Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.Die selige Sterb-Kunst. Schalcksnarren laß dir nicht wolgefallen. Werdich strafft und dir wol räth/ den hab lieb. Treue Kirchen-und andere Diener hab sehr lieb/ und loh- ne ihnen nach deinem Vermögen. Untreue Diener laß mit Gunst von dir kommen/ behalte sie nicht. Jedermans Schand hilff decken/ doch wenn du regi- rest/ so straffe das Ubel. Biß denen/ die unter dir seyn/ ein Vater/ beschwere deine Unterthanen wie- der Billigkeit nicht/ denn dieselbige Nahrung hab ich offt sehen übel gerathen. Halt über denn From- men/ und ob ihm schon bisweilen eine Thorheit wie- derfähret/ so straffe/ aber mit Vernunfft/ so viel dir gebühret. Hüte dich für Trunckenheit/ denn da- raus/ spricht S. Paulus/ kömmt ein unordentlich Le- ben/ Sünd/ Schand und Laster/ etc. Wie ein kranckes Ehegemahl von dem andern sei- nen Abschied nehmen/ und denselbigen in den gnädigen Schutz und Schirm des Allmächtigen befehlen soll. BEliebtes Gemahl oder Gemahlin/ Haus- fodern Ddddd iij
Die ſelige Sterb-Kunſt. Schalcksnarren laß dir nicht wolgefallen. Werdich ſtrafft und dir wol räth/ den hab lieb. Treue Kirchen-und andere Diener hab ſehr lieb/ und loh- ne ihnen nach deinem Vermögen. Untreue Diener laß mit Gunſt von dir kommen/ behalte ſie nicht. Jedermans Schand hilff decken/ doch wenn du regi- reſt/ ſo ſtraffe das Ubel. Biß denen/ die unter dir ſeyn/ ein Vater/ beſchwere deine Unterthanen wie- der Billigkeit nicht/ denn dieſelbige Nahrung hab ich offt ſehen übel gerathen. Halt über denn From- men/ und ob ihm ſchon bisweilen eine Thorheit wie- derfähret/ ſo ſtraffe/ aber mit Vernunfft/ ſo viel dir gebühret. Hüte dich für Trunckenheit/ denn da- raus/ ſpricht S. Paulus/ köm̃t ein unordentlich Le- ben/ Sünd/ Schand und Laſter/ ꝛc. Wie ein kranckes Ehegemahl von dem andern ſei- nen Abſchied nehmen/ und denſelbigen in den gnädigen Schutz und Schirm des Allmächtigen befehlen ſoll. BEliebtes Gemahl oder Gemahlin/ Haus- fodern Ddddd iij
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Die ſelige Sterb-Kunſt.
Schalcksnarren laß dir nicht wolgefallen. Wer
dich ſtrafft und dir wol räth/ den hab lieb. Treue
Kirchen-und andere Diener hab ſehr lieb/ und loh-
ne ihnen nach deinem Vermögen. Untreue Diener
laß mit Gunſt von dir kommen/ behalte ſie nicht.
Jedermans Schand hilff decken/ doch wenn du regi-
reſt/ ſo ſtraffe das Ubel. Biß denen/ die unter dir
ſeyn/ ein Vater/ beſchwere deine Unterthanen wie-
der Billigkeit nicht/ denn dieſelbige Nahrung hab
ich offt ſehen übel gerathen. Halt über denn From-
men/ und ob ihm ſchon bisweilen eine Thorheit wie-
derfähret/ ſo ſtraffe/ aber mit Vernunfft/ ſo viel dir
gebühret. Hüte dich für Trunckenheit/ denn da-
raus/ ſpricht S. Paulus/ köm̃t ein unordentlich Le-
ben/ Sünd/ Schand und Laſter/ ꝛc.
Wie ein kranckes Ehegemahl von dem andern ſei-
nen Abſchied nehmen/ und denſelbigen in den gnädigen
Schutz und Schirm des Allmächtigen
befehlen ſoll.
BEliebtes Gemahl oder Gemahlin/ Haus-
wirth oder Hausfrau/ (nach Gelegenheit der
Perſon.) Demnach es numehr an dem/ daß
der allmächtige/ ewige/ gütige Gott uns beyde Ehe-
leut von einander nehmen/ und mich vielleicht bald
nach ſeinem gnädigen/ väterlichen Willen zu ſich ab-
fodern
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