Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Predigt. rinnen man die kreitona und bessere Güter von ferne gesehen; also hatauch dieses Brod ein Absehen gehabt auff das rechte Himmel-Brod JEsum Christum/ Joh. 6. denselben geistlicher weiß zu essen/ zu schme- cken/ zu käuen/ hinab zu schlucken/ und zu vereinbaren/ so dargelegt und vorgetragen wird auff dem Gnaden-Tisch des heiligen Evangelij. Da- von Psalm 23. der liebe David singt: Du bereitest für mir einen Tisch/ als den rechten Sonnen-Tisch/ der mit den köstlichen Gaben an- gefüllet und überstellet ist. Apud Veteres (ita Corn. a Lap. ad Apoc. p. 32.) celebris fuit Solis mensa: Erat Es hat dieser Tisch sein Absehen gehabt auff den ewigen himmlischen Tisch/ de Coena pag. 427. Morn. de Eucharist. p. 763. Honorius lib. III. Decretalium tit. 41. cap. 10. Sacerdos frequenter doceat ple- lum ne E e iij
Predigt. rinnen man die κρείτονα und beſſere Guͤter von ferne geſehen; alſo hatauch dieſes Brod ein Abſehen gehabt auff das rechte Himmel-Brod JEſum Chriſtum/ Joh. 6. denſelben geiſtlicher weiß zu eſſen/ zu ſchme- cken/ zu kaͤuen/ hinab zu ſchlucken/ und zu vereinbaren/ ſo dargelegt und vorgetragen wird auff dem Gnaden-Tiſch des heiligen Evangelij. Da- von Pſalm 23. der liebe David ſingt: Du bereiteſt fuͤr mir einen Tiſch/ als den rechten Sonnen-Tiſch/ der mit den koͤſtlichen Gaben an- gefuͤllet und uͤberſtellet iſt. Apud Veteres (ita Corn. à Lap. ad Apoc. p. 32.) celebris fuit Solis menſa: Erat Es hat dieſer Tiſch ſein Abſehen gehabt auff den ewigen him̃liſchen Tiſch/ de Cœna pag. 427. Morn. de Euchariſt. p. 763. Honorius lib. III. Decretalium tit. 41. cap. 10. Sacerdos frequenter doceat ple- lum ne E e iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0241" n="221"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/> rinnen man die κρείτονα und beſſere Guͤter von ferne geſehen; alſo hat<lb/> auch dieſes Brod ein Abſehen gehabt auff das rechte Himmel-Brod<lb/> JEſum Chriſtum/ <hi rendition="#aq">Joh.</hi> 6. denſelben geiſtlicher weiß zu eſſen/ zu ſchme-<lb/> cken/ zu kaͤuen/ hinab zu ſchlucken/ und zu vereinbaren/ ſo dargelegt und<lb/> vorgetragen wird auff dem Gnaden-Tiſch des heiligen Evangelij. Da-<lb/> von Pſalm 23. der liebe David ſingt: <hi rendition="#fr">Du bereiteſt fuͤr mir einen<lb/> Tiſch/</hi> als den rechten Sonnen-Tiſch/ der mit den koͤſtlichen Gaben an-<lb/> gefuͤllet und uͤberſtellet iſt.</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Apud Veteres (ita Corn. à Lap. ad Apoc. p. 32.) celebris fuit Solis menſa: Erat<lb/> is locus in Æthiopia, apparatis epulis ſemper refertus: & quia, ut libet, in-<lb/> quit Pomponius, veſci volentibus licet, ſolis menſam appellant: & quæ paſ-<lb/> ſim appoſita ſunt, affirmant naſci ſubinde divinitus. Ad quem locum Se-<lb/> verus Imperator, cum veniſſet Alexandriam, rei fama permotus, profectus<lb/> eſt. Verùm hæc menſa vel fabuloſa eſt, vel ſymbolica. Quocirca Rho-<lb/> diginus lib. 29. cap. 4. ait, Solis menſam adagio dici divitum hominum do-<lb/> mos, omni rerum copiâ affluentes, quæ inopum neceſſitatibus & alimentis<lb/> patent & exponuntur. Talem menſam verè proponit nobis Chriſtus in Eu-<lb/> chariſtia, ac Deus in tot beneficiis, quibus ſingulis momentis nos afficit,<lb/> paſcit, vegetat, tutatur, omniaque ſua dona elargitur. Quocirca S. Dio-<lb/> nyſius Areopagita libr. de divin. nom. c. 2. ſolem facit evidentem & expreſ-<lb/> ſam divinæ bonitatis imaginem, tum quia Sol non cogitatione aut electio-<lb/> ne, ſed eo ipſo, quod eſt, illuminat omnia, quæ pro modo ſuo participatio-<lb/> nem hujus admittunt: ita divinum bonum, ipſa ſua ſubſtantia, omnibus<lb/> quæ ſunt, pro captu cujuſque ſuæ bonitatis injicit radios. Et cap. 5 tradit<lb/> cauſam: Quia ſicut Sol unus cum ſit, ſenſibilium tamen rerum ſubſtantias<lb/> & qualitates, uniformem infundendo lucem, renovat, nutrit, ſervat, perficit,<lb/> diſcriminat, conjungit, refovet, fœcundat, cum aliis pluribus admirabilibus<lb/> operationibus, quas ibi commemorat: Sic DEUS operatur omnia in omni-<lb/> bus.</hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Es hat dieſer Tiſch ſein Abſehen gehabt auff den ewigen him̃liſchen Tiſch/<lb/> da die Trachten werden ſeyn Freude die Fuͤlle/ und liebliches Weſen zur<lb/> Rechten GOttes immer und ewiglich. Kan aber auch wol fuͤglich ge-<lb/> zogen werden/ und iſt keines Wegs außzuſchlieſſen <hi rendition="#aq">Panis Euchariſticus,</hi><lb/> das geſegnete Brod im H. Abendmahl. Das iſt ja das rechte Schau-<lb/> Brod des Neuen Teſtaments/ nicht in Paͤbſtiſchem Verſtand/ da man<lb/> ein Gauckelſpiel darauß gemacht/ und die Hoſtien/ als ein Brod-Gott in<lb/> der Monſtrantz mit groſſem Pracht herum traͤgt.</p> <note place="right"><hi rendition="#aq">v. D. Gerh.<lb/> de Cœna<lb/> pag. 427.<lb/> Morn. de<lb/> Euchariſt.<lb/> p.</hi> 763.</note><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Honorius lib. III. Decretalium tit. 41. cap. 10. <hi rendition="#i">Sacerdos frequenter doceat ple-<lb/> bem ſuam, ut ſe reverenter inclinet, cum hoſtiam ſalutarem Presbyter defert ad<lb/> infirmum. Quam in de enti habitu ſuppoſito mundo velamine ferat & refe-<lb/> rat, manifeſtè ac honorificè ante pectus cum omni reverentia & timore, ſemper</hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E e iij</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">lum ne</hi> </hi> </fw><lb/> </quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [221/0241]
Predigt.
rinnen man die κρείτονα und beſſere Guͤter von ferne geſehen; alſo hat
auch dieſes Brod ein Abſehen gehabt auff das rechte Himmel-Brod
JEſum Chriſtum/ Joh. 6. denſelben geiſtlicher weiß zu eſſen/ zu ſchme-
cken/ zu kaͤuen/ hinab zu ſchlucken/ und zu vereinbaren/ ſo dargelegt und
vorgetragen wird auff dem Gnaden-Tiſch des heiligen Evangelij. Da-
von Pſalm 23. der liebe David ſingt: Du bereiteſt fuͤr mir einen
Tiſch/ als den rechten Sonnen-Tiſch/ der mit den koͤſtlichen Gaben an-
gefuͤllet und uͤberſtellet iſt.
Apud Veteres (ita Corn. à Lap. ad Apoc. p. 32.) celebris fuit Solis menſa: Erat
is locus in Æthiopia, apparatis epulis ſemper refertus: & quia, ut libet, in-
quit Pomponius, veſci volentibus licet, ſolis menſam appellant: & quæ paſ-
ſim appoſita ſunt, affirmant naſci ſubinde divinitus. Ad quem locum Se-
verus Imperator, cum veniſſet Alexandriam, rei fama permotus, profectus
eſt. Verùm hæc menſa vel fabuloſa eſt, vel ſymbolica. Quocirca Rho-
diginus lib. 29. cap. 4. ait, Solis menſam adagio dici divitum hominum do-
mos, omni rerum copiâ affluentes, quæ inopum neceſſitatibus & alimentis
patent & exponuntur. Talem menſam verè proponit nobis Chriſtus in Eu-
chariſtia, ac Deus in tot beneficiis, quibus ſingulis momentis nos afficit,
paſcit, vegetat, tutatur, omniaque ſua dona elargitur. Quocirca S. Dio-
nyſius Areopagita libr. de divin. nom. c. 2. ſolem facit evidentem & expreſ-
ſam divinæ bonitatis imaginem, tum quia Sol non cogitatione aut electio-
ne, ſed eo ipſo, quod eſt, illuminat omnia, quæ pro modo ſuo participatio-
nem hujus admittunt: ita divinum bonum, ipſa ſua ſubſtantia, omnibus
quæ ſunt, pro captu cujuſque ſuæ bonitatis injicit radios. Et cap. 5 tradit
cauſam: Quia ſicut Sol unus cum ſit, ſenſibilium tamen rerum ſubſtantias
& qualitates, uniformem infundendo lucem, renovat, nutrit, ſervat, perficit,
diſcriminat, conjungit, refovet, fœcundat, cum aliis pluribus admirabilibus
operationibus, quas ibi commemorat: Sic DEUS operatur omnia in omni-
bus.
Es hat dieſer Tiſch ſein Abſehen gehabt auff den ewigen him̃liſchen Tiſch/
da die Trachten werden ſeyn Freude die Fuͤlle/ und liebliches Weſen zur
Rechten GOttes immer und ewiglich. Kan aber auch wol fuͤglich ge-
zogen werden/ und iſt keines Wegs außzuſchlieſſen Panis Euchariſticus,
das geſegnete Brod im H. Abendmahl. Das iſt ja das rechte Schau-
Brod des Neuen Teſtaments/ nicht in Paͤbſtiſchem Verſtand/ da man
ein Gauckelſpiel darauß gemacht/ und die Hoſtien/ als ein Brod-Gott in
der Monſtrantz mit groſſem Pracht herum traͤgt.
Honorius lib. III. Decretalium tit. 41. cap. 10. Sacerdos frequenter doceat ple-
bem ſuam, ut ſe reverenter inclinet, cum hoſtiam ſalutarem Presbyter defert ad
infirmum. Quam in de enti habitu ſuppoſito mundo velamine ferat & refe-
rat, manifeſtè ac honorificè ante pectus cum omni reverentia & timore, ſemper
lum ne
E e iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |