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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673.

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DEDICATIO.
Schlüssel/ oder doch eine Copey davon/ auff den Achseln
und Schultern getragen; dann Jesai. XXII, 22. verspricht
GOtt der HERR Eliakim dem Sohn Hilkia; Jch
wil die Schlüssel zum Hause David auff seine
Schulter legen/ daß er auffthue/ und niemand
zuschliesse; daß erzuschliesse und niemand auffthue.

Warum aber auff den Achseln und Schultern? Ohne
zweiffel deßwegen/ weil Schatz- und Rentmeister Ampt
ein mühsam Ampt ist/ welches/ wann es recht soll verwal-
tet werden/ den Gewissen als eine schwere Last auff dem
Hals und Schultern ligt.

Jst ein schönes Bild und Beyspiel gewesen der geistli-
chen Schätze/ Schatz-Häuser und Schatzmeister. GOtt
der grosse HERR/ und König aller Könige/ welcher reich
ist über alle die ihn anruffen/ hat auch seine Schätze/ nicht
allein seine leibliche/ als gewesen die/ so im Tabernackel und
Tempel beygelegt waren/ sondern auch seine geistliche;
Seynd sein Wort in H. Schrifft geoffenbahret; welches
Paulus 2. Cor. IV, 7. einen Schatz nennet/ und billich;
dann es ist köstlicher denn Gold und viel feines Gold/ und
süsser als Honig und Honigseim; Psalm. XIX, 11. Verbor-
gen in Heil. Schrifft/ als die Metall-Adern in Bergwer-
cken. Joh. V, 39. Es ist die köstliche Perle/ welche Christliche
Kauffleute suchen/ und erkauffen. Matth XIII, 45. Es ist die
Rüst-Kammer/ darinnen die pa oplia und Rüstung in aller-
ley Wehren für einen tapffern Streiter JEsu Christi anzu-
treffen/ Ephes. VI Schätze ziehen die Hertzen nach sich: wo
euer Schatz ist/ da ist auch euer Hertz/
spricht Chri-
stus Matth. VI, 21. Also auch GOttes Wort die Hertzen
der Frommen: HERR/ ich gedencke des Nachts an
deinen Nahmen/ und halte dein Gesätz: das ist
mein Schatz/ daß ich deinen Befehl halte:
spricht

das

DEDICATIO.
Schluͤſſel/ oder doch eine Copey davon/ auff den Achſeln
und Schultern getragen; dann Jeſai. XXII, 22. verſpricht
GOtt der HERR Eliakim dem Sohn Hilkia; Jch
wil die Schluͤſſel zum Hauſe David auff ſeine
Schulter legen/ daß er auffthue/ und niemand
zuſchlieſſe; daß erzuſchlieſſe und niemand auffthue.

Warum aber auff den Achſeln und Schultern? Ohne
zweiffel deßwegen/ weil Schatz- und Rentmeiſter Ampt
ein muͤhſam Ampt iſt/ welches/ wann es recht ſoll verwal-
tet werden/ den Gewiſſen als eine ſchwere Laſt auff dem
Hals und Schultern ligt.

Jſt ein ſchoͤnes Bild und Beyſpiel geweſen der geiſtli-
chen Schaͤtze/ Schatz-Haͤuſer und Schatzmeiſter. GOtt
der groſſe HERR/ und Koͤnig aller Koͤnige/ welcher reich
iſt uͤber alle die ihn anruffen/ hat auch ſeine Schaͤtze/ nicht
allein ſeine leibliche/ als geweſen die/ ſo im Tabernackel und
Tempel beygelegt waren/ ſondern auch ſeine geiſtliche;
Seynd ſein Wort in H. Schrifft geoffenbahret; welches
Paulus 2. Cor. IV, 7. einen Schatz nennet/ und billich;
dann es iſt koͤſtlicher denn Gold und viel feines Gold/ und
ſuͤſſer als Honig und Honigſeim; Pſalm. XIX, 11. Verbor-
gen in Heil. Schrifft/ als die Metall-Adern in Bergwer-
cken. Joh. V, 39. Es iſt die koͤſtliche Perle/ welche Chriſtliche
Kauffleute ſuchen/ und erkauffen. Matth XIII, 45. Es iſt die
Ruͤſt-Kammer/ darinnen die πα οπλία und Ruͤſtung in aller-
ley Wehren fuͤr einen tapffern Streiter JEſu Chriſti anzu-
treffen/ Epheſ. VI Schaͤtze ziehen die Hertzen nach ſich: wo
euer Schatz iſt/ da iſt auch euer Hertz/
ſpricht Chri-
ſtus Matth. VI, 21. Alſo auch GOttes Wort die Hertzen
der Frommen: HERR/ ich gedencke des Nachts an
deinen Nahmen/ und halte dein Geſaͤtz: das iſt
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[0012] DEDICATIO. Schluͤſſel/ oder doch eine Copey davon/ auff den Achſeln und Schultern getragen; dann Jeſai. XXII, 22. verſpricht GOtt der HERR Eliakim dem Sohn Hilkia; Jch wil die Schluͤſſel zum Hauſe David auff ſeine Schulter legen/ daß er auffthue/ und niemand zuſchlieſſe; daß erzuſchlieſſe und niemand auffthue. Warum aber auff den Achſeln und Schultern? Ohne zweiffel deßwegen/ weil Schatz- und Rentmeiſter Ampt ein muͤhſam Ampt iſt/ welches/ wann es recht ſoll verwal- tet werden/ den Gewiſſen als eine ſchwere Laſt auff dem Hals und Schultern ligt. Jſt ein ſchoͤnes Bild und Beyſpiel geweſen der geiſtli- chen Schaͤtze/ Schatz-Haͤuſer und Schatzmeiſter. GOtt der groſſe HERR/ und Koͤnig aller Koͤnige/ welcher reich iſt uͤber alle die ihn anruffen/ hat auch ſeine Schaͤtze/ nicht allein ſeine leibliche/ als geweſen die/ ſo im Tabernackel und Tempel beygelegt waren/ ſondern auch ſeine geiſtliche; Seynd ſein Wort in H. Schrifft geoffenbahret; welches Paulus 2. Cor. IV, 7. einen Schatz nennet/ und billich; dann es iſt koͤſtlicher denn Gold und viel feines Gold/ und ſuͤſſer als Honig und Honigſeim; Pſalm. XIX, 11. Verbor- gen in Heil. Schrifft/ als die Metall-Adern in Bergwer- cken. Joh. V, 39. Es iſt die koͤſtliche Perle/ welche Chriſtliche Kauffleute ſuchen/ und erkauffen. Matth XIII, 45. Es iſt die Ruͤſt-Kammer/ darinnen die πα οπλία und Ruͤſtung in aller- ley Wehren fuͤr einen tapffern Streiter JEſu Chriſti anzu- treffen/ Epheſ. VI Schaͤtze ziehen die Hertzen nach ſich: wo euer Schatz iſt/ da iſt auch euer Hertz/ ſpricht Chri- ſtus Matth. VI, 21. Alſo auch GOttes Wort die Hertzen der Frommen: HERR/ ich gedencke des Nachts an deinen Nahmen/ und halte dein Geſaͤtz: das iſt mein Schatz/ daß ich deinen Befehl halte: ſpricht das

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus10_1673/12>, abgerufen am 27.11.2024.