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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Die selige Sterb-Kunst.

Am Scheiden liegt der Danck. Darüm sagt
Käyser Friedrich der dritte/ als er gefragt wurde/
was eim Menschen nechst Gott/ am liebsten wäre:
Ein seliges Sterben. Der Käyser Augustus hat
auch/ wenn er gehöret/ daß einer still und sanft einge-
schlaffen/ eine solche selige euthanasian Ruhe gewünt-
schet. Zu solcher aber gehören folgende fünf Stück:

Das erste Theil.
Wie sich ein Christ zu seinem Tode und letz-

ten Stündlein mit Gottes Wort fein Christ-
lich schicken soll.

WEr Christlich leben und selig sterben wil/ der
soll anfänglich Gottes Wort fleissig und gern
hören/ lernen und behalten. Denn dasselbi-
ge allein lehret uns/ und sonst nichts/ wie wir uns zu
einem seligen Stündlein sollen bereiten. Als daß
wir müssen an Christum gläuben/ und die Sprüche
die uns von Christi Wolthaten predigen/ in unser
Hertz fest schliessen/ denn ausser demselben haben
wir keinen Trost und Antitodon wieder den Todt.
Und sollen in diesem Fall Christen thun/ wie einer/
der sich einer zufälligen Kranckheit besorge/ derselbe
samlet ihm in vorrath Kräuter ein/ die wieder solche
Kranckheit dienstlich seyn/ auf daß/ wenn er damit
begriffen/ Rath und Hülffe haben könne: Also sol-

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Die ſelige Sterb-Kunſt.

Am Scheiden liegt der Danck. Darüm ſagt
Käyſer Friedrich der dritte/ als er gefragt wurde/
was eim Menſchen nechſt Gott/ am liebſten wäre:
Ein ſeliges Sterben. Der Käyſer Auguſtus hat
auch/ wenn er gehöret/ daß einer ſtill und ſanft einge-
ſchlaffen/ eine ſolche ſelige εὐθανασίαν Ruhe gewünt-
ſchet. Zu ſolcher aber gehören folgende fünf Stück:

Das erſte Theil.
Wie ſich ein Chriſt zu ſeinem Tode und letz-

ten Stündlein mit Gottes Wort fein Chriſt-
lich ſchicken ſoll.

WEr Chriſtlich leben und ſelig ſterben wil/ der
ſoll anfänglich Gottes Wort fleiſſig und gern
hören/ lernen und behalten. Denn daſſelbi-
ge allein lehret uns/ und ſonſt nichts/ wie wir uns zu
einem ſeligen Stündlein ſollen bereiten. Als daß
wir müſſen an Chriſtum gläuben/ und die Sprüche
die uns von Chriſti Wolthaten predigen/ in unſer
Hertz feſt ſchlieſſen/ denn auſſer demſelben haben
wir keinen Troſt und Antitodon wieder den Todt.
Und ſollen in dieſem Fall Chriſten thun/ wie einer/
der ſich einer zufälligen Kranckheit beſorge/ derſelbe
ſamlet ihm in vorrath Kräuter ein/ die wieder ſolche
Kranckheit dienſtlich ſeyn/ auf daß/ wenn er damit
begriffen/ Rath und Hülffe haben könne: Alſo ſol-

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[1/0344] Die ſelige Sterb-Kunſt. Am Scheiden liegt der Danck. Darüm ſagt Käyſer Friedrich der dritte/ als er gefragt wurde/ was eim Menſchen nechſt Gott/ am liebſten wäre: Ein ſeliges Sterben. Der Käyſer Auguſtus hat auch/ wenn er gehöret/ daß einer ſtill und ſanft einge- ſchlaffen/ eine ſolche ſelige ἐυθανασίαν Ruhe gewünt- ſchet. Zu ſolcher aber gehören folgende fünf Stück: Das erſte Theil. Wie ſich ein Chriſt zu ſeinem Tode und letz- ten Stündlein mit Gottes Wort fein Chriſt- lich ſchicken ſoll. WEr Chriſtlich leben und ſelig ſterben wil/ der ſoll anfänglich Gottes Wort fleiſſig und gern hören/ lernen und behalten. Denn daſſelbi- ge allein lehret uns/ und ſonſt nichts/ wie wir uns zu einem ſeligen Stündlein ſollen bereiten. Als daß wir müſſen an Chriſtum gläuben/ und die Sprüche die uns von Chriſti Wolthaten predigen/ in unſer Hertz feſt ſchlieſſen/ denn auſſer demſelben haben wir keinen Troſt und Antitodon wieder den Todt. Und ſollen in dieſem Fall Chriſten thun/ wie einer/ der ſich einer zufälligen Kranckheit beſorge/ derſelbe ſamlet ihm in vorrath Kräuter ein/ die wieder ſolche Kranckheit dienſtlich ſeyn/ auf daß/ wenn er damit begriffen/ Rath und Hülffe haben könne: Alſo ſol- len

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/344>, abgerufen am 22.11.2024.