Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Das fünffte Theil.
und letzte Hinfahrt gedencken/ daß der Todt die letz-
te Schantze ist/ darauf all unser Wohlfahrt steht/
denn das ist gantz gewis/ wer die Schantz versiehet/
der hat es in Ewigkeit versehen/ wie Cyprianus sagt:
Vita hic tenetur aut amittitur, und wie geschrieben ste-
het: Ex morte non est reditus, wie wir sehen am rei-
chen Mann/ all sein Bitten ist ümsonst. Nun liegt
aber an dieser Schantz sehr viel/ denn wir thun da
den letzten Sprung aus dem zeitlichen Leben in die
Ewigkeit/ da es giebt entweder mit Gott und allen
Engeln/ im Himmel ein ewiges Lachen und Freuens/
wenn man wol fähret: Oder wo man übel fähret/
mit dem Teufel in der Höllen Brennens und Heulens
und mag solches durch kein nachfolgend Bedencken
oder Reukauff abgewandt werden/ So heist es: En-
de gut/ alles gut: Ende nicht gut/ alles nicht gut.
Nun ist keiner unter uns so närrisch/ wenn er ein
Handel hätt/ daran sein Leib/ Leben/ Ehr und Gutt
hängte/ er trachtet Tag und Nacht darauf/ daß er
denselben/ ja nicht verliere. Ach wie vielmehr sol-
len wir darauf gedencken/ daß wir diese Sach nicht
versehen/ die die ewige Seeligkeit oder Verdamnüs
angehet/ und in Ewigkeit nicht kan wieder ersetzt o-
der gewendet werden.

Die vierdte Ursach.
Letzlich

Das fünffte Theil.
und letzte Hinfahrt gedencken/ daß der Todt die letz-
te Schantze iſt/ darauf all unſer Wohlfahrt ſteht/
denn das iſt gantz gewis/ wer die Schantz verſiehet/
der hat es in Ewigkeit verſehen/ wie Cyprianus ſagt:
Vita hic tenetur aut amittitur, und wie geſchrieben ſte-
het: Ex morte non eſt reditus, wie wir ſehen am rei-
chen Mann/ all ſein Bitten iſt ümſonſt. Nun liegt
aber an dieſer Schantz ſehr viel/ denn wir thun da
den letzten Sprung aus dem zeitlichen Leben in die
Ewigkeit/ da es giebt entweder mit Gott und allen
Engeln/ im Himmel ein ewiges Lachen und Freuens/
wenn man wol fähret: Oder wo man übel fähret/
mit dem Teufel in der Höllen Brennens und Heulens
und mag ſolches durch kein nachfolgend Bedencken
oder Reukauff abgewandt werden/ So heiſt es: En-
de gut/ alles gut: Ende nicht gut/ alles nicht gut.
Nun iſt keiner unter uns ſo närriſch/ wenn er ein
Handel hätt/ daran ſein Leib/ Leben/ Ehr und Gutt
hängte/ er trachtet Tag und Nacht darauf/ daß er
denſelben/ ja nicht verliere. Ach wie vielmehr ſol-
len wir darauf gedencken/ daß wir dieſe Sach nicht
verſehen/ die die ewige Seeligkeit oder Verdamnüs
angehet/ und in Ewigkeit nicht kan wieder erſetzt o-
der gewendet werden.

Die vierdte Urſach.
Letzlich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0350" n="7"/><fw place="top" type="header">Das fünffte Theil.</fw><lb/>
und letzte Hinfahrt gedencken/ daß der Todt die letz-<lb/>
te Schantze i&#x017F;t/ darauf all un&#x017F;er Wohlfahrt &#x017F;teht/<lb/>
denn das i&#x017F;t gantz gewis/ wer die Schantz ver&#x017F;iehet/<lb/>
der hat es in Ewigkeit ver&#x017F;ehen/ wie <hi rendition="#aq">Cyprianus</hi> &#x017F;agt:<lb/><hi rendition="#aq">Vita hic tenetur aut amittitur,</hi> und wie ge&#x017F;chrieben &#x017F;te-<lb/>
het: <hi rendition="#aq">Ex morte non e&#x017F;t reditus,</hi> wie wir &#x017F;ehen am rei-<lb/>
chen Mann/ all &#x017F;ein Bitten i&#x017F;t üm&#x017F;on&#x017F;t. Nun liegt<lb/>
aber an die&#x017F;er Schantz &#x017F;ehr viel/ denn wir thun da<lb/>
den letzten Sprung aus dem zeitlichen Leben in die<lb/>
Ewigkeit/ da es giebt entweder mit Gott und allen<lb/>
Engeln/ im Himmel ein ewiges Lachen und Freuens/<lb/>
wenn man wol fähret: Oder wo man übel fähret/<lb/>
mit dem Teufel in der Höllen Brennens und Heulens<lb/>
und mag &#x017F;olches durch kein nachfolgend Bedencken<lb/>
oder Reukauff abgewandt werden/ So hei&#x017F;t es: En-<lb/>
de gut/ alles gut: Ende nicht gut/ alles nicht gut.<lb/>
Nun i&#x017F;t keiner unter uns &#x017F;o närri&#x017F;ch/ wenn er ein<lb/>
Handel hätt/ daran &#x017F;ein Leib/ Leben/ Ehr und Gutt<lb/>
hängte/ er trachtet Tag und Nacht darauf/ daß er<lb/>
den&#x017F;elben/ ja nicht verliere. Ach wie vielmehr &#x017F;ol-<lb/>
len wir darauf gedencken/ daß wir die&#x017F;e Sach nicht<lb/>
ver&#x017F;ehen/ die die ewige Seeligkeit oder Verdamnüs<lb/>
angehet/ und in Ewigkeit nicht kan wieder er&#x017F;etzt o-<lb/>
der gewendet werden.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>Die vierdte Ur&#x017F;ach.</head><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Letzlich</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0350] Das fünffte Theil. und letzte Hinfahrt gedencken/ daß der Todt die letz- te Schantze iſt/ darauf all unſer Wohlfahrt ſteht/ denn das iſt gantz gewis/ wer die Schantz verſiehet/ der hat es in Ewigkeit verſehen/ wie Cyprianus ſagt: Vita hic tenetur aut amittitur, und wie geſchrieben ſte- het: Ex morte non eſt reditus, wie wir ſehen am rei- chen Mann/ all ſein Bitten iſt ümſonſt. Nun liegt aber an dieſer Schantz ſehr viel/ denn wir thun da den letzten Sprung aus dem zeitlichen Leben in die Ewigkeit/ da es giebt entweder mit Gott und allen Engeln/ im Himmel ein ewiges Lachen und Freuens/ wenn man wol fähret: Oder wo man übel fähret/ mit dem Teufel in der Höllen Brennens und Heulens und mag ſolches durch kein nachfolgend Bedencken oder Reukauff abgewandt werden/ So heiſt es: En- de gut/ alles gut: Ende nicht gut/ alles nicht gut. Nun iſt keiner unter uns ſo närriſch/ wenn er ein Handel hätt/ daran ſein Leib/ Leben/ Ehr und Gutt hängte/ er trachtet Tag und Nacht darauf/ daß er denſelben/ ja nicht verliere. Ach wie vielmehr ſol- len wir darauf gedencken/ daß wir dieſe Sach nicht verſehen/ die die ewige Seeligkeit oder Verdamnüs angehet/ und in Ewigkeit nicht kan wieder erſetzt o- der gewendet werden. Die vierdte Urſach. Letzlich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/350
Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/350>, abgerufen am 29.06.2024.