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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die neunte

Es sind II. Testes organici & diaconici, werckzeugliche Zeugen/
sie sind die vehicula und instrumenta, der Gnaden-Wagen Gottes/
darauff er seine himmlische Schätz einführet und darbietet/ und haben
also die Art der Werckzeuge an sich. Gleichwie die Feder eines Schrei-
benden nicht müssig ist/ sondern revera und warhafftig mit würcket im
schreiben: Also sind auch die Diener deß Worts Gottes auß und von sich
selber nichts/ Es ist weder der da pflantzet/ noch der begeußt et-
was/
sondern GOtt der HErr der das Gedeyen gibt. Wie in gleichem
Elias sein Opffer mit Wasser begossen/ aber GOtt ließ Feur vom Himmel
fallen. Wer ist Paulus? Wer ist Apollo? Diener sind sie.
1. Cor. 3. v. 5. Der Prediger muß vor Christo/ welcher mit Wasser und
Blut erscheinet/ sein Pareth abzihen und sagen: Jch bin nicht Christus/
ich gib mich nicht dafür auß/ als wär ich etwas grosses/ wie Simon der
Zauberer seyn wolte Actor. 8, 9. Doch aber ist er etwas in seiner Ord-
nung/ ein Diener/ ein Mitarbeiter/ er pstantzet und begeußt organice,
vid. Re-
form. Salv.
p.
3241.
dienstlich doch würcklich. Nicht ist er nur bloß ein Bott oder Brieff-
Träger der nur bloß verkündiget/ sondern Engel und Apostel: (*)

von Paulo spricht der HErr Act. 9, 15. Dieser ist mir (skeu[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt] [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]kle-
kton) ein außerwehlter Rüstzeug/ daß er meinen Nahmen tra-
ge für den Heyden/ und für den Königen und für den Kin-

dern
(*) Wie Lutherus hievon schreibt Tom. 8. Witt. in cap. 2. Malach. ad
verba
deß Priesters Lippen etc. pag. 566. fac. 1. & 2. Die Lippen sind die
Gemeinen oder die Kirchen/ in welchen allein Gottes Wort behalten wird/
denn wo es nicht öffentlich gepredigt wird/ da verfleußt es hinweg/ und je
mehr mans predigt/ je kräfftiger es behalten wird/ lesen richtet nicht so viel
auß/ als hören. Die lebendige Stimme lehret/ vermahnet/ schützet/ und wi-
derstehet dem irrigen Geist. Nach dem geschriebenen Wort fraget der Teuf-
fel nichts/ wo mans aber redet und prediget/ da fleuhet er. Dann dasselbig
dringet durch die Hertzen/ und bekehret die Jrrigen. Jch wolte/ spricht Pau-
lus Gal. 4. daß ich jetzt bey euch wäre/ und meine Stimme wandlen könte etc.
Die lebendige Stimme bewahret die Lehre und das Gesetz/ unterweiset die Vn-
wissenden/ straffet und bringet zu recht die da irren/ verdampt die Verfälscher.
So sind nun deß Priesters Lippen instrument anderen zur Seligkeit/ und be-
wahren die Lehre/ nicht in ihrem Hertzen/ sondern in deren Hertzen/ welche sie
lehren/ und welche vollkommen sind/ die suchen und fragen Gottes Willen von
ihnen. Denn GOtt schicket einen solchen Priester nicht als einen Brieff-Träger/
sondern als einen Engel und Apostel/ der deß Herrn Geschäffte mit Worten
und dem Munde außrichte. Darum sind solcher Mund und Lippen Gottes
Werckzeuge. Die Bücher bewahren die Lehre heimlich/ die Lippen aber of-
fentlich/ und solche Lippen/ die offen und nicht zugeschlossen sind/ das ist/ die
da predigen.
Die neunte

Es ſind II. Teſtes organici & diaconici, werckzeugliche Zeugen/
ſie ſind die vehicula und inſtrumenta, der Gnaden-Wagen Gottes/
darauff er ſeine himmliſche Schaͤtz einfuͤhret und darbietet/ und haben
alſo die Art der Werckzeuge an ſich. Gleichwie die Feder eines Schrei-
benden nicht muͤſſig iſt/ ſondern reverà und warhafftig mit wuͤrcket im
ſchreiben: Alſo ſind auch die Diener deß Worts Gottes auß und von ſich
ſelber nichts/ Es iſt weder der da pflantzet/ noch der begeußt et-
was/
ſondern GOtt der HErꝛ der das Gedeyen gibt. Wie in gleichem
Elias ſein Opffer mit Waſſer begoſſen/ aber GOtt ließ Feur vom Him̃el
fallen. Wer iſt Paulus? Wer iſt Apollo? Diener ſind ſie.
1. Cor. 3. v. 5. Der Prediger muß vor Chriſto/ welcher mit Waſſer und
Blut erſcheinet/ ſein Pareth abzihen und ſagen: Jch bin nicht Chriſtus/
ich gib mich nicht dafuͤr auß/ als waͤr ich etwas groſſes/ wie Simon der
Zauberer ſeyn wolte Actor. 8, 9. Doch aber iſt er etwas in ſeiner Ord-
nung/ ein Diener/ ein Mitarbeiter/ er pſtantzet und begeußt organicè,
vid. Re-
form. Salv.
p.
3241.
dienſtlich doch wuͤrcklich. Nicht iſt er nur bloß ein Bott oder Brieff-
Traͤger der nur bloß verkuͤndiget/ ſondern Engel und Apoſtel: (*)

von Paulo ſpricht der HErr Act. 9, 15. Dieſer iſt mir (σκεῦ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt] [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]κλε-
κτὸν) ein außerwehlter Ruͤſtzeug/ daß er meinen Nahmen tra-
ge fuͤr den Heyden/ und fuͤr den Koͤnigen und fuͤr den Kin-

dern
(*) Wie Lutherus hievon ſchreibt Tom. 8. Witt. in cap. 2. Malach. ad
verba
deß Prieſters Lippen ꝛc. pag. 566. fac. 1. & 2. Die Lippen ſind die
Gemeinen oder die Kirchen/ in welchen allein Gottes Wort behalten wird/
denn wo es nicht oͤffentlich gepredigt wird/ da verfleußt es hinweg/ und je
mehr mans predigt/ je kraͤfftiger es behalten wird/ leſen richtet nicht ſo viel
auß/ als hoͤren. Die lebendige Stimme lehret/ vermahnet/ ſchuͤtzet/ und wi-
derſtehet dem irrigen Geiſt. Nach dem geſchriebenen Wort fraget der Teuf-
fel nichts/ wo mans aber redet und prediget/ da fleuhet er. Dann daſſelbig
dringet durch die Hertzen/ und bekehret die Jrrigen. Jch wolte/ ſpricht Pau-
lus Gal. 4. daß ich jetzt bey euch waͤre/ und meine Stimme wandlen koͤnte ꝛc.
Die lebendige Stimme bewahret die Lehre und das Geſetz/ unterweiſet die Vn-
wiſſenden/ ſtraffet und bringet zu recht die da irren/ verdampt die Verfaͤlſcher.
So ſind nun deß Prieſters Lippen inſtrument anderen zur Seligkeit/ und be-
wahren die Lehre/ nicht in ihrem Hertzen/ ſondern in deren Hertzen/ welche ſie
lehren/ und welche vollkommen ſind/ die ſuchen und fragen Gottes Willen von
ihnen. Denn GOtt ſchicket einen ſolchen Prieſter nicht als einen Brieff-Traͤger/
ſondern als einen Engel und Apoſtel/ der deß Herrn Geſchaͤffte mit Worten
und dem Munde außrichte. Darum ſind ſolcher Mund und Lippen Gottes
Werckzeuge. Die Buͤcher bewahren die Lehre heimlich/ die Lippen aber of-
fentlich/ und ſolche Lippen/ die offen und nicht zugeſchloſſen ſind/ das iſt/ die
da predigen.
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[140/0162] Die neunte Es ſind II. Teſtes organici & diaconici, werckzeugliche Zeugen/ ſie ſind die vehicula und inſtrumenta, der Gnaden-Wagen Gottes/ darauff er ſeine himmliſche Schaͤtz einfuͤhret und darbietet/ und haben alſo die Art der Werckzeuge an ſich. Gleichwie die Feder eines Schrei- benden nicht muͤſſig iſt/ ſondern reverà und warhafftig mit wuͤrcket im ſchreiben: Alſo ſind auch die Diener deß Worts Gottes auß und von ſich ſelber nichts/ Es iſt weder der da pflantzet/ noch der begeußt et- was/ ſondern GOtt der HErꝛ der das Gedeyen gibt. Wie in gleichem Elias ſein Opffer mit Waſſer begoſſen/ aber GOtt ließ Feur vom Him̃el fallen. Wer iſt Paulus? Wer iſt Apollo? Diener ſind ſie. 1. Cor. 3. v. 5. Der Prediger muß vor Chriſto/ welcher mit Waſſer und Blut erſcheinet/ ſein Pareth abzihen und ſagen: Jch bin nicht Chriſtus/ ich gib mich nicht dafuͤr auß/ als waͤr ich etwas groſſes/ wie Simon der Zauberer ſeyn wolte Actor. 8, 9. Doch aber iſt er etwas in ſeiner Ord- nung/ ein Diener/ ein Mitarbeiter/ er pſtantzet und begeußt organicè, dienſtlich doch wuͤrcklich. Nicht iſt er nur bloß ein Bott oder Brieff- Traͤger der nur bloß verkuͤndiget/ ſondern Engel und Apoſtel: (*) vid. Re- form. Salv. p. 3241. von Paulo ſpricht der HErr Act. 9, 15. Dieſer iſt mir (σκεῦ_ _κλε- κτὸν) ein außerwehlter Ruͤſtzeug/ daß er meinen Nahmen tra- ge fuͤr den Heyden/ und fuͤr den Koͤnigen und fuͤr den Kin- dern (*) Wie Lutherus hievon ſchreibt Tom. 8. Witt. in cap. 2. Malach. ad verba deß Prieſters Lippen ꝛc. pag. 566. fac. 1. & 2. Die Lippen ſind die Gemeinen oder die Kirchen/ in welchen allein Gottes Wort behalten wird/ denn wo es nicht oͤffentlich gepredigt wird/ da verfleußt es hinweg/ und je mehr mans predigt/ je kraͤfftiger es behalten wird/ leſen richtet nicht ſo viel auß/ als hoͤren. Die lebendige Stimme lehret/ vermahnet/ ſchuͤtzet/ und wi- derſtehet dem irrigen Geiſt. Nach dem geſchriebenen Wort fraget der Teuf- fel nichts/ wo mans aber redet und prediget/ da fleuhet er. Dann daſſelbig dringet durch die Hertzen/ und bekehret die Jrrigen. Jch wolte/ ſpricht Pau- lus Gal. 4. daß ich jetzt bey euch waͤre/ und meine Stimme wandlen koͤnte ꝛc. Die lebendige Stimme bewahret die Lehre und das Geſetz/ unterweiſet die Vn- wiſſenden/ ſtraffet und bringet zu recht die da irren/ verdampt die Verfaͤlſcher. So ſind nun deß Prieſters Lippen inſtrument anderen zur Seligkeit/ und be- wahren die Lehre/ nicht in ihrem Hertzen/ ſondern in deren Hertzen/ welche ſie lehren/ und welche vollkommen ſind/ die ſuchen und fragen Gottes Willen von ihnen. Denn GOtt ſchicket einen ſolchen Prieſter nicht als einen Brieff-Traͤger/ ſondern als einen Engel und Apoſtel/ der deß Herrn Geſchaͤffte mit Worten und dem Munde außrichte. Darum ſind ſolcher Mund und Lippen Gottes Werckzeuge. Die Buͤcher bewahren die Lehre heimlich/ die Lippen aber of- fentlich/ und ſolche Lippen/ die offen und nicht zugeſchloſſen ſind/ das iſt/ die da predigen.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/162>, abgerufen am 07.05.2024.