Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.Das fünffte Theil. les Glück und Unglück von Gott kömmt/ und baldein Ende nimmt: Erkenn dich für einen Sünder/ gläu- be dem Wort Gottes/ Jesus Christus habe dich mit seinem Todt erlöst/ beharr darauf und bekenn es bis ans Ende/ so wird Er dich wieder bekennen/ und sich deiner annehmen vor Gott seinem himlischen Va- ter. Halt über deinem Stand ehrlich/ sey war- haftig/ halt/ was du zusagest/ und ob dir Leib und Gut drauf gieng/ denn wenn du läugst im Schimpff oder Ernst/ so bist du ein Teuffels-Kind/ der ist ein Vater der Lügen. Sey auch züchtig mit Worten/ Gedancken und Gebärden/ schände niemands Weib oder Kind. Sey kein Balger/ aber wenn man die Fähnlein fliehen läst/ denn sey keck/ und fleuch nicht/ Es ist besser ehrlich gestorben/ denn schändlich geflo- hen. Sey nicht verthulich/ sey auch kein karger Filtz/ zu Ehren spare nichts: Rede niemand übels nach/ gedencke allzeit an dich selbst/ daß du auch ein armer Mensch bist. Handel nicht fälschlich mit den Leu- ten: Handel frey und rund/ das bestehet am läng- sten/ doch lerne die Leute wol erkennen/ denn gegen einem Frommen must du wieder fromm seyn/ für ei- nem Falschen hüte dich/ und rede gegen ihm desto langsamer. Die Nothdürfftigen Armen laß dir befohlen seyn/ Schmeichler/ Gotteslästerer und Schalcks-
Das fünffte Theil. les Glück und Unglück von Gott köm̃t/ und baldein Ende nim̃t: Erkenn dich für einen Sünder/ gläu- be dem Wort Gottes/ Jeſus Chriſtus habe dich mit ſeinem Todt erlöſt/ beharr darauf und bekenn es bis ans Ende/ ſo wird Er dich wieder bekennen/ und ſich deiner annehmen vor Gott ſeinem himliſchen Va- ter. Halt über deinem Stand ehrlich/ ſey war- haftig/ halt/ was du zuſageſt/ und ob dir Leib und Gut drauf gieng/ denn wenn du läugſt im Schimpff oder Ernſt/ ſo biſt du ein Teuffels-Kind/ der iſt ein Vater der Lügen. Sey auch züchtig mit Worten/ Gedancken und Gebärden/ ſchände niemands Weib oder Kind. Sey kein Balger/ aber wenn man die Fähnlein fliehen läſt/ denn ſey keck/ und fleuch nicht/ Es iſt beſſer ehrlich geſtorben/ denn ſchändlich geflo- hen. Sey nicht verthulich/ ſey auch kein karger Filtz/ zu Ehren ſpare nichts: Rede niemand übels nach/ gedencke allzeit an dich ſelbſt/ daß du auch ein armer Menſch biſt. Handel nicht fälſchlich mit den Leu- ten: Handel frey und rund/ das beſtehet am läng- ſten/ doch lerne die Leute wol erkennen/ denn gegen einem Frommen muſt du wieder fromm ſeyn/ für ei- nem Falſchen hüte dich/ und rede gegen ihm deſto langſamer. Die Nothdürfftigen Armen laß dir befohlen ſeyn/ Schmeichler/ Gottesläſterer und Schalcks-
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Das fünffte Theil.
les Glück und Unglück von Gott köm̃t/ und bald
ein Ende nim̃t: Erkenn dich für einen Sünder/ gläu-
be dem Wort Gottes/ Jeſus Chriſtus habe dich mit
ſeinem Todt erlöſt/ beharr darauf und bekenn es bis
ans Ende/ ſo wird Er dich wieder bekennen/ und ſich
deiner annehmen vor Gott ſeinem himliſchen Va-
ter. Halt über deinem Stand ehrlich/ ſey war-
haftig/ halt/ was du zuſageſt/ und ob dir Leib und
Gut drauf gieng/ denn wenn du läugſt im Schimpff
oder Ernſt/ ſo biſt du ein Teuffels-Kind/ der iſt ein
Vater der Lügen. Sey auch züchtig mit Worten/
Gedancken und Gebärden/ ſchände niemands Weib
oder Kind. Sey kein Balger/ aber wenn man die
Fähnlein fliehen läſt/ denn ſey keck/ und fleuch nicht/
Es iſt beſſer ehrlich geſtorben/ denn ſchändlich geflo-
hen. Sey nicht verthulich/ ſey auch kein karger Filtz/
zu Ehren ſpare nichts: Rede niemand übels nach/
gedencke allzeit an dich ſelbſt/ daß du auch ein armer
Menſch biſt. Handel nicht fälſchlich mit den Leu-
ten: Handel frey und rund/ das beſtehet am läng-
ſten/ doch lerne die Leute wol erkennen/ denn gegen
einem Frommen muſt du wieder fromm ſeyn/ für ei-
nem Falſchen hüte dich/ und rede gegen ihm deſto
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