Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Zwey und Sechszigste und letzte Krieg/ von Vnglück und von Pestilentz: Wann aber ein Pro-phet von Frieden weissaget/ den wird man kennen/ ob ihn der HERR warhafftig gesendet/ wann sein Wort erfüllet wird. Lutherus glossirt am Rande daselbst; Es sind gewiß falsche Pro- pheten/ welche lieblich trösten/ so doch die Leute böse sind; Darumb auch das gute/ so sie verkündigen/ nicht erfolget. Vber alles war die efficacia, die gewaltige/ durchdringende/ Hertz- Vber das/ so ist auch unser glaubiges Amen/ davon wir allhie Belan-
Die Zwey und Sechszigſte und letzte Krieg/ von Vngluͤck und von Peſtilentz: Wann aber ein Pro-phet von Frieden weiſſaget/ den wird man kennen/ ob ihn der HERR warhafftig geſendet/ wann ſein Wort erfuͤllet wird. Lutherus gloſſirt am Rande daſelbſt; Es ſind gewiß falſche Pro- pheten/ welche lieblich tröſten/ ſo doch die Leute boͤſe ſind; Darumb auch das gute/ ſo ſie verkuͤndigen/ nicht erfolget. Vber alles war die efficacia, die gewaltige/ durchdringende/ Hertz- Vber das/ ſo iſt auch unſer glaubiges Amen/ davon wir allhie Belan-
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Die Zwey und Sechszigſte und letzte
Krieg/ von Vngluͤck und von Peſtilentz: Wann aber ein Pro-
phet von Frieden weiſſaget/ den wird man kennen/ ob ihn der
HERR warhafftig geſendet/ wann ſein Wort erfuͤllet wird.
Lutherus gloſſirt am Rande daſelbſt; Es ſind gewiß falſche Pro-
pheten/ welche lieblich tröſten/ ſo doch die Leute boͤſe ſind;
Darumb auch das gute/ ſo ſie verkuͤndigen/ nicht erfolget.
Vber alles war die efficacia, die gewaltige/ durchdringende/ Hertz-
brennende/ Seelen-bewegende Krafft/ welche ſie die Leute zu Ninive in ſich
ſelbſt gefuͤhlet und empfunden; Die μετάνοια (μετανόησαν γὰρ, ſagt Chri-
ſtus) die Hertzens-Reu/ Nachſinn und Nachangſt/ das Thraͤnen-Waſſer/
die feurige Glaubens-Funcken/ die durch den Hammer des Geſetzes aus
ihren felſinen Hertzen erweckt und außgepreſſet worden; die wunderſeltza-
me cataſtrophe und Verwandlung der Statt Ninive/ weiland eines groſ-
ſen Goͤtzen-Hauſes/ nunmehr einer Statt Gottes: weiland einem Luͤgen-
Pfuhl/ nun aber Tugend-Schul: weiland einem Schau-Platz der Hof-
fart und ſchnoͤden Wolluſt/ nun aber ein Schau-Platz der Maͤſſigkeit/ Fa-
ſten und Saͤcke: weiland einer Loͤwen- und Moͤrder-Grube/ nun aber
einem Schaf-Stall des Meſſiæ: weiland eines garſtigen Huren-Hau-
ſes/ nun aber einem diſciplin- und Zucht-Hauß; Darumb ſie auch auff
die Erden fallen/ bekennen und ſagen muͤſſen/ daß warhafftig Gott in
und durch Jona geredet. Hie iſt der Finger Gottes!
Matth. 12,
41.
Vber das/ ſo iſt auch unſer glaubiges Amen/ davon wir allhie
reden/ ein ſiegreiches Ja-Wort/ welches in dem duell mit der Ver-
nunfft die Oberhand behaltet; Vernunfft wider den Glauben ficht/ wann
ſie ſagt lauter nein/ ſo ſagt der Glaube Ja/ Ja! Hie iſt Gottes Wort/
Himmel- und Eyd-feſte Verheiſſung/ hie Siegel und Beruff! HErr/
HErr/ du biſt Gott/ und deine Wort werden Warheit ſeyn!
Mein Hertz haͤlt dir deine Zuſage fuͤr/ du wolteſt niemand ver-
ſchmaͤhen/ der dich ſuchet/ HErr/ drumb mich gewähr/ laß
mich dein Antlitz ſehen; mein Glaube wird mich nicht truͤ-
gen/ dann Gottes Wort kan nicht luͤgen. Hierinn ich kei-
nen Zweifel trag/ dein Wort kan nicht betruͤgen; Nun ſagſtu/
daß kein Menſch verzag/ das wirſtu nimmer luͤgen! wer
glaubt an dich/ und iſt getaufft/ demſelben iſt der Himmel er-
kaufft/ daß er nicht werd verlohren.
2. Sam. 7,
28.
Pſ. 27, 8.
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