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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
lich ein gläubig liebbrennendes Hertz. Der Text war göttlich/ von göttl.
Miraculn/ Mysterien/ Magnalien und Beneficien gefast. Jch wil singen
von einem König/ von einem Gott-menschlichen/ und Mensch-Göttlichen
König/ der seines gleichen nie gesehen/ von GOttes Wundern und
Macht/ Psal. 59/ 17. von Gnade und Recht/ Psal. 101/ 1. Jch wil
singen von der allertröstlichsten Gnade deß HErrn ewig-
lich/ und seine Warheit verkündigen für und fur/ und sagen/
daß eine ewige Gnade wird auffgehen/ und du wirst deine
Warheit treulich halten/
Psal. 89/ 1. 2. und dasselbe mit tröstlichen
Seyten/ jauchtzen und springen/ 2. Sam. 6/ 14. Alles belibbi tröstlich/
alles von gantzem Hertzen/ Syr. 47/ 10. (Ex corde, ad cor, juxta cor divi-
num, ex illuminatione fidei animae vivificae, fideli corde,
) darauf Gott
einig siehet/ aus brünstiger/ seraphischer Liebe/ ohne welche einer/ wann er
gleich mit Englischen Zungen gesungen hätte/ ein thönend Ertz gewesen wäre
1. Cor. 13. dazu kommen summa devotio, das war eine Rarität. Singee dem
HErrn.
Salomon mag zu seiner Hertzens-Lust schaffen. Sänger und
Sängerinnen/ als zur Wollust der Menschen/ Eccles. 2, 8. Es mag die
Music ein Gastmahl zieren.
Syr. 32/ 7. 8. Wie ein Rubin in
feinem Golde leuchtet/ also zieret ein Gesang das Mahl.
Wie ein Smaragd in schönem Golde stehet/ also zieren die
Lieder beym guten Wein.
Die Grandes und Stoltzen zu Zion mö
gen auff dem Psalter spielen/ und Lieder tichten wie David/ Amos 6/ 5.
Aber die außerwehlte Kinder deß Liechts singen und zieren ihren HErrn/
der aller Freude Geber und Urheber ist. Singet in euerm Hertzen/ nicht

Aristoxenus Musicus apud Vitruvium lib. 5. de architect. c. 4. docet gene-Rainold.
l. c. p.
804.

tamodulationum esse tria; primum, quod Graeci appellant armonian; secun-
dum, quod
khroma; tertium, quod diatonon: Harmoniam autem ait habere
maxime gravem ac egregiam autoritatem. Caeterum de se[i]undo genere Musi-
ces, quod
khroma Graece nuncupatur, quasi dicas, color. khroma, inquit, subtili
solertia ac crebritate modulorum suaviorem habet delectationem. Secundum
illud genus Musices erat infame propter mollitiem, ut notat Macrobius in
somnio Scipionis.

nur im Geist/ und bloß mit äusserlichen Worten/ damit dem Neben-Chri-
sten wenig gedienet; Sondern im Sinn/ wie St. Paulus lehret/ 1. Cor.
14/ 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Lieben Brüder/ wann ich zu
euch käme/ und redet mit Zungen/ was wäre ich euch nütze/
so ich nicht mit euch redete/ entweder durch Offenbahrung/

oder
B b b b b 3

Predigt.
lich ein glaͤubig liebbrennendes Hertz. Der Text war goͤttlich/ von goͤttl.
Miraculn/ Myſterien/ Magnalien und Beneficien gefaſt. Jch wil ſingen
von einem Koͤnig/ von einem Gott-menſchlichen/ und Menſch-Goͤttlichen
Koͤnig/ der ſeines gleichen nie geſehen/ von GOttes Wundern und
Macht/ Pſal. 59/ 17. von Gnade und Recht/ Pſal. 101/ 1. Jch wil
ſingen von der allertroͤſtlichſten Gnade deß HErrn ewig-
lich/ und ſeine Warheit verkuͤndigen fuͤr und fůr/ und ſagen/
daß eine ewige Gnade wird auffgehen/ und du wirſt deine
Warheit treulich halten/
Pſal. 89/ 1. 2. und daſſelbe mit troͤſtlichen
Seyten/ jauchtzen und ſpringen/ 2. Sam. 6/ 14. Alles belibbi troͤſtlich/
alles von gantzem Hertzẽ/ Syr. 47/ 10. (Ex corde, ad cor, juxtà cor divi-
num, ex illuminatione fidei animæ vivificæ, fideli corde,
) darauf Gott
einig ſiehet/ aus bruͤnſtiger/ ſeraphiſcher Liebe/ ohne welche einer/ wann er
gleich mit Engliſchen Zungen geſungen haͤtte/ ein thoͤnend Eꝛtz geweſen waͤꝛe
1. Cor. 13. dazu kom̃en ſum̃a devotio, das war eine Raritaͤt. Singee dem
HErrn.
Salomon mag zu ſeiner Hertzens-Luſt ſchaffen. Saͤnger und
Saͤngerinnen/ als zur Wolluſt der Menſchen/ Eccleſ. 2, 8. Es mag die
Muſic ein Gaſtmahl zieren.
Syr. 32/ 7. 8. Wie ein Rubin in
feinem Golde leuchtet/ alſo zieret ein Geſang das Mahl.
Wie ein Smaragd in ſchoͤnem Golde ſtehet/ alſo zieren die
Lieder beym guten Wein.
Die Grandes und Stoltzen zu Zion moͤ
gen auff dem Pſalter ſpielen/ und Lieder tichten wie David/ Amos 6/ 5.
Aber die außerwehlte Kinder deß Liechts ſingen und zieren ihren HErrn/
der aller Freude Gebeꝛ und Urheber iſt. Singet in euerm Hertzen/ nicht

Ariſtoxenus Muſicus apud Vitruvium lib. 5. de architect. c. 4. docet gene-Rainold.
l. c. p.
804.

tamodulationum eſſe tria; primum, quod Græci appellant ἁρμονίαν; ſecun-
dum, quod
χρῶμα; tertium, quod διατόνον: Harmoniam autem ait habere
maximè gravem ac egregiam autoritatem. Cæterum de ſe[i]undo genere Muſi-
ces, quod
χρῶμα Græcè nuncupatur, quaſi dicas, color. χρῶμα, inquit, ſubtili
ſolertia ac crebritate modulorum ſuaviorem habet delectationem. Secundum
illud genus Muſices erat infame propter mollitiem, ut notat Macrobius in
ſomnio Scipionis.

nur im Geiſt/ und bloß mit aͤuſſerlichen Worten/ damit dem Neben-Chri-
ſten wenig gedienet; Sondern im Sinn/ wie St. Paulus lehret/ 1. Cor.
14/ 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Lieben Bruͤder/ wann ich zu
euch kaͤme/ und redet mit Zungen/ was waͤre ich euch nuͤtze/
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oder
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[749/0773] Predigt. lich ein glaͤubig liebbrennendes Hertz. Der Text war goͤttlich/ von goͤttl. Miraculn/ Myſterien/ Magnalien und Beneficien gefaſt. Jch wil ſingen von einem Koͤnig/ von einem Gott-menſchlichen/ und Menſch-Goͤttlichen Koͤnig/ der ſeines gleichen nie geſehen/ von GOttes Wundern und Macht/ Pſal. 59/ 17. von Gnade und Recht/ Pſal. 101/ 1. Jch wil ſingen von der allertroͤſtlichſten Gnade deß HErrn ewig- lich/ und ſeine Warheit verkuͤndigen fuͤr und fůr/ und ſagen/ daß eine ewige Gnade wird auffgehen/ und du wirſt deine Warheit treulich halten/ Pſal. 89/ 1. 2. und daſſelbe mit troͤſtlichen Seyten/ jauchtzen und ſpringen/ 2. Sam. 6/ 14. Alles belibbi troͤſtlich/ alles von gantzem Hertzẽ/ Syr. 47/ 10. (Ex corde, ad cor, juxtà cor divi- num, ex illuminatione fidei animæ vivificæ, fideli corde,) darauf Gott einig ſiehet/ aus bruͤnſtiger/ ſeraphiſcher Liebe/ ohne welche einer/ wann er gleich mit Engliſchen Zungen geſungen haͤtte/ ein thoͤnend Eꝛtz geweſen waͤꝛe 1. Cor. 13. dazu kom̃en ſum̃a devotio, das war eine Raritaͤt. Singee dem HErrn. Salomon mag zu ſeiner Hertzens-Luſt ſchaffen. Saͤnger und Saͤngerinnen/ als zur Wolluſt der Menſchen/ Eccleſ. 2, 8. Es mag die Muſic ein Gaſtmahl zieren. Syr. 32/ 7. 8. Wie ein Rubin in feinem Golde leuchtet/ alſo zieret ein Geſang das Mahl. Wie ein Smaragd in ſchoͤnem Golde ſtehet/ alſo zieren die Lieder beym guten Wein. Die Grandes und Stoltzen zu Zion moͤ gen auff dem Pſalter ſpielen/ und Lieder tichten wie David/ Amos 6/ 5. Aber die außerwehlte Kinder deß Liechts ſingen und zieren ihren HErrn/ der aller Freude Gebeꝛ und Urheber iſt. Singet in euerm Hertzen/ nicht Ariſtoxenus Muſicus apud Vitruvium lib. 5. de architect. c. 4. docet gene- tamodulationum eſſe tria; primum, quod Græci appellant ἁρμονίαν; ſecun- dum, quod χρῶμα; tertium, quod διατόνον: Harmoniam autem ait habere maximè gravem ac egregiam autoritatem. Cæterum de ſeiundo genere Muſi- ces, quod χρῶμα Græcè nuncupatur, quaſi dicas, color. χρῶμα, inquit, ſubtili ſolertia ac crebritate modulorum ſuaviorem habet delectationem. Secundum illud genus Muſices erat infame propter mollitiem, ut notat Macrobius in ſomnio Scipionis. nur im Geiſt/ und bloß mit aͤuſſerlichen Worten/ damit dem Neben-Chri- ſten wenig gedienet; Sondern im Sinn/ wie St. Paulus lehret/ 1. Cor. 14/ 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Lieben Bruͤder/ wann ich zu euch kaͤme/ und redet mit Zungen/ was waͤre ich euch nuͤtze/ ſo ich nicht mit euch redete/ entweder durch Offenbahrung/ oder B b b b b 3

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/773>, abgerufen am 23.11.2024.