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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die eilffte
Baterland Psal. 23. Mein getreuer Hirt und Würth bereitet für mir einen
Tisch/ salbet mein Haupt mit Oehl; Die Priesterweyhe in der rechten/ in
GOttes Wort fundirten/ Christlichen/ Apostolischen Ordination. Dann
so alle Creatur GOttes gesegnet wird durch das Wort und Gebet/ viel-
mehr das Ministerium wird geweyhet und geheiligt durch Wort und Ge-
bet/ und dem alten Apostolischen ritu der Hand-Aufflegung: Damit ists
gnug/ ferners Anschmierens ist umsonst. Hiemit auch gnug für dißmal.
Der Herr geb/ daß was bißher fürgetragen worden/ viel Nutzen und
Frucht bringen möge/ Amen.



Die eilffte Predigt/
Von
Den Sacramentlichen Zeichen-Zeugen/
oder Zeug-Zeichen.

GEliebte in Christo. Jn den alten bewährten Römi-
schen Historien und Geschichten finden und lesen wir
von einem dreyfachen Schul-Methodo, Schul-Form
oder Lehr/ dreyer Mittel/ Arten und Weise/ nach und in
welchem die zarte herwachsende/ sonderlich Adeliche Ju-
gend aufferzogen/ geübet/ und zu Erlernung guter Künsten/ auch löbli-
chen Sitten und Tugenden/ entzündet und angefristet worden: So ge-
schehen I. Per scripturas, durch Schrifftliche Monimenten und
Bücher/
darin sonderlich ihrer Majorum rühmlich und redliche Thaten
auffgezeichnet gewesen/ in welchen sie sich erspieglen solten: Wer sich
hierin nicht geübet/ den hat man für einen un- und keinnützen Menschen
außgeruffen/ und Sprichwortsweise von ihm gesagt: Neque literas ne-
(*) conf.
Erasmi
Adag.
p.
138.
que natare didicit, (*) das ist/ Er kan weder schwimmen noch
schreiben/
er ist weder zu sieden noch zu braten.

II. Per picturas, durch allerhand Bilder und Gemählde/
darinnen die herrliche löbliche Thaten ihrer Majorum Eltern und Groß-
Eltern abgerissen und abgemahlet worden: Sonderlich hat man die
edle Jugend für die arcus Triumphales, Triumph-Bögen und Siegs-

Bilder

Die eilffte
Baterland Pſal. 23. Mein getreuer Hirt und Wuͤrth bereitet fuͤr mir einen
Tiſch/ ſalbet mein Haupt mit Oehl; Die Prieſterweyhe in der rechten/ in
GOttes Wort fundirten/ Chriſtlichen/ Apoſtoliſchen Ordination. Dann
ſo alle Creatur GOttes geſegnet wird durch das Wort und Gebet/ viel-
mehr das Miniſterium wird geweyhet und geheiligt durch Wort und Ge-
bet/ und dem alten Apoſtoliſchen ritu der Hand-Aufflegung: Damit iſts
gnug/ ferners Anſchmierens iſt umſonſt. Hiemit auch gnug fuͤr dißmal.
Der Herr geb/ daß was bißher fuͤrgetragen worden/ viel Nutzen und
Frucht bringen moͤge/ Amen.



Die eilffte Predigt/
Von
Den Sacramentlichen Zeichen-Zeugen/
oder Zeug-Zeichen.

GEliebte in Chriſto. Jn den alten bewaͤhrten Roͤmi-
ſchen Hiſtorien und Geſchichten finden und leſen wir
von einem dreyfachen Schul-Methodo, Schul-Form
oder Lehr/ dreyer Mittel/ Arten und Weiſe/ nach und in
welchem die zarte herwachſende/ ſonderlich Adeliche Ju-
gend aufferzogen/ geuͤbet/ und zu Erlernung guter Kuͤnſten/ auch loͤbli-
chen Sitten und Tugenden/ entzuͤndet und angefriſtet worden: So ge-
ſchehen I. Per ſcripturas, durch Schrifftliche Monimenten und
Buͤcher/
darin ſonderlich ihrer Majorum ruͤhmlich und redliche Thaten
auffgezeichnet geweſen/ in welchen ſie ſich erſpieglen ſolten: Wer ſich
hierin nicht geuͤbet/ den hat man fuͤr einen un- und keinnuͤtzen Menſchen
außgeruffen/ und Sprichwortsweiſe von ihm geſagt: Neque literas ne-
(*) conf.
Eraſmi
Adag.
p.
138.
que natare didicit, (*) das iſt/ Er kan weder ſchwimmen noch
ſchreiben/
er iſt weder zu ſieden noch zu braten.

II. Per picturas, durch allerhand Bilder und Gemaͤhlde/
darinnen die herꝛliche loͤbliche Thaten ihrer Majorum Eltern und Groß-
Eltern abgeriſſen und abgemahlet worden: Sonderlich hat man die
edle Jugend fuͤr die arcus Triumphales, Triumph-Boͤgen und Siegs-

Bilder
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[168/0190] Die eilffte Baterland Pſal. 23. Mein getreuer Hirt und Wuͤrth bereitet fuͤr mir einen Tiſch/ ſalbet mein Haupt mit Oehl; Die Prieſterweyhe in der rechten/ in GOttes Wort fundirten/ Chriſtlichen/ Apoſtoliſchen Ordination. Dann ſo alle Creatur GOttes geſegnet wird durch das Wort und Gebet/ viel- mehr das Miniſterium wird geweyhet und geheiligt durch Wort und Ge- bet/ und dem alten Apoſtoliſchen ritu der Hand-Aufflegung: Damit iſts gnug/ ferners Anſchmierens iſt umſonſt. Hiemit auch gnug fuͤr dißmal. Der Herr geb/ daß was bißher fuͤrgetragen worden/ viel Nutzen und Frucht bringen moͤge/ Amen. Die eilffte Predigt/ Von Den Sacramentlichen Zeichen-Zeugen/ oder Zeug-Zeichen. GEliebte in Chriſto. Jn den alten bewaͤhrten Roͤmi- ſchen Hiſtorien und Geſchichten finden und leſen wir von einem dreyfachen Schul-Methodo, Schul-Form oder Lehr/ dreyer Mittel/ Arten und Weiſe/ nach und in welchem die zarte herwachſende/ ſonderlich Adeliche Ju- gend aufferzogen/ geuͤbet/ und zu Erlernung guter Kuͤnſten/ auch loͤbli- chen Sitten und Tugenden/ entzuͤndet und angefriſtet worden: So ge- ſchehen I. Per ſcripturas, durch Schrifftliche Monimenten und Buͤcher/ darin ſonderlich ihrer Majorum ruͤhmlich und redliche Thaten auffgezeichnet geweſen/ in welchen ſie ſich erſpieglen ſolten: Wer ſich hierin nicht geuͤbet/ den hat man fuͤr einen un- und keinnuͤtzen Menſchen außgeruffen/ und Sprichwortsweiſe von ihm geſagt: Neque literas ne- que natare didicit, (*) das iſt/ Er kan weder ſchwimmen noch ſchreiben/ er iſt weder zu ſieden noch zu braten. (*) conf. Eraſmi Adag. p. 138. II. Per picturas, durch allerhand Bilder und Gemaͤhlde/ darinnen die herꝛliche loͤbliche Thaten ihrer Majorum Eltern und Groß- Eltern abgeriſſen und abgemahlet worden: Sonderlich hat man die edle Jugend fuͤr die arcus Triumphales, Triumph-Boͤgen und Siegs- Bilder

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/190>, abgerufen am 24.11.2024.