GOTTES alter Gebrauch ſey/ wen er wil in Himmel führen/
den führet er zuvor in die Hölle/ wen er lebendig macht/ den tödtet
Er zuvor/ mit welchem Er wil Barmhertzigkeit theilen den verſucher
Er
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