dern. Hinweg mit aller weltlichen Phantasien/ Springen/ Täntzen/ auch alle zu delicar und getlen Melodeyen [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]Amos 6, 5. particulari- zantes, minurientes, zwitzern/ wie die Vögel/ welche gemeiniglich Wel-
Exemplum praebet Autor Anatomia Societ. Jesu pag. 143. Quadam, inquit, die in suburbano Collegii horto, duos Dominicanae familiae Theologos prandio cum advocasset Generalis, tres pueros ex octo illis, quos symphoniae causa collegii impensis ali ab eo dixi, propter majorem & vocis suavitatem, & artis Musicae peritiam electos in totidem arboribus collocari, ibi velut lusciniolas certatim cantillare, aures prandentium promereri jussit.
sche und leichtfertige mores nach sich ziehen/ (Wie vorlängst der kluge v. Rainold. in Censur. II. Apocr. p. 904.Römische Burgermeister Cicero wol observirt lib. 3. de leg. mutata Mu- sica mutari mores: itaque curandum in Republica, ut Musica quam gravissima & sedatissima retineatur.) die solchem heiligen Ort nicht wol anstehen. Lieblichen Liedern/ worinnen David ein Meister gewe- sen/ und dieses Elogium in seinem Titul geführet/ daß er gewest lieblich/ mit Psalmen Jsrael. Dessen Lieblichkeit bestunde 1. vocis modulatione, fi- guratione, variatione, und wie es der Apostel, nennet diastole, 1. Cor. 14/ 7. Worauff David gedeutet/ so offt er das Wort gebraucht Mizmor, welches eigentlich ein zierlicher Vogelgesang/ das Zwitzern der Lerchen/ das Schla- gen der Nachtigall/ die Aenderung deß Thons bedeutet/ in welchem ohne al- len Zweiffel er ein Meister gewesen/ und das Decorum trefflich in acht ge- nommen/ und nach dem Text den Thon variirt/ stunds wol umb ihn/ so sange er frölich/ Psal. 92/ 5. er jauchzet und animirt andere zum geistlichen Mit- jauchtzen/ Ps. 101. giengs aber übel/ so zog er andere Seyten auff in tono tristiori, wie die Rohrdommel in der Wüsten/ die Uhn. So war dazu- mal schon in dtr Ubung die diastole, der Unterscheid deß Discants und Baß/ 1. Chron. 16, 19. in Hebr. 15, 19. haschminith, hell zu singen/ andere tieff zu singen/ al alamoth, mit reiner Jungfrauen Stimm/ andere al haschinneth, mit grober Stimm/ ein octav drunter war der Baß. 2. Jn der Harmony und Symphony, daß sie dieselbe künstlich/ zierlich nach der Mathematischen Proportion und nach den Consonanten zusammen gestimmet/ in einander holdseelig und artig gegattet und gefüget/ daß es ein holdseliger Resonanz von unerdencklicher gratia, davon wir zwar das oti wissen/ aber nicht das dioti. 3. In Symphonia & conjunctura textus, cordis, oris, manus, & pedum, ein göttlicher Text/ ein nach dem Text abgemessene Stimme/ ein gleichförmiger Handgriff/ und dann sonder-
lich
Die fuͤnff und zwantzigſte
dern. Hinweg mit aller weltlichen Phantaſien/ Springen/ Taͤntzen/ auch alle zu delicar und getlen Melodeyen [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]Amos 6, 5. particulari- zantes, minurientes, zwitzern/ wie die Voͤgel/ welche gemeiniglich Wel-
Exemplum præbet Autor Anatomia Societ. Jeſu pag. 143. Quadam, inquit, die in ſuburbano Collegii horto, duos Dominicanæ familiæ Theologos prandio cùm advocaſſet Generalis, tres pueros ex octo illis, quos ſymphoniæ cauſa collegii impenſis ali ab eo dixi, propter majorem & vocis ſuavitatem, & artis Muſicæ peritiam electos in totidem arboribus collocari, ibiꝙ́ velut luſciniolas certatim cantillare, auresꝙ́ prandentium promereri jusſit.
ſche und leichtfertige mores nach ſich ziehen/ (Wie vorlaͤngſt der kluge v. Rainold. in Cenſur. II. Apocr. p. 904.Roͤmiſche Buꝛgermeiſteꝛ Cicero wol obſerviꝛt lib. 3. de leg. mutata Mu- ſica mutari mores: itaque curandum in Republica, ut Muſica quàm graviſſima & ſedatiſſima retineatur.) die ſolchem heiligen Ort nicht wol anſtehen. Lieblichen Liedern/ worinnen David ein Meiſter gewe- ſen/ und dieſes Elogium in ſeinem Titul gefuͤhret/ daß er geweſt lieblich/ mit Pſalmen Jſrael. Deſſen Lieblichkeit beſtunde 1. vocis modulatione, fi- guratione, variatione, und wie es der Apoſtel, nennet διαϛολῇ, 1. Cor. 14/ 7. Worauff David gedeutet/ ſo offt er das Wort gebraucht Mizmor, welches eigentlich ein zierlicher Vogelgeſang/ das Zwitzern der Lerchen/ das Schla- gen der Nachtigall/ die Aenderung deß Thons bedeutet/ in welchem ohne al- len Zweiffel er ein Meiſter geweſen/ und das Decorum trefflich in acht ge- nom̃en/ und nach dem Text den Thon variirt/ ſtunds wol umb ihn/ ſo ſange er froͤlich/ Pſal. 92/ 5. er jauchzet und animirt andere zum geiſtlichen Mit- jauchtzen/ Pſ. 101. giengs aber uͤbel/ ſo zog er andere Seyten auff in tono triſtiori, wie die Rohrdommel in der Wuͤſten/ die Uhn. So war dazu- mal ſchon in dtr Ubung die διαϛολὴ, der Unterſcheid deß Diſcants und Baß/ 1. Chron. 16, 19. in Hebr. 15, 19. haſchminith, hell zu ſingen/ andere tieff zu ſingen/ al alamoth, mit reiner Jungfrauen Stimm/ andere al haſchinneth, mit grober Stim̃/ ein octav drunter war der Baß. 2. Jn der Harmony und Symphony, daß ſie dieſelbe kuͤnſtlich/ zierlich nach der Mathematiſchen Proportion und nach den Conſonanten zuſammen geſtimmet/ in einander holdſeelig und artig gegattet und gefuͤget/ daß es ein holdſeliger Reſonanz von unerdencklicher gratia, davon wir zwar das ὅτι wiſſen/ aber nicht das διότι. 3. In Symphonia & conjunctura textus, cordis, oris, manus, & pedum, ein goͤttlicher Text/ ein nach dem Text abgemeſſene Stimme/ ein gleichfoͤrmiger Handgriff/ und dann ſonder-
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Die fuͤnff und zwantzigſte
dern. Hinweg mit aller weltlichen Phantaſien/ Springen/ Taͤntzen/
auch alle zu delicar und getlen Melodeyen _ Amos 6, 5. particulari-
zantes, minurientes, zwitzern/ wie die Voͤgel/ welche gemeiniglich Wel-
Exemplum præbet Autor Anatomia Societ. Jeſu pag. 143. Quadam, inquit,
die in ſuburbano Collegii horto, duos Dominicanæ familiæ Theologos prandio
cùm advocaſſet Generalis, tres pueros ex octo illis, quos ſymphoniæ cauſa collegii
impenſis ali ab eo dixi, propter majorem & vocis ſuavitatem, & artis Muſicæ
peritiam electos in totidem arboribus collocari, ibiꝙ́ velut luſciniolas certatim
cantillare, auresꝙ́ prandentium promereri jusſit.
ſche und leichtfertige mores nach ſich ziehen/ (Wie vorlaͤngſt der kluge
Roͤmiſche Buꝛgermeiſteꝛ Cicero wol obſerviꝛt lib. 3. de leg. mutata Mu-
ſica mutari mores: itaque curandum in Republica, ut Muſica quàm
graviſſima & ſedatiſſima retineatur.) die ſolchem heiligen Ort nicht
wol anſtehen. Lieblichen Liedern/ worinnen David ein Meiſter gewe-
ſen/ und dieſes Elogium in ſeinem Titul gefuͤhret/ daß er geweſt lieblich/
mit Pſalmen Jſrael. Deſſen Lieblichkeit beſtunde 1. vocis modulatione, fi-
guratione, variatione, und wie es der Apoſtel, nennet διαϛολῇ, 1. Cor. 14/ 7.
Worauff David gedeutet/ ſo offt er das Wort gebraucht Mizmor, welches
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gen der Nachtigall/ die Aenderung deß Thons bedeutet/ in welchem ohne al-
len Zweiffel er ein Meiſter geweſen/ und das Decorum trefflich in acht ge-
nom̃en/ und nach dem Text den Thon variirt/ ſtunds wol umb ihn/ ſo ſange
er froͤlich/ Pſal. 92/ 5. er jauchzet und animirt andere zum geiſtlichen Mit-
jauchtzen/ Pſ. 101. giengs aber uͤbel/ ſo zog er andere Seyten auff in tono
triſtiori, wie die Rohrdommel in der Wuͤſten/ die Uhn. So war dazu-
mal ſchon in dtr Ubung die διαϛολὴ, der Unterſcheid deß Diſcants und
Baß/ 1. Chron. 16, 19. in Hebr. 15, 19. haſchminith, hell zu ſingen/
andere tieff zu ſingen/ al alamoth, mit reiner Jungfrauen Stimm/ andere
al haſchinneth, mit grober Stim̃/ ein octav drunter war der Baß. 2. Jn
der Harmony und Symphony, daß ſie dieſelbe kuͤnſtlich/ zierlich nach der
Mathematiſchen Proportion und nach den Conſonanten zuſammen
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ein holdſeliger Reſonanz von unerdencklicher gratia, davon wir zwar das
ὅτι wiſſen/ aber nicht das διότι. 3. In Symphonia & conjunctura textus,
cordis, oris, manus, & pedum, ein goͤttlicher Text/ ein nach dem Text
abgemeſſene Stimme/ ein gleichfoͤrmiger Handgriff/ und dann ſonder-
lich
v. Rainold.
in Cenſur.
II. Apocr.
p. 904.
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/772>, abgerufen am 23.11.2024.
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