Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Ein und Funffzigste (Siebende) Rom. 8, 17.Act. 17, 28.der; Wir aber sind Kinder Gottes und Gottes Erben/ Theou genos esmen, wir sind Gottes Bluts-Freunde; Alle Außerwehlten sind Könige/ Matth. 20, 16. Apoc. 4, 4.hie Knechte/ aber vor Gott Könige/ die Ersten werden die Letzten seyn. Geehret sind die Rathherren auff der Pfaltz; aber die Außerwehl- ten sitzen auff höhern Stülen als Richter. Geehret sind die Doctores auff Hohen Schulen; Aber alßdann werden sie alle von Gott gelehret seyn/ Ier. 31, 34.und wird vollkommen wahr werden/ was geschrieben stehet Jer. 31. Die Römischen Burger wurden vorzeiten für die ehrlichsten und edelsten un- ter allen nationen gehalten/ hie sind lauter Himmels-Burger. Der Rö- mer Adel bestunde in drey Stucken/ khora, nomo kai time, in Freyheit der Güter/ dem Gesetz der Freyheit von geiseln und Schlägen/ und dann der Ehre/ daß er einen togam oder langen Ehren-Rock tragen durffte; dar- Act. 16, 37. c. 22, 26. () v. Coel. Rhodig. l. 6. c. 9.umb hat man sich umb dasselbe Burgrecht gerissen: Wie viel herrlicher das himmlische Burgrecht/ wie viel köstlicher ist der Adel der Kinder Got- tes für allen andern Menschen-Kindern/ hie frey Land/ hie Schläg-frey/ hie edler Rock/ weit über den () Römischen talar Demetrii des Macedo- nischen Königs/ der an seinem Reutrocke den Himmel und das gantze himmlische Heer gestickt getragen. III. Vita felicissima & opulentissima, Ein glücksee- Gott
Die Ein und Funffzigſte (Siebende) Rom. 8, 17.Act. 17, 28.der; Wir aber ſind Kinder Gottes und Gottes Erben/ Θεοῦ γένος ἐσμὲν, wir ſind Gottes Bluts-Freunde; Alle Außerwehlten ſind Koͤnige/ Matth. 20, 16. Apoc. 4, 4.hie Knechte/ aber vor Gott Koͤnige/ die Erſten werden die Letzten ſeyn. Geehret ſind die Rathherren auff der Pfaltz; aber die Außerwehl- ten ſitzen auff hoͤhern Stuͤlen als Richter. Geehret ſind die Doctores auff Hohen Schulen; Aber alßdann werden ſie alle von Gott gelehret ſeyn/ Ier. 31, 34.und wird vollkommen wahr werden/ was geſchrieben ſtehet Jer. 31. Die Roͤmiſchen Burger wurden vorzeiten fuͤr die ehrlichſten und edelſten un- ter allen nationen gehalten/ hie ſind lauter Himmels-Burger. Der Roͤ- mer Adel beſtunde in drey Stucken/ χώρα, νόμῳ καὶ τιμῇ, in Freyheit der Guͤter/ dem Geſetz der Freyheit von geiſeln und Schlaͤgen/ und dann der Ehre/ daß er einen togam oder langen Ehren-Rock tragen durffte; dar- Act. 16, 37. c. 22, 26. () v. Cœl. Rhodig. l. 6. c. 9.umb hat man ſich umb daſſelbe Burgrecht geriſſen: Wie viel herrlicher das himmliſche Burgrecht/ wie viel koͤſtlicher iſt der Adel der Kinder Got- tes fuͤr allen andern Menſchen-Kindern/ hie frey Land/ hie Schlaͤg-frey/ hie edler Rock/ weit uͤber den () Roͤmiſchen talar Demetrii des Macedo- niſchen Koͤnigs/ der an ſeinem Reutrocke den Himmel und das gantze himmliſche Heer geſtickt getragen. III. Vita feliciſſima & opulentiſſima, Ein gluͤckſee- Gott
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Die Ein und Funffzigſte (Siebende)
der; Wir aber ſind Kinder Gottes und Gottes Erben/ Θεοῦ γένος ἐσμὲν,
wir ſind Gottes Bluts-Freunde; Alle Außerwehlten ſind Koͤnige/
hie Knechte/ aber vor Gott Koͤnige/ die Erſten werden die Letzten
ſeyn. Geehret ſind die Rathherren auff der Pfaltz; aber die Außerwehl-
ten ſitzen auff hoͤhern Stuͤlen als Richter. Geehret ſind die Doctores auff
Hohen Schulen; Aber alßdann werden ſie alle von Gott gelehret ſeyn/
und wird vollkommen wahr werden/ was geſchrieben ſtehet Jer. 31. Die
Roͤmiſchen Burger wurden vorzeiten fuͤr die ehrlichſten und edelſten un-
ter allen nationen gehalten/ hie ſind lauter Himmels-Burger. Der Roͤ-
mer Adel beſtunde in drey Stucken/ χώρα, νόμῳ καὶ τιμῇ, in Freyheit der
Guͤter/ dem Geſetz der Freyheit von geiſeln und Schlaͤgen/ und dann der
Ehre/ daß er einen togam oder langen Ehren-Rock tragen durffte; dar-
umb hat man ſich umb daſſelbe Burgrecht geriſſen: Wie viel herrlicher
das himmliſche Burgrecht/ wie viel koͤſtlicher iſt der Adel der Kinder Got-
tes fuͤr allen andern Menſchen-Kindern/ hie frey Land/ hie Schlaͤg-frey/
hie edler Rock/ weit uͤber den () Roͤmiſchen talar Demetrii des Macedo-
niſchen Koͤnigs/ der an ſeinem Reutrocke den Himmel und das gantze
himmliſche Heer geſtickt getragen.
Rom. 8, 17.
Act. 17, 28.
Matth. 20,
16.
Apoc. 4, 4.
Ier. 31, 34.
Act. 16, 37.
c. 22, 26.
() v. Cœl.
Rhodig.
l. 6. c. 9.
III. Vita feliciſſima & opulentiſſima, Ein gluͤckſee-
liges und reiches Leben. Zeitliche felicitaͤt beſtehet in Guͤtern des
Gemuͤths/ des Leibes/ als da ſind Schoͤnheit und Geſundheit; und
Gluͤckes-Guͤtern; Wer mit dieſen dreyerley Guͤtern reichlich begabet iſt/
der iſt in der Welt ein gluͤckſeeliger Menſch/ dem ruffet iederman zu: Wohl
dem! Geſunder und kluger Verſtand in allen Sachen: gerader/ ſchoͤner/
geſunder Leib: Gluͤck nach Wundſch in Geſchaͤfften und Nahrung. Si
capiti bene: ſi ventri bene: ſi pedibus: nil poſſunt regales addere majus;
Was koͤnte Gott herrlichers dem Leibe ſchencken als Geſundheit?
Reichthumb ſtehet wohl dabey/ iſt Gottes Segen: Reichthumb iſt der
Weiſen Kron; Das war Salomons Leben. Dort in jenem Ehren-
Leben wird ſeyn die Krone der Weißheit/ vollkommener Verſtand; herr-
liche Gaben des Leibes/ die Vnſterbligkeit/ wir werden ſeyn und leben ohne
Flecken/ artzneyen/ balſamiren; Wir werden aͤhnlich werden dem verklaͤr-
ten Leibe Chriſti auff dem heiligen Berge; Es wird da ſeyn vollkommene
Krafft und Gewalt/ wo wir werden hin begehren/ da werden wir ſeyn koͤn-
nen: Wir werden geiſtliche Leiber haben/ die keiner Speiſe beduͤrffen.
Da wird ſeyn uͤberfluͤſſiger Reichthumb/ volle Genuͤge: Reichthumb in
Gott
Rom. 9, 23.
Eph. 1, 18.
c. 2, 6.
Prov. 14,
24.
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