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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
facit Ecclesia, anathema sit: Wer nicht sagt/ daß bey Verrich-
tung der Sacramenten die
intention und Andacht deß Prie-
sters erfordert werde/ der soll verflucht seyn.
Jst ein rechter la-
queus conscientiae
und Gewissens-Strick/ dadurch kein Papist kan si-
cher seyn/ daß er recht getaufft/ daß er ein Christ/ daß er ein Kind Gottes/
und ihm der Himmel auffgeschlossen sey. Und hat solches der Jesult
Tannerus auff dem Colloquio zu Regenspurg klar bekennet: NemoSess. 12.
p.
375.

potest evidenter scire, se efficaciter baptisatum esse, nisi certus sit de
intentione baptisantis,
das ist/ Es könne niemand eigentlich und
gewiß wissen/ daß er recht und kräfftiglich getaufft seye/ wo
er nicht der guten
intention deß Täuffers versichert ist. Also
machen auch bißweilen schwache Gewissen ihnen scru pul, wann sie etwan
in der Jugend von einem Falschglaubigen getaufft/ oder die Tauffe ir-
gends von einem Meß-Priester empfangen/ zweifflen hernach/ ob sie recht
getaufft? Es ist aber solch scrupuliren umsonst und unvonnöthen.
Dann es ist weder der da pflantzt/ noch der da begeußt etwas/
1. Cor. 3/7. Ja solt deß Dieners Unglaube Gottes Glauben
auffheben? Daß sey fern/
sagen wir mit Paulo/ Rom. 3/3. Es ist
und bleibt der Wein vom Weinstock einen Weg ein rechter Wein/ ob er
schon von einem bösen lasterhafften Weingärtner gepflantzt/ und gekältert
worden; ob gleich etliche im Alten Testament von Abgöttischen Götzen-
Knechten seynd beschnitten worden/ wurden sie dennoch Gottes Kinder
genennet.
Ezech. 16/3.

Luth. Tom. 7. Witt. p. 545. Es soll dich auch nicht irren/ wer der Täuffer
sey/ denn die Tauffe ist nicht deß Täuffers/ noch ihm gegeben/ sondern deß Täuff-
lings/ der getaufft wird/ dem sie von GOtt gestifftet und gegeben ist. Gleichwie
das Wort Gottes ist nicht deß Prediges (er wolle denn selbst auch mit hören und
glauben) sondern deß jüngern/ der es höret und glaubet/ demselben ists gegeben.
16. f. 2. Jrre dich auch nicht/ wie heilig der Mann/ oder ob er zwey-weibig sey
oder nicht/ der dirs reicht. Denn das Sacrament ist nicht deß/ der es reichet/
sondern deß/ dem es gereicht wird/ ohne daß ers selbst auch mit nimmt/ alsdenn ist
er der einer/ die es empfahen/ und wird damit auch ihm gegeben.

Augustinus hats kurtz außgemacht/ wann er lib. 3. de bapt. contra Do-
natist. cap.
15. geschrieben: Si Evangelicis verbis, in Nomine Patris
& Filii & Spiritus S. Marcion baptismum consecrabat, integrum
erat Sacramentum, quamvis ejus fides sub eisdem verbis aliud opi-
nantis, quam Catholica veritas docet, non esset integra, sed fabulo-
sis falsitatibus inquinata.

Eben so wenig hat man Ursach sich zu ärgern über der Jäh- oder

Noth-
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Predigt.
facit Eccleſia, anathema ſit: Wer nicht ſagt/ daß bey Verrich-
tung der Sacramenten die
intention und Andacht deß Prie-
ſters erfordert werde/ der ſoll verflucht ſeyn.
Jſt ein rechter la-
queus conſcientiæ
und Gewiſſens-Strick/ dadurch kein Papiſt kan ſi-
cher ſeyn/ daß er recht getaufft/ daß er ein Chriſt/ daß er ein Kind Gottes/
und ihm der Himmel auffgeſchloſſen ſey. Und hat ſolches der Jeſult
Tannerus auff dem Colloquio zu Regenſpurg klar bekennet: NemoSeſſ. 12.
p.
375.

poteſt evidenter ſcire, ſe efficaciter baptiſatum eſſe, niſi certus ſit de
intentione baptiſantis,
das iſt/ Es koͤnne niemand eigentlich und
gewiß wiſſen/ daß er recht und kraͤfftiglich getaufft ſeye/ wo
er nicht der guten
intention deß Taͤuffers verſichert iſt. Alſo
machen auch bißweilen ſchwache Gewiſſen ihnen ſcru pul, wann ſie etwan
in der Jugend von einem Falſchglaubigen getaufft/ oder die Tauffe ir-
gends von einem Meß-Prieſter empfangen/ zweifflen hernach/ ob ſie recht
getaufft? Es iſt aber ſolch ſcrupuliren umſonſt und unvonnoͤthen.
Dann es iſt weder der da pflantzt/ noch der da begeußt etwas/
1. Cor. 3/7. Ja ſolt deß Dieners Unglaube Gottes Glauben
auffheben? Daß ſey fern/
ſagen wir mit Paulo/ Rom. 3/3. Es iſt
und bleibt der Wein vom Weinſtock einen Weg ein rechter Wein/ ob er
ſchon von einem boͤſen laſterhafften Weingaͤrtner gepflantzt/ und gekaͤltert
worden; ob gleich etliche im Alten Teſtament von Abgoͤttiſchen Goͤtzen-
Knechten ſeynd beſchnitten worden/ wurden ſie dennoch Gottes Kinder
genennet.
Ezech. 16/3.

Luth. Tom. 7. Witt. p. 545. Es ſoll dich auch nicht irren/ wer der Taͤuffer
ſey/ denn die Tauffe iſt nicht deß Taͤuffers/ noch ihm gegeben/ ſondern deß Taͤuff-
lings/ der getaufft wird/ dem ſie von GOtt geſtifftet und gegeben iſt. Gleichwie
das Wort Gottes iſt nicht deß Prediges (er wolle denn ſelbſt auch mit hoͤren und
glauben) ſondern deß juͤngern/ der es hoͤret und glaubet/ demſelben iſts gegeben.
16. f. 2. Jrre dich auch nicht/ wie heilig der Mann/ oder ob er zwey-weibig ſey
oder nicht/ der dirs reicht. Denn das Sacrament iſt nicht deß/ der es reichet/
ſondern deß/ dem es gereicht wird/ ohne daß ers ſelbſt auch mit nim̃t/ alsdenn iſt
er der einer/ die es empfahen/ und wird damit auch ihm gegeben.

Auguſtinus hats kurtz außgemacht/ wann er lib. 3. de bapt. contra Do-
natiſt. cap.
15. geſchrieben: Si Evangelicis verbis, in Nomine Patris
& Filii & Spiritus S. Marcion baptiſmum conſecrabat, integrum
erat Sacramentum, quamvis ejus fides ſub eiſdem verbis aliud opi-
nantis, quam Catholica veritas docet, non eſſet integra, ſed fabulo-
ſis falſitatibus inquinata.

Eben ſo wenig hat man Urſach ſich zu aͤrgern uͤber der Jaͤh- oder

Noth-
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[827/0851] Predigt. facit Eccleſia, anathema ſit: Wer nicht ſagt/ daß bey Verrich- tung der Sacramenten die intention und Andacht deß Prie- ſters erfordert werde/ der ſoll verflucht ſeyn. Jſt ein rechter la- queus conſcientiæ und Gewiſſens-Strick/ dadurch kein Papiſt kan ſi- cher ſeyn/ daß er recht getaufft/ daß er ein Chriſt/ daß er ein Kind Gottes/ und ihm der Himmel auffgeſchloſſen ſey. Und hat ſolches der Jeſult Tannerus auff dem Colloquio zu Regenſpurg klar bekennet: Nemo poteſt evidenter ſcire, ſe efficaciter baptiſatum eſſe, niſi certus ſit de intentione baptiſantis, das iſt/ Es koͤnne niemand eigentlich und gewiß wiſſen/ daß er recht und kraͤfftiglich getaufft ſeye/ wo er nicht der guten intention deß Taͤuffers verſichert iſt. Alſo machen auch bißweilen ſchwache Gewiſſen ihnen ſcru pul, wann ſie etwan in der Jugend von einem Falſchglaubigen getaufft/ oder die Tauffe ir- gends von einem Meß-Prieſter empfangen/ zweifflen hernach/ ob ſie recht getaufft? Es iſt aber ſolch ſcrupuliren umſonſt und unvonnoͤthen. Dann es iſt weder der da pflantzt/ noch der da begeußt etwas/ 1. Cor. 3/7. Ja ſolt deß Dieners Unglaube Gottes Glauben auffheben? Daß ſey fern/ ſagen wir mit Paulo/ Rom. 3/3. Es iſt und bleibt der Wein vom Weinſtock einen Weg ein rechter Wein/ ob er ſchon von einem boͤſen laſterhafften Weingaͤrtner gepflantzt/ und gekaͤltert worden; ob gleich etliche im Alten Teſtament von Abgoͤttiſchen Goͤtzen- Knechten ſeynd beſchnitten worden/ wurden ſie dennoch Gottes Kinder genennet. Ezech. 16/3. Seſſ. 12. p. 375. Luth. Tom. 7. Witt. p. 545. Es ſoll dich auch nicht irren/ wer der Taͤuffer ſey/ denn die Tauffe iſt nicht deß Taͤuffers/ noch ihm gegeben/ ſondern deß Taͤuff- lings/ der getaufft wird/ dem ſie von GOtt geſtifftet und gegeben iſt. Gleichwie das Wort Gottes iſt nicht deß Prediges (er wolle denn ſelbſt auch mit hoͤren und glauben) ſondern deß juͤngern/ der es hoͤret und glaubet/ demſelben iſts gegeben. 16. f. 2. Jrre dich auch nicht/ wie heilig der Mann/ oder ob er zwey-weibig ſey oder nicht/ der dirs reicht. Denn das Sacrament iſt nicht deß/ der es reichet/ ſondern deß/ dem es gereicht wird/ ohne daß ers ſelbſt auch mit nim̃t/ alsdenn iſt er der einer/ die es empfahen/ und wird damit auch ihm gegeben. Auguſtinus hats kurtz außgemacht/ wann er lib. 3. de bapt. contra Do- natiſt. cap. 15. geſchrieben: Si Evangelicis verbis, in Nomine Patris & Filii & Spiritus S. Marcion baptiſmum conſecrabat, integrum erat Sacramentum, quamvis ejus fides ſub eiſdem verbis aliud opi- nantis, quam Catholica veritas docet, non eſſet integra, ſed fabulo- ſis falſitatibus inquinata. Eben ſo wenig hat man Urſach ſich zu aͤrgern uͤber der Jaͤh- oder Noth- M m m m m 2

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/851>, abgerufen am 23.11.2024.