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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.

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Die Andere
Nota (ita Corn. a Lap. ad Luc. 10. p. 132.) Martham gerere Typum
vitae activae, Mariam vitae contemplativae, dum sedet, dum tacet,
dum interpellata non respondet, quae denique intus rapta, foris
insensibilis redditur. Subscribit Grotius in N. T. p. 719. Errare
mihi non videntur veteres, qui in duabus his sororibus exem-
plum ponunt,
biou theoretikoun kai praktikoun: ut & Hebraei in Rachele
& Lea.
Tes gar psukhes umon dimerouns uparkhouses kai to men logikon, to [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]
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gikoun, toun de alogou Rakhel, inquit Philo libro peri tes eis ta propai-
deumata sunodou, quem magno consensu sequuntur Christiani
Scriptores.

Umgekehrt/ das Widerspiel ist wahr/ Maria ist eine geflissene Hörerin ge-
weßt des Worts GOttes/ Maria Papaea haßt das predigen und hören/
Ursach/ es kostet Müh/ wäre Luther nicht kommen/ und hätte die Pfaffen
nicht hinder die Bücher gejagt/ sie würden noch wenig predigen/ der übri-
ge gantze Gottesdienst bestehet in der Schau/ Meßmachen/ Gauckeley/
Comödianterey/ Alfäntzerey/ Affenwerck/ Puppenwerck. Jst also nicht
Mariä Tochter/ sondern Mißgeburt. Maria ist eine Lockerin zu lernen
die seligmachende himmlische Weißheit/ sie schreibet uns realiter mit ih-
rem Exempel folgende Reguln für:

I. Quaerite primum regnum DEI. Trachtet am ersten nach
dem Reich GOttes/ und seiner Gerechtigkeit/
der zu gerechneten
Gerechtigkeit JEsu Christi/ des innern Gewissen-Friedens/ also daß euch
euer Hertz nicht verdammt/ und wie ihr dermaleins für Gott bestehen/ und
in seinem gerechten Gericht nicht zu schanden werden wollet. So wird
euch das übrige alles zufallen.
Matth. 6, 33. Wie Salomon/ der bat
um ein gehorsames Hertz/ daß er das Volck des HErrn richten
möge/ und verstehen/ was gut oder böse ist.
1. Reg. 3, 9. darauff hat
ihme Gott neben seiner unvergleichlichen Weißheit/ Reichthum und
Ehre/ und ein langes Leben/ als eine mantissam zugeworffen. Es heißt
auch hie/ Aurora Musis amica, Morgenstund hat Gold im Mund/ Gold
des Glaubens/ wann man die Bibel lißt/ und das glaubige Gebet erhö-
ret wird; Trachtet am ersten darnach/ wer nicht lesen kan/ der gehe in ein
Früh-Gebet. Quaerite, Trachtet darnach/ so viel immer müglich/ verlasset
die offentliche Versamlungen nicht/ gedencket an das alte Sprichwort:
Predigt hören saumet nicht. Wiewol der freche und verwegene Jesuit
und Wort-Feind Scherer in seiner Postill/ in der fünfften Predigt des
ersten Sonntags nach der heiligen Drey König Tag sich nicht entblöden

darff
Die Andere
Nota (ita Corn. à Lap. ad Luc. 10. p. 132.) Martham gerere Typum
vitæ activæ, Mariam vitæ contemplativæ, dum ſedet, dum tacet,
dum interpellata non reſpondet, quæ denique intus rapta, foris
inſenſibilis redditur. Subſcribit Grotius in N. T. p. 719. Errare
mihi non videntur veteres, qui in duabus his ſororibus exem-
plum ponunt,
βίου ϑεωρητικου̃ καὶ πρακτικου̃: ut & Hebræi in Rachele
& Lea.
Τῆς γὰρ ψυχῆς ὑμῶν διμερου̃ς ὑϖαρχούσης καὶ τὸ μὲν λογικὸν, τὸ [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]
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δἐυματα συνόδου, quem magno conſenſu ſequuntur Chriſtiani
Scriptores.

Umgekehrt/ das Widerſpiel iſt wahr/ Maria iſt eine gefliſſene Hoͤrerin ge-
weßt des Worts GOttes/ Maria Papæa haßt das predigen und hoͤren/
Urſach/ es koſtet Muͤh/ waͤre Luther nicht kommen/ und haͤtte die Pfaffen
nicht hinder die Buͤcher gejagt/ ſie wuͤrden noch wenig predigen/ der uͤbri-
ge gantze Gottesdienſt beſtehet in der Schau/ Meßmachen/ Gauckeley/
Comoͤdianterey/ Alfaͤntzerey/ Affenwerck/ Puppenwerck. Jſt alſo nicht
Mariaͤ Tochter/ ſondern Mißgeburt. Maria iſt eine Lockerin zu lernen
die ſeligmachende himmliſche Weißheit/ ſie ſchreibet uns realiter mit ih-
rem Exempel folgende Reguln fuͤr:

I. Quærite primùm regnum DEI. Trachtet am erſten nach
dem Reich GOttes/ und ſeiner Gerechtigkeit/
der zu gerechneten
Gerechtigkeit JEſu Chriſti/ des innern Gewiſſen-Friedens/ alſo daß euch
euer Hertz nicht verdam̃t/ und wie ihr dermaleins fuͤr Gott beſtehen/ und
in ſeinem gerechten Gericht nicht zu ſchanden werden wollet. So wird
euch das uͤbrige alles zufallen.
Matth. 6, 33. Wie Salomon/ der bat
um ein gehorſames Hertz/ daß er das Volck des HErꝛn richten
moͤge/ und verſtehen/ was gut oder boͤſe iſt.
1. Reg. 3, 9. darauff hat
ihme Gott neben ſeiner unvergleichlichen Weißheit/ Reichthum und
Ehre/ und ein langes Leben/ als eine mantiſſam zugeworffen. Es heißt
auch hie/ Aurora Muſis amica, Morgenſtund hat Gold im Mund/ Gold
des Glaubens/ wann man die Bibel lißt/ und das glaubige Gebet erhoͤ-
ret wird; Trachtet am erſten darnach/ wer nicht leſen kan/ der gehe in ein
Fruͤh-Gebet. Quærite, Trachtet darnach/ ſo viel immer muͤglich/ verlaſſet
die offentliche Verſamlungen nicht/ gedencket an das alte Sprichwort:
Predigt hoͤren ſaumet nicht. Wiewol der freche und verwegene Jeſuit
und Wort-Feind Scherer in ſeiner Poſtill/ in der fuͤnfften Predigt des
erſten Sonntags nach der heiligen Drey Koͤnig Tag ſich nicht entbloͤden

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[458/0478] Die Andere Nota (ita Corn. à Lap. ad Luc. 10. p. 132.) Martham gerere Typum vitæ activæ, Mariam vitæ contemplativæ, dum ſedet, dum tacet, dum interpellata non reſpondet, quæ denique intus rapta, foris inſenſibilis redditur. Subſcribit Grotius in N. T. p. 719. Errare mihi non videntur veteres, qui in duabus his ſororibus exem- plum ponunt, βίου ϑεωρητικου̃ καὶ πρακτικου̃: ut & Hebræi in Rachele & Lea. Τῆς γὰρ ψυχῆς ὑμῶν διμερου̃ς ὑϖαρχούσης καὶ τὸ μὲν λογικὸν, τὸ _ ἄλογον ἐχούσης α᾽ρετὴν ἑκατέρου ὑϖάρχειν συμ_έ_ηκε, λείαν μὲν του̃ λο- γικου̃, του̃ δὲ ἀλὸγου Ραχὴλ, inquit Philo libro περὶ τῆς εἰς τὰ προπαι- δἐυματα συνόδου, quem magno conſenſu ſequuntur Chriſtiani Scriptores. Umgekehrt/ das Widerſpiel iſt wahr/ Maria iſt eine gefliſſene Hoͤrerin ge- weßt des Worts GOttes/ Maria Papæa haßt das predigen und hoͤren/ Urſach/ es koſtet Muͤh/ waͤre Luther nicht kommen/ und haͤtte die Pfaffen nicht hinder die Buͤcher gejagt/ ſie wuͤrden noch wenig predigen/ der uͤbri- ge gantze Gottesdienſt beſtehet in der Schau/ Meßmachen/ Gauckeley/ Comoͤdianterey/ Alfaͤntzerey/ Affenwerck/ Puppenwerck. Jſt alſo nicht Mariaͤ Tochter/ ſondern Mißgeburt. Maria iſt eine Lockerin zu lernen die ſeligmachende himmliſche Weißheit/ ſie ſchreibet uns realiter mit ih- rem Exempel folgende Reguln fuͤr: I. Quærite primùm regnum DEI. Trachtet am erſten nach dem Reich GOttes/ und ſeiner Gerechtigkeit/ der zu gerechneten Gerechtigkeit JEſu Chriſti/ des innern Gewiſſen-Friedens/ alſo daß euch euer Hertz nicht verdam̃t/ und wie ihr dermaleins fuͤr Gott beſtehen/ und in ſeinem gerechten Gericht nicht zu ſchanden werden wollet. So wird euch das uͤbrige alles zufallen. Matth. 6, 33. Wie Salomon/ der bat um ein gehorſames Hertz/ daß er das Volck des HErꝛn richten moͤge/ und verſtehen/ was gut oder boͤſe iſt. 1. Reg. 3, 9. darauff hat ihme Gott neben ſeiner unvergleichlichen Weißheit/ Reichthum und Ehre/ und ein langes Leben/ als eine mantiſſam zugeworffen. Es heißt auch hie/ Aurora Muſis amica, Morgenſtund hat Gold im Mund/ Gold des Glaubens/ wann man die Bibel lißt/ und das glaubige Gebet erhoͤ- ret wird; Trachtet am erſten darnach/ wer nicht leſen kan/ der gehe in ein Fruͤh-Gebet. Quærite, Trachtet darnach/ ſo viel immer muͤglich/ verlaſſet die offentliche Verſamlungen nicht/ gedencket an das alte Sprichwort: Predigt hoͤren ſaumet nicht. Wiewol der freche und verwegene Jeſuit und Wort-Feind Scherer in ſeiner Poſtill/ in der fuͤnfften Predigt des erſten Sonntags nach der heiligen Drey Koͤnig Tag ſich nicht entbloͤden darff

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/478>, abgerufen am 26.06.2024.