Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die funffzehende zu richten/ und solcher Satzung und Ordnung nachzuleben verbunden.Wir finden dessen Exempel so wol in Biblischen als Profan-Historien/ samt der zustimmenden Experientz. Die Bunds-Regul/ welche die Römer mit den Juden/ und diese mit jenen eingegangen/ und auff messin- ge Taffeln geschrieben/ zum Gedächtnüß deß auffgerichten Friedens/ lau- tet 1. Maccab. 8. . 23. seqq. also: GOtt gebe den Römern und den Juden Glück und Frieden/ zu Land und zu Wasser/ und behüte sie für Kriege und Feinden ewiglich. Wo aber die Römer Krieg haben würden zu Rom/ oder in ihren Landen und Gebieten/ so sollen die Juden den Römern getreuliche Hülffe thun/ darnach es die Noth fordert/ und sollen der Römer Feinden nicht Speise/ Waffen/ Geld/ Schiffe und andere Dinge zuschicken. Dieses fordern die Römer von den Juden/ und sollen die Juden solche Stück treulich hal- ten/ ohne allen Betrug und Außzug. Dagegen auch/ so die Juden Krieg haben würden/ sollen ihnen die Römer getreu- lich helffen/ darnach es die Noth fordert/ und sollen der Ju- den Feinde nicht Speise/ Waffen/ Geld/ Schiffe/ oder ander Ding zuschicken/ das sagen die Römer zu/ und wollen solchen Bund treulich und ohne Betrug halten. Also ist der Bund zwischen den Römern und den Juden auffgericht. Und zwar anderer alten Historien zugeschweigen/ haben wir ja zwey Wann demnach auch der edelste Frieden-Fürst JEsus Chri- sen
Die funffzehende zu richten/ und ſolcher Satzung und Ordnung nachzuleben verbunden.Wir finden deſſen Exempel ſo wol in Bibliſchen als Profan-Hiſtorien/ ſamt der zuſtimmenden Experientz. Die Bunds-Regul/ welche die Roͤmer mit den Juden/ und dieſe mit jenen eingegangen/ und auff meſſin- ge Taffeln geſchrieben/ zum Gedaͤchtnuͤß deß auffgerichten Friedens/ lau- tet 1. Maccab. 8. ꝟ. 23. ſeqq. alſo: GOtt gebe den Roͤmern und den Juden Gluͤck und Frieden/ zu Land und zu Waſſer/ und behuͤte ſie fuͤr Kriege und Feinden ewiglich. Wo aber die Roͤmer Krieg haben wuͤrden zu Rom/ oder in ihren Landen und Gebieten/ ſo ſollen die Juden den Roͤmern getreuliche Huͤlffe thun/ darnach es die Noth fordert/ und ſollen der Roͤmer Feinden nicht Speiſe/ Waffen/ Geld/ Schiffe und andere Dinge zuſchicken. Dieſes fordern die Roͤmer von den Juden/ und ſollen die Juden ſolche Stuͤck treulich hal- ten/ ohne allen Betrug und Außzug. Dagegen auch/ ſo die Juden Krieg haben wuͤrden/ ſollen ihnen die Roͤmer getreu- lich helffen/ darnach es die Noth fordert/ und ſollen der Ju- den Feinde nicht Speiſe/ Waffen/ Geld/ Schiffe/ oder ander Ding zuſchicken/ das ſagen die Roͤmer zu/ und wollen ſolchen Bund treulich und ohne Betrug halten. Alſo iſt der Bund zwiſchen den Roͤmern und den Juden auffgericht. Und zwar anderer alten Hiſtorien zugeſchweigen/ haben wir ja zwey Wann demnach auch der edelſte Frieden-Fuͤrſt JEſus Chri- ſen
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Die funffzehende
zu richten/ und ſolcher Satzung und Ordnung nachzuleben verbunden.
Wir finden deſſen Exempel ſo wol in Bibliſchen als Profan-Hiſtorien/
ſamt der zuſtimmenden Experientz. Die Bunds-Regul/ welche die
Roͤmer mit den Juden/ und dieſe mit jenen eingegangen/ und auff meſſin-
ge Taffeln geſchrieben/ zum Gedaͤchtnuͤß deß auffgerichten Friedens/ lau-
tet 1. Maccab. 8. ꝟ. 23. ſeqq. alſo: GOtt gebe den Roͤmern und
den Juden Gluͤck und Frieden/ zu Land und zu Waſſer/ und
behuͤte ſie fuͤr Kriege und Feinden ewiglich. Wo aber die
Roͤmer Krieg haben wuͤrden zu Rom/ oder in ihren Landen
und Gebieten/ ſo ſollen die Juden den Roͤmern getreuliche
Huͤlffe thun/ darnach es die Noth fordert/ und ſollen der
Roͤmer Feinden nicht Speiſe/ Waffen/ Geld/ Schiffe und
andere Dinge zuſchicken. Dieſes fordern die Roͤmer von
den Juden/ und ſollen die Juden ſolche Stuͤck treulich hal-
ten/ ohne allen Betrug und Außzug. Dagegen auch/ ſo die
Juden Krieg haben wuͤrden/ ſollen ihnen die Roͤmer getreu-
lich helffen/ darnach es die Noth fordert/ und ſollen der Ju-
den Feinde nicht Speiſe/ Waffen/ Geld/ Schiffe/ oder ander
Ding zuſchicken/ das ſagen die Roͤmer zu/ und wollen ſolchen
Bund treulich und ohne Betrug halten. Alſo iſt der Bund
zwiſchen den Roͤmern und den Juden auffgericht.
Und zwar anderer alten Hiſtorien zugeſchweigen/ haben wir ja zwey
dergleichen Inſtrumenta pacis, in unſerm Vaterland Teutſcher Nation,
deß beſchriebenen verſiegelten und hochverpoenten Religionsfriedens/
ſo Anno 1555. zwiſchen Catholiſchen und Augſpurgiſchen Confeſſion zu-
gethanen Reichsſtaͤnden getroffen/ der Paſſauiſche Vertrag genen-
net/ und dann das neulich Anno 1648. zu Muͤnſter in Weſtphalen
auffgerichtete und publicirte Inſtrumentum pacis. Jſt das edle Kleinot/
dadurch den Staͤnden Augſpurgiſcher Confeſſion eine ewige Amneſtia,
eine wolbehaͤgliche ἀσυλία, Chriſtlichen Obrigkeiten die edle hyperepiſco-
pia, die Oberwacht uͤber die Seelenwacht/ maͤnniglich das beneficium
emigrationis und Außzugs Freyheit erhaͤrtet worden. Wann gleich alle
unſere Gliedmaſſen/ Adern/ alle Haar auff dem Haupt lauter Zungen
waͤren/ koͤnten wir fuͤr das ſchoͤne Wetter/ ſo nach ſolchem Blutregen uns
in Teutſchland wiederum erſchienen/ dem Allerhoͤchſten nimmer gnugſam
Lob und Danck darum ſagen.
Wann demnach auch der edelſte Frieden-Fuͤrſt JEſus Chri-
ſtus/ der groſſe Prophet und Hertzog deß Lebens ſelbſt den ſtarcken Rie-
ſen
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