Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Sechs und Funffzigste (Dritte) ten/ so wären sie eben so wohl als diese seelig worden. Dann gleich wiealle Kranckheit den Tod würcket/ aber in der That und würcklich hat der den Tod am Halse/ der die Artzney verachtet: Alle auff den Tod Gefange- ne haben das Leben verwircket; Aber würcklich muß allein der jenige her- halten/ der das Ranzion-Geld verachtet: Ein iedweder der das Ebenbild Gottes nicht hat/ und der kein hochzeitlich Kleid an hat/ ist der Höllen würdig; Aber würcklich wird allein der hinaus geworffen/ welcher das Hochzeit-Kleid von dem Würth/ Herrn oder Bräuttgam (nach Jü- Iud. 14, 19. Matth. 22, 11. 12. 13.discher Art ihm dargereichet/ Jud. 14.) nicht hat wollen annehmen. Noch ists daran auch nicht genug; dann wer war mehr unglaubig Dieses ist der catalogus und das schwartze Register ohne Vnter- glüenden
Die Sechs und Funffzigſte (Dritte) ten/ ſo waͤren ſie eben ſo wohl als dieſe ſeelig worden. Dann gleich wiealle Kranckheit den Tod wuͤrcket/ aber in der That und wuͤrcklich hat der den Tod am Halſe/ der die Artzney verachtet: Alle auff den Tod Gefange- ne haben das Leben verwircket; Aber wuͤrcklich muß allein der jenige her- halten/ der das Ranzion-Geld verachtet: Ein iedweder der das Ebenbild Gottes nicht hat/ und der kein hochzeitlich Kleid an hat/ iſt der Hoͤllen wuͤrdig; Aber wuͤrcklich wird allein der hinaus geworffen/ welcher das Hochzeit-Kleid von dem Wuͤrth/ Herrn oder Braͤuttgam (nach Juͤ- Iud. 14, 19. Matth. 22, 11. 12. 13.diſcher Art ihm dargereichet/ Jud. 14.) nicht hat wollen annehmen. Noch iſts daran auch nicht genug; dann wer war mehr unglaubig Dieſes iſt der catalogus und das ſchwartze Regiſter ohne Vnter- gluͤenden
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Die Sechs und Funffzigſte (Dritte)
ten/ ſo waͤren ſie eben ſo wohl als dieſe ſeelig worden. Dann gleich wie
alle Kranckheit den Tod wuͤrcket/ aber in der That und wuͤrcklich hat der
den Tod am Halſe/ der die Artzney verachtet: Alle auff den Tod Gefange-
ne haben das Leben verwircket; Aber wuͤrcklich muß allein der jenige her-
halten/ der das Ranzion-Geld verachtet: Ein iedweder der das Ebenbild
Gottes nicht hat/ und der kein hochzeitlich Kleid an hat/ iſt der Hoͤllen
wuͤrdig; Aber wuͤrcklich wird allein der hinaus geworffen/ welcher das
Hochzeit-Kleid von dem Wuͤrth/ Herrn oder Braͤuttgam (nach Juͤ-
diſcher Art ihm dargereichet/ Jud. 14.) nicht hat wollen annehmen.
Iud. 14, 19.
Matth. 22,
11. 12. 13.
Noch iſts daran auch nicht genug; dann wer war mehr unglaubig
als Paulus? da er nemlich noch ein Phariſeer/ ein Veraͤchter und Ver-
folger des Heiligen Evangelii? Sondern 3. die im Vnglau-
ben verharren biß an das verfluchte Ende des Lebens/ die haben
ſich der Seeligkeit nichts zu getroͤſten: Niemand iſt actu und in der That
verdamt/ er ſterbe dann in ſeiner miſſethat/ wie Saul; Gleich wie allein
der biß ans Ende beharrliche Glaube ſeelig machet: Alſo im Gegentheil
verdammet allein der biß ans Ende beharrliche Vnglaube. Sprichſtu:
Was nutzet dann Chriſti Gnugthuung? das kan ja niemand laͤugnen!
fuͤr welche Suͤnde Chriſtus gnug gethan/ die verdammet nicht; Der be-
harrliche Vnglaube biß ans Ende iſt eine Suͤnde/ dafuͤr Chriſtus genug
gethan; darumb verdammet ſie auch nicht. Antwort: Sie verdam-
met nicht actu, wuͤrcklich in der That/ aber ſie verdammet ſo fern die
Gnugthuung Chriſti nicht angenommen und appliciret wird. Der end-
lich-beharrliche Vnglaube in dieſem Leben iſt zwar die Suͤnde/ fuͤr welche
Chriſtus genug gethan; Aber fuͤr den beharrlichen Vnglauben biß in das
andere Leben/ oder viel mehr biß in ewigen Tod/ welcher nicht mehr in dieſes
Leben gehoͤret/ ſondern in das ævum des andern Todes/ iſt keine Genug-
thuung geſchehen.
1. Chron.
11, 13.
Dieſes iſt der catalogus und das ſchwartze Regiſter ohne Vnter-
ſcheid/ Koͤnig oder Knecht/ Biſchoff oder Bader/ dann auch die Herrlichen
und Poͤbel/ Reichen und Froͤlichen nicht verſchonet werden/ auch der Chal-
deiſche Morgenſtern nicht; Auch die Kinder des Reichs/ die die erſten
ſollen ſeyn im Reich Gottes; die Lutheraner/ aber unlauter in Lehr und
Leben: Evangeliſche/ aber eigenwillige: Augſpurgiſche Bekenner/ aber
meineydige Verlaͤugner/ die werden die letzten ſeyn/ und hinaus geſtoſ-
ſen werden. Dieſes iſt die Geſellſchafft der Verdamten/ die Geſell-
ſchafft der Teufel: Jch wolte lieber/ ſchreibet Bernhardus, in einen
gluͤenden
Eſa. 5, 13.
c. 12, 14.
Matt. 8, 12.
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Zitationshilfe: | Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/716>, abgerufen am 15.08.2024. |