Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Ein und Funffzigste (Siebende) recht gemacht/ die hat Er auch herrlich gemacht/ das ist/ Er wirdsie dermahl eins so gewiß herrlich machen/ als wär es schon geschehen. In specie aber und vornemlich vita gloriose triumphatrix, ansehen-
Die Ein und Funffzigſte (Siebende) recht gemacht/ die hat Er auch herrlich gemacht/ das iſt/ Er wirdſie dermahl eins ſo gewiß herrlich machen/ als waͤr es ſchon geſchehen. In ſpecie aber und vornemlich vita glorioſè triumphatrix, anſehen-
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Die Ein und Funffzigſte (Siebende)
recht gemacht/ die hat Er auch herrlich gemacht/ das iſt/ Er wird
ſie dermahl eins ſo gewiß herrlich machen/ als waͤr es ſchon geſchehen.
In ſpecie aber und vornemlich vita glorioſè triumphatrix,
ein herrlich- und triumphirendes Leben/ da das außerwehlte Kind
Gottes in vollem und ewigem Triumph ſtehen wird/ viel herrlicher als kein
Roͤmiſcher triumphator. Groß war vorzeiten die Herrligkeit eines Sie-
gers und Vberwinders in den Olympiſchen Spielen/ groß war die Freude;
der Sieger wurde gantz vergoͤttert; Als der Diagoras eins mals drey Soͤhne
hat ſehen ſiegen und an einem Spiel- oder Feſt-Tage kroͤnen/ und die drey
Juͤnglinge ihn umbfangen/ ihre Kraͤntze auff ihres Vaters Haupt geleget
und gekuͤſſet: als das Volck allenthalben Blumen auff ſie ſtreuete/ hat der
Vater in dem ſtadio oder Lauff/ fuͤr ihrẽ Augen und unter ihrẽ Haͤnden/ fuͤr
Freuden den Geiſt auffgegeben. Wie groß ſchaͤtzet ein Soldat ihm dieſe
Herrligkeit/ wann er von ſeinen Oberſten begabet wird in einer volckreichen
panegyri und Verſamlung des gantzen Kriegs-Heers: wann ihn der
Oberſte zuvor mit herrlichen elogiis und Lob-Spruͤchen anredet/ und her-
nach mit einer Siegs-Kron oder adelichen Lehen verehret/ wegen ſeiner
ritterlichen Thaten/ einem ſolchen Menſchen iſt anders nicht als waͤre er
im Himmel; Als im Jahr 1180. Kaͤyſer Fridericus Barbaroſſa Bern-
hardum II. einen Fuͤrſten von Anhalt wegen ſeiner ritterlichen Thaten
und geleiſteten treuen Dienſten zur Churfuͤrſtlichen Wuͤrde erhoben/ und
er der belehnete Churfuͤrſt gebetten umb Beſſerung ſeines Wappens/ da-
mit zwiſchen ihm und ſeinen Bruͤdern ein Vnterſcheid waͤre/ da ergriff
der Kaͤyſer ſeinen Rauten-Krantz/ den er damahls wider die Sommer-
Hitz auff ſeinem Haupte getragen/ und wirffts ihm auff ſeinen Schild/ da-
her noch heutigs Tages die Hertzogen in Sachſen den Rauten-Krantz in
dem Wappen fuͤhren. Die groͤſſeſte Ehre und Herrligkeit hat ein Ober-
ſter/ der den Sieg erhaͤlt und triumphiret; Nach dem Titus mit ſigreicher
Hand von Jeruſalem abgezogen/ allenthalben mit Freuden-Spielen/
Ehrenpforten/ Siegskronen empfangen worden/ nach Rom gezogen/ dem
der Vater entgegen geritten: Jm Triumph wurden die pegmata devicta-
rum gentium & ſpolia templi, die gefangenen Sclaven und Kirchen-
Schaͤtze/ die ſie geraubet und gewoñen/ auf Tafeln gemahlt den gefangenen
Juden zu Spott vorher getragen/ auff welche gefolget ſieben hundert auß-
erleſene/ ſtarcke/ dapffere Mann der gefangenen Juden/ endlich Titus mit
ſeinem Vater und Bruder Domitiano auff dem Triumph-Wagen mit
dem Lorbeer-Krantz und Purpur-Kleide durch die Triumph-Pforte/
anſehen-
apud. Gell.
l. 3, 15.
Lipſ. l. 5.
de milit.
Roman.
Dial. 17.
Ita memo-
rat Au-
guſtin.
Brunius a-
vus meus
maternus
in triade
Elect. p. m.
170.
Ioſeph. l. 7,
24.
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