Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Dreyzehende ad Paroch. p. m. 216.) enim sunt maxime admiranda atque suscipien-da, quae in hoc sacramento verbis consecrationis effici, fides catholica sine ulla dubitatione credit, ac confitetur. Primum est, verum Chri- sti Domini corpus, illud idem, quod natum ex virgine, in coelis sedet ad dextram Patris, hoc sacramento contineri. Alterum est, nullam in eo elementorum substantiam remanere: quamvis nihil magis a sensibus alienum & remotum videri possit. Tertium est, quod ex utroque facile colligitur, & si verba consecrationis id maxime expri- munt, accidentia, quae aut oculis cernuntur, aut aliis sensibus perci- piuntur, sine ulla re subjecta esse, mira quadam atque inexplicabili ratione. Ac panis quidem & vini accidentia omnia licet videre, quae tamen nulli substantiae inhaerent, sed per ipsa constant: cum panis & vini substantia in ipsum Domini corpus & sanguinem ita mutetur, ut panis & vini substantia omino esse desinant. Das ist: Drey Stuck seind sehr wundersam und wol zu mercken/ so vermög der Einsatzungs-Wort in diesem Sacrament geschehen und vorgehen/ welche die Catholische Kirch ohn einiges Wancken glaubet und bekennet. Das erste ist/ daß der Leib des HErrn Christi/ und zwar eben der Leib/ der von der Jungfrauen Maria gebohren/ und nun im Himmel zur Rechten GOttes des Vaters sitzet/ in diesem Sacrament enthalten werde. Das andere/ daß nichts vöm Wesen der sichtbarn Elemen- ten/ wiewol nichts mehr widersinnisch zu seyn scheinet/ übrig bleibe. Das dritte/ so auß beeden leichtlich fließt/ zumalen auch auß den Worten der Einsatzung erhellet/ daß die zufäl- lige Ding/ so entweder mit Augen gesehen/ oder von andern Sinnen gefaßt werden/ ohne einige Affenthalt/ da seyen/ auff eine wundersame und unaußsprechliche Weise: Also/ daß man zwar die zufällige Ding des Brods und Weins alle se- hen könne/ und dieselbe doch in keinem Wesen behangen/ son- dern für sich selbst bestehen: weil das Wesen des Brods und Weins in den wesentlichen Leib und Blut des HErrn Christi also verwandelt wird/ daß das Wesen des Brods und Weins gäntzlich auffgehaben werde. Und das alles geschehe in Krafft der Wort: Hoc est corpus meum. Das seyen verba practica, wie/ als Christus geruffen/ Lazare veni foras, er alsobald lebendig worden/ also wann der Priester spreche: Das ist mein Leib/ so bald geschehe die Ver-
Die Dreyzehende ad Paroch. p. m. 216.) enim ſunt maximè admiranda atque ſuſcipien-da, quæ in hoc ſacramento verbis conſecrationis effici, fides catholica ſine ulla dubitatione credit, ac confitetur. Primum eſt, verum Chri- ſti Domini corpus, illud idem, quod natum ex virgine, in cœlis ſedet ad dextram Patris, hoc ſacramento contineri. Alterum eſt, nullam in eo elementorum ſubſtantiam remanere: quamvis nihil magis à ſenſibus alienum & remotum videri poſſit. Tertium eſt, quod ex utroque facilè colligitur, & ſi verba conſecrationis id maximè expri- munt, accidentia, quæ aut oculis cernuntur, aut aliis ſenſibus perci- piuntur, ſine ulla re ſubjecta eſſe, mirâ quâdam atque inexplicabili ratione. Ac panis quidem & vini accidentia omnia licet videre, quæ tamen nulli ſubſtantiæ inhærent, ſed per ipſa conſtant: cum panis & vini ſubſtantia in ipſum Domini corpus & ſanguinem ita mutetur, ut panis & vini ſubſtantia ominò eſſe deſinant. Das iſt: Drey Stuck ſeind ſehr wunderſam und wol zu mercken/ ſo vermoͤg der Einſatzungs-Wort in dieſem Sacrament geſchehen und vorgehen/ welche die Catholiſche Kirch ohn einiges Wancken glaubet und bekennet. Das erſte iſt/ daß der Leib des HErꝛn Chriſti/ und zwar eben der Leib/ der von der Jungfrauen Maria gebohren/ und nun im Himmel zur Rechten GOttes des Vaters ſitzet/ in dieſem Sacrament enthalten werde. Das andere/ daß nichts voͤm Weſen der ſichtbarn Elemen- ten/ wiewol nichts mehr widerſinniſch zu ſeyn ſcheinet/ uͤbrig bleibe. Das dritte/ ſo auß beeden leichtlich fließt/ zumalen auch auß den Worten der Einſatzung erhellet/ daß die zufaͤl- lige Ding/ ſo entweder mit Augen geſehen/ oder von andern Sinnen gefaßt werden/ ohne einige Affenthalt/ da ſeyen/ auff eine wunderſame und unaußſprechliche Weiſe: Alſo/ daß man zwar die zufaͤllige Ding des Brods und Weins alle ſe- hen koͤnne/ und dieſelbe doch in keinem Weſen behangen/ ſon- dern fuͤr ſich ſelbſt beſtehen: weil das Weſen des Brods und Weins in den weſentlichen Leib und Blut des HErꝛn Chriſti alſo verwandelt wird/ daß das Weſen des Brods und Weins gaͤntzlich auffgehaben werde. Und das alles geſchehe in Krafft der Wort: Hoc eſt corpus meum. Das ſeyen verba practica, wie/ als Chriſtus geruffen/ Lazare veni foràs, er alſobald lebendig worden/ alſo wann der Prieſter ſpreche: Das iſt mein Leib/ ſo bald geſchehe die Ver-
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Die Dreyzehende
ad Paroch. p. m. 216.) enim ſunt maximè admiranda atque ſuſcipien-
da, quæ in hoc ſacramento verbis conſecrationis effici, fides catholica
ſine ulla dubitatione credit, ac confitetur. Primum eſt, verum Chri-
ſti Domini corpus, illud idem, quod natum ex virgine, in cœlis ſedet
ad dextram Patris, hoc ſacramento contineri. Alterum eſt, nullam
in eo elementorum ſubſtantiam remanere: quamvis nihil magis à
ſenſibus alienum & remotum videri poſſit. Tertium eſt, quod ex
utroque facilè colligitur, & ſi verba conſecrationis id maximè expri-
munt, accidentia, quæ aut oculis cernuntur, aut aliis ſenſibus perci-
piuntur, ſine ulla re ſubjecta eſſe, mirâ quâdam atque inexplicabili
ratione. Ac panis quidem & vini accidentia omnia licet videre, quæ
tamen nulli ſubſtantiæ inhærent, ſed per ipſa conſtant: cum panis
& vini ſubſtantia in ipſum Domini corpus & ſanguinem ita mutetur,
ut panis & vini ſubſtantia ominò eſſe deſinant. Das iſt: Drey
Stuck ſeind ſehr wunderſam und wol zu mercken/ ſo vermoͤg
der Einſatzungs-Wort in dieſem Sacrament geſchehen und
vorgehen/ welche die Catholiſche Kirch ohn einiges Wancken
glaubet und bekennet. Das erſte iſt/ daß der Leib des HErꝛn
Chriſti/ und zwar eben der Leib/ der von der Jungfrauen
Maria gebohren/ und nun im Himmel zur Rechten GOttes
des Vaters ſitzet/ in dieſem Sacrament enthalten werde.
Das andere/ daß nichts voͤm Weſen der ſichtbarn Elemen-
ten/ wiewol nichts mehr widerſinniſch zu ſeyn ſcheinet/ uͤbrig
bleibe. Das dritte/ ſo auß beeden leichtlich fließt/ zumalen
auch auß den Worten der Einſatzung erhellet/ daß die zufaͤl-
lige Ding/ ſo entweder mit Augen geſehen/ oder von andern
Sinnen gefaßt werden/ ohne einige Affenthalt/ da ſeyen/ auff
eine wunderſame und unaußſprechliche Weiſe: Alſo/ daß
man zwar die zufaͤllige Ding des Brods und Weins alle ſe-
hen koͤnne/ und dieſelbe doch in keinem Weſen behangen/ ſon-
dern fuͤr ſich ſelbſt beſtehen: weil das Weſen des Brods und
Weins in den weſentlichen Leib und Blut des HErꝛn Chriſti
alſo verwandelt wird/ daß das Weſen des Brods und Weins
gaͤntzlich auffgehaben werde. Und das alles geſchehe in Krafft
der Wort: Hoc eſt corpus meum. Das ſeyen verba practica, wie/
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alſo wann der Prieſter ſpreche: Das iſt mein Leib/ ſo bald geſchehe die
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Zitationshilfe: | Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/320>, abgerufen am 21.06.2024. |