dete/ geträumte/ und falsch beschriebene Ubiquität/ eine Mutter aller Jrrthümb. Unser weyl. Schul-Rector allhier/ Joh. Sturmius, (an- derer zugeschweigen) nennet dieselbe Mammosam Dianam, eine Melck- Göttin/ haereticam matronam, eine ketzerische Matron. Und was deß Geiffers und holhippens mehr ist.
D. Jac. Andreae in Colloq. Maulbr. p. 15. respondit: Ab initio libenter ipsos declinare Vbiquitatis vocem, ab adversariis inventam. Et D. Papp. in defens. 3. contr. Sturm. respondet Sturmio, ipsum Ubiquitatem (fictam) oppu- gnare. Saepissime enim evenire solet, ut cum verum dogma aliquod everti ar- gumentando ab adversariis non potest, quemadmodum nullumsane potest tan- quam pro Iphigenia cervam, ut est in Poetarum fabulis, sic pro vero illo dogma- te, falsum aliquod & absurdum substituant, idque non aliter omnibus ingenii viribus oppugnent, quam si id acerrime defenderetur.
Alles auß blindem Verstand und gifftigen Calumnien, wider so vielfäl- tiges protestiren/ daß wir durch die Allgegenwart deß Fleisches Christi gar nicht eine wunderliche ungeheure/ abentheurliche unerm ßliche Auß- spannung/ Außstreckung Außfolterung deß Leibes Christi verstehen/ son- dern wie oben vermeld/ fulguream praesentiam, eine Blitz-Gegen- wart.
Nun es seye dieses Evangelium denen/ deren Hertzen der Gott dieser Welt verfinstert/ ein Ge[er]uch deß Todes zum Tode. Uns aber ein Geruch deß Lebens zum Leben/ den wir zuvorderst recht riechen und er- schmecken müssen. Darnach darob halten/ uns nicht irre machen las- sen von widrigen Jrr geistern/ die frech widersprechen/ und in die Welt hinauß schreiben/ sonderlich Scultetus, (*) der sagt: Es seye offen-(*) Jn Po- still. am Tag der Himmelf. p. 388. bar/ daß die jenigen gröblich irren/ welche lehren/ sitzen zur rechten Hand Gottes/ heisse nicht allein herrschen/ sondern auch mit dem Leib überall seyn. Wie deme zu begegnen/ folgende Schluß-Red bindet: Alle das WO der rechten Hand Gottes/ ist ein allenthalbenes WO/ als welche allenthalben ist: Das WO der erhö- heten Menschlichen Natur/ ist das WO der rechten Hand Gottes/ dann da sitzt sie. Ergo.
Item alle über-Englische/ oder über die Engel erhöhete Natur/ ist allge- genwärtig:
Christi Menschliche Natur ist ein über-Englische Natur Hebr. 1. Ergo.
Item: Alle anbetliche Natur ist allgegenwärtig: Die Menschliche Na- tur ist anbetlich/ Phil. 2. Ergo.
Item: Alle allfüllende Natur ist allgegenwärtig/ die Menschliche Natur Christi ist ein allfüllende Natur/ Eph. 4. Ergo.
Diese
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Predigt.
dete/ getraͤumte/ und falſch beſchriebene Ubiquitaͤt/ eine Mutter aller Jrꝛthuͤmb. Unſer weyl. Schul-Rector allhier/ Joh. Sturmius, (an- derer zugeſchweigen) nennet dieſelbe Mammoſam Dianam, eine Melck- Goͤttin/ hæreticam matronam, eine ketzeriſche Matron. Und was deß Geiffers und holhippens mehr iſt.
D. Jac. Andreæ in Colloq. Maulbr. p. 15. reſpondit: Ab initio libenter ipſos declinare Vbiquitatis vocem, ab adverſariis inventam. Et D. Papp. in defenſ. 3. contr. Sturm. reſpondet Sturmio, ipſum Ubiquitatem (fictam) oppu- gnare. Sæpiſſimè enim evenire ſolet, ut cum verum dogma aliquod everti ar- gumentando ab adverſariis non poteſt, quemadmodum nullumſanè poteſt tan- quam pro Iphigenia cervam, ut eſt in Poëtarum fabulis, ſic pro vero illo dogma- te, falſum aliquod & abſurdum ſubſtituant, idque non aliter omnibus ingenii viribus oppugnent, quàm ſi id acerrimè defenderetur.
Alles auß blindem Verſtand und gifftigen Calumnien, wider ſo vielfaͤl- tiges proteſtiren/ daß wir durch die Allgegenwart deß Fleiſches Chriſti gar nicht eine wunderliche ungeheure/ abentheurliche unerm ßliche Auß- ſpannung/ Außſtreckung Außfolterung deß Leibes Chriſti verſtehen/ ſon- dern wie oben vermeld/ fulguream præſentiam, eine Blitz-Gegen- wart.
Nun es ſeye dieſes Evangelium denen/ deren Hertzen der Gott dieſer Welt verfinſtert/ ein Ge[er]uch deß Todes zum Tode. Uns aber ein Geruch deß Lebens zum Leben/ den wir zuvorderſt recht riechen und er- ſchmecken muͤſſen. Darnach darob halten/ uns nicht irre machen laſ- ſen von widrigen Jrꝛ geiſtern/ die frech widerſprechen/ und in die Welt hinauß ſchreiben/ ſonderlich Scultetus, (*) der ſagt: Es ſeye offen-(*) Jn Po- ſtill. am Tag der Himmelf. p. 388. bar/ daß die jenigen groͤblich irren/ welche lehren/ ſitzen zur rechten Hand Gottes/ heiſſe nicht allein herꝛſchen/ ſondern auch mit dem Leib uͤberall ſeyn. Wie deme zu begegnen/ folgende Schluß-Red bindet: Alle das WO der rechten Hand Gottes/ iſt ein allenthalbenes WO/ als welche allenthalben iſt: Das WO der erhoͤ- heten Menſchlichen Natur/ iſt das WO der rechten Hand Gottes/ dann da ſitzt ſie. Ergò.
Item alle uͤber-Engliſche/ oder uͤber die Engel erhoͤhete Natur/ iſt allge- genwaͤrtig:
Chriſti Menſchliche Natur iſt ein uͤber-Engliſche Natur Hebr. 1. Ergò.
Item: Alle anbetliche Natur iſt allgegenwaͤrtig: Die Menſchliche Na- tur iſt anbetlich/ Phil. 2. Ergò.
Item: Alle allfuͤllende Natur iſt allgegenwaͤrtig/ die Menſchliche Natur Chriſti iſt ein allfuͤllende Natur/ Eph. 4. Ergò.
Dieſe
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Predigt.
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Jrꝛthuͤmb. Unſer weyl. Schul-Rector allhier/ Joh. Sturmius, (an-
derer zugeſchweigen) nennet dieſelbe Mammoſam Dianam, eine Melck-
Goͤttin/ hæreticam matronam, eine ketzeriſche Matron. Und was deß
Geiffers und holhippens mehr iſt.
D. Jac. Andreæ in Colloq. Maulbr. p. 15. reſpondit: Ab initio libenter
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Alles auß blindem Verſtand und gifftigen Calumnien, wider ſo vielfaͤl-
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gar nicht eine wunderliche ungeheure/ abentheurliche unerm ßliche Auß-
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dern wie oben vermeld/ fulguream præſentiam, eine Blitz-Gegen-
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Nun es ſeye dieſes Evangelium denen/ deren Hertzen der Gott
dieſer Welt verfinſtert/ ein Geeruch deß Todes zum Tode. Uns aber
ein Geruch deß Lebens zum Leben/ den wir zuvorderſt recht riechen und er-
ſchmecken muͤſſen. Darnach darob halten/ uns nicht irre machen laſ-
ſen von widrigen Jrꝛ geiſtern/ die frech widerſprechen/ und in die Welt
hinauß ſchreiben/ ſonderlich Scultetus, (*) der ſagt: Es ſeye offen-
bar/ daß die jenigen groͤblich irren/ welche lehren/ ſitzen zur
rechten Hand Gottes/ heiſſe nicht allein herꝛſchen/ ſondern
auch mit dem Leib uͤberall ſeyn. Wie deme zu begegnen/ folgende
Schluß-Red bindet: Alle das WO der rechten Hand Gottes/ iſt ein
allenthalbenes WO/ als welche allenthalben iſt: Das WO der erhoͤ-
heten Menſchlichen Natur/ iſt das WO der rechten Hand Gottes/ dann
da ſitzt ſie. Ergò.
(*) Jn Po-
ſtill. am
Tag der
Himmelf.
p. 388.
Item alle uͤber-Engliſche/ oder uͤber die Engel erhoͤhete Natur/ iſt allge-
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Chriſti Menſchliche Natur iſt ein uͤber-Engliſche Natur Hebr. 1. Ergò.
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Item: Alle allfuͤllende Natur iſt allgegenwaͤrtig/ die Menſchliche Natur
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/325>, abgerufen am 25.11.2024.
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