lumine praecedente, cum sit candor lucis aeternae, ut ex hoc apud omnes fldes & de votio augeatur. Anno 1220. Gregorius IX. hujus Honorii successor tin- tinnabuli seu squillae pulsum, quo populus ad genu flectendum admoneatur, addidit. Concil. Colon. sub Imp. Rudolpho Habspurgensi circa annum 1280. Statuimus, ut pixis, in qua corpus Domini ad infirmos defertur, sit aurea, ar- gentea, eburnea, vel ad minus cuprea bene elimata. Ad communicandum in- firmum corpus Domini allaturus erat Sacerdos dicendo septem Psalmos, & si via fuerit longior, addat Litaniam, & alias cantiones. Incedat ad communican- dum infirmum cum campanula & lucerna Quilibet autem fidelis, si devote fecerit hanc processionem, decem dies indulgentiae pro eundo & redeundo habeat. Equitantes vero non dedignentur descendere de equis suis ad adorandum eum, qus pro eis descendit de coelis. &c.
Sondern ein Schau-Brod und Denck-Brod/ 1. ob actus praeparato- rios, wer davon essen wolt mußte sich reinigen. 1. Sam. 21, 4. Wann ihr Zeug heilig/ und die Knaben sich von Weibern enthalten/ so mögen sie essen. Also hat auch Christus zuvor seinen Jüngern die Füs- se gewaschen/ ehe er sie zum Genuß dieser heiligen Speise zugelassen. 2. Ob personae accipientis habilitatem. Es mußten Priester seyn die sie essen wolten/ die mußten zuvor räuchern oben auff dem Brod/ und reinen Weyrauch anzünden/ zum Feur dem Herrn. Also wer sich wil zu diesem Tisch machen/ der hab wol acht auff seine Sachen. Wer von diesem Brod essen wil/ muß als ein geistlicher Priester opffern geist- liche Opffer/ die Gott angenehm sind/ den Weyrauch des Gebets/ An- dacht/ und heiliger Ubung/ bereiten Hertz/ Seel und Geist durch wahre Buß/ sonderlich mitbringen einen hungerigen Magen/ dann ist dir wol/ so bleib davon/ daß du nicht kriegest bösen Lohn/ Sonderlich 3, ob mysterium latens, & elevationem mentis, wegen des jenigen Geheim- nusses/ so darunter verborgen ligt/ massen wie es eines unter den jenigen/ darein auch die heiligen Engel gelüstet zu schauen/ so müssen wir durch diß äusserlich Zeichen durchschauen auff das jenige/ was darinnen bezeichnet/ versigelt und offeriret wird/ das Brod des Lebens/ Christum JEsum mit seinem wahren Leib. Sintemal er nicht unmittelbar in dem Sa- crament des H. Abendmals uns erscheinen wil: dann/ wie wolten wir vertragen die Majestät seines glorificirten herrlichen Leibes/ welchen alle Seraphim anbeten/ und für gröster Reverentz und Ehrerbietung ihre Füsse bedecken/ wann Er darinnen sich uns praesentiren wolte/ die Jün- ger Christi erschracken/ wann der Herr Luc. 24. plötzlich unter sie getret- ten/ da Er doch die Strahlen seiner Majestät per oikonomian dazumal zu- ruck gezogen; sondern er erscheinet in und unter dem gesegneten Brod.
Wann
Die Siebende
lumine præcedente, cum ſit candor lucis æternæ, ut ex hoc apud omnes fldes & de votio augeatur. Anno 1220. Gregorius IX. hujus Honorii ſucceſſor tin- tinnabuli ſeu ſquillæ pulſum, quo populus ad genu flectendum admoneatur, addidit. Concil. Colon. ſub Imp. Rudolpho Habſpurgenſi circa annum 1280. Statuimus, ut pixis, in qua corpus Domini ad infirmos defertur, ſit aurea, ar- gentea, eburnea, vel ad minus cuprea benè elimata. Ad communicandum in- firmum corpus Domini allaturus erat Sacerdos dicendo ſeptem Pſalmos, & ſi via fuerit longior, addat Litaniam, & alias cantiones. Incedat ad communican- dum infirmum cum campanula & lucerna Quilibet autem fidelis, ſi devotè fecerit hanc proceſſionem, decem dies indulgentiæ pro eundo & redeundo habeat. Equitantes verò non dedignentur deſcendere de equis ſuis ad adorandum eum, qus pro eis deſcendit de cœlis. &c.
Sondern ein Schau-Brod und Denck-Brod/ 1. ob actus præparato- rios, wer davon eſſen wolt mußte ſich reinigen. 1. Sam. 21, 4. Wann ihr Zeug heilig/ und die Knaben ſich von Weibern enthalten/ ſo moͤgen ſie eſſen. Alſo hat auch Chriſtus zuvor ſeinen Juͤngern die Fuͤſ- ſe gewaſchen/ ehe er ſie zum Genuß dieſer heiligen Speiſe zugelaſſen. 2. Ob perſonæ accipientis habilitatem. Es mußten Prieſter ſeyn die ſie eſſen wolten/ die mußten zuvor raͤuchern oben auff dem Brod/ und reinen Weyrauch anzuͤnden/ zum Feur dem Herrn. Alſo wer ſich wil zu dieſem Tiſch machen/ der hab wol acht auff ſeine Sachen. Wer von dieſem Brod eſſen wil/ muß als ein geiſtlicher Prieſter opffern geiſt- liche Opffer/ die Gott angenehm ſind/ den Weyrauch des Gebets/ An- dacht/ und heiliger Ubung/ bereiten Hertz/ Seel und Geiſt durch wahre Buß/ ſonderlich mitbringen einen hungerigen Magen/ dann iſt dir wol/ ſo bleib davon/ daß du nicht kriegeſt boͤſen Lohn/ Sonderlich 3, ob myſterium latens, & elevationem mentis, wegen des jenigen Geheim- nuſſes/ ſo darunter verborgen ligt/ maſſen wie es eines unter den jenigen/ darein auch die heiligen Engel geluͤſtet zu ſchauen/ ſo muͤſſen wir durch diß aͤuſſerlich Zeichen durchſchauen auff das jenige/ was darinnen bezeichnet/ verſigelt und offeriret wird/ das Brod des Lebens/ Chriſtum JEſum mit ſeinem wahren Leib. Sintemal er nicht unmittelbar in dem Sa- crament des H. Abendmals uns erſcheinen wil: dann/ wie wolten wir vertragen die Majeſtaͤt ſeines glorificirten herꝛlichen Leibes/ welchen alle Seraphim anbeten/ und fuͤr groͤſter Reverentz und Ehrerbietung ihre Fuͤſſe bedecken/ wann Er darinnen ſich uns præſentiren wolte/ die Juͤn- ger Chriſti erſchracken/ wann der Herr Luc. 24. ploͤtzlich unter ſie getret- ten/ da Er doch die Strahlen ſeiner Majeſtaͤt per ὀικονομίαν dazumal zu- ruck gezogen; ſondern er erſcheinet in und unter dem geſegneten Brod.
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Die Siebende
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tinnabuli ſeu ſquillæ pulſum, quo populus ad genu flectendum admoneatur,
addidit. Concil. Colon. ſub Imp. Rudolpho Habſpurgenſi circa annum 1280.
Statuimus, ut pixis, in qua corpus Domini ad infirmos defertur, ſit aurea, ar-
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dum infirmum cum campanula & lucerna Quilibet autem fidelis, ſi devotè
fecerit hanc proceſſionem, decem dies indulgentiæ pro eundo & redeundo habeat.
Equitantes verò non dedignentur deſcendere de equis ſuis ad adorandum eum,
qus pro eis deſcendit de cœlis. &c.
Sondern ein Schau-Brod und Denck-Brod/ 1. ob actus præparato-
rios, wer davon eſſen wolt mußte ſich reinigen. 1. Sam. 21, 4. Wann ihr
Zeug heilig/ und die Knaben ſich von Weibern enthalten/ ſo
moͤgen ſie eſſen. Alſo hat auch Chriſtus zuvor ſeinen Juͤngern die Fuͤſ-
ſe gewaſchen/ ehe er ſie zum Genuß dieſer heiligen Speiſe zugelaſſen.
2. Ob perſonæ accipientis habilitatem. Es mußten Prieſter ſeyn die
ſie eſſen wolten/ die mußten zuvor raͤuchern oben auff dem Brod/ und
reinen Weyrauch anzuͤnden/ zum Feur dem Herrn. Alſo wer ſich
wil zu dieſem Tiſch machen/ der hab wol acht auff ſeine Sachen. Wer
von dieſem Brod eſſen wil/ muß als ein geiſtlicher Prieſter opffern geiſt-
liche Opffer/ die Gott angenehm ſind/ den Weyrauch des Gebets/ An-
dacht/ und heiliger Ubung/ bereiten Hertz/ Seel und Geiſt durch wahre
Buß/ ſonderlich mitbringen einen hungerigen Magen/ dann iſt dir wol/
ſo bleib davon/ daß du nicht kriegeſt boͤſen Lohn/ Sonderlich 3, ob
myſterium latens, & elevationem mentis, wegen des jenigen Geheim-
nuſſes/ ſo darunter verborgen ligt/ maſſen wie es eines unter den jenigen/
darein auch die heiligen Engel geluͤſtet zu ſchauen/ ſo muͤſſen wir durch diß
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verſigelt und offeriret wird/ das Brod des Lebens/ Chriſtum JEſum
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Wann
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/242>, abgerufen am 24.11.2024.
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