Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. er ist der rechte Mahl-Schatz oder Braut-Gabe der geistlichen Ehe-Bündnüß und Liebe zwischen uns und unserm Seelen-Bräutigam Chri- sto Jesu; Er ist die Versicherungs-Gabe der Besitzung des Himmel- reichs. III. Artha preciosissima, Eine sehr köstliche Gabe. Ein Wir haben heut acht Tage gehöret unsern eussersten Jammer/ daß D 3
Predigt. er iſt der rechte Mahl-Schatz oder Braut-Gabe der geiſtlichen Ehe-Buͤndnuͤß und Liebe zwiſchen uns und unſerm Seelen-Braͤutigam Chri- ſto Jeſu; Er iſt die Verſicherungs-Gabe der Beſitzung des Himmel- reichs. III. Artha precioſiſſima, Eine ſehr köſtliche Gabe. Ein Wir haben heut acht Tage gehoͤret unſern euſſerſten Jammer/ daß D 3
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Predigt.
er iſt der rechte Mahl-Schatz oder Braut-Gabe der geiſtlichen Ehe-
Buͤndnuͤß und Liebe zwiſchen uns und unſerm Seelen-Braͤutigam Chri-
ſto Jeſu; Er iſt die Verſicherungs-Gabe der Beſitzung des Himmel-
reichs.
III. Artha precioſiſſima, Eine ſehr köſtliche Gabe. Ein
Braͤutigam greiffet ſich an/ was ihm ſonderlich lieb iſt/ was er hoch æſti-
mirt, lang aufgehebt/ das ſchencket er; koͤſtlich warẽ die guͤldene Geſchmeide/
die Eleazar gegeben/ die guͤldenen Spangen; noch koͤſtlicher der Purpur und
die guͤldene Kron/ wie auch der guͤldene Guͤrtel/ wie man allein des Koͤnigs
Freunden gibt/ eines halben Seckels ſchwer/ damit der Koͤnig Alexander
Koͤnig in Syrien/ Antiochi des Edlen Sohn/ den Juͤdiſchen Fuͤrſten Jo-
nathan den Maccabeer verehret/ und ihm ihn alſo ſubarrhirt und ver-
hafft gemacht; Aber unerſchaͤtzlich koͤſtlicher iſt der theure werthe Schatz/
die Gabe uͤber alle Gaben/ der Brunn aller koͤſtlichen Geſchenck und
Gaben/ der Heilige Geiſt; Jſt der jenige Pfand-Schatz/ der uns im
dritten Articul zu erkennen/ bekennen/ glauben/ anzunehmen commendirt
und fuͤrgehalten wird/ dieweil er iſt eine Goͤttliche Gabe/ Gott und das
hoͤchſte Gut ſelbſt/ was iſt koͤſtlicher als Gott?
Gen. 24,
22. & 48.
1. Macc. 10,
20, 89.
Wir haben heut acht Tage gehoͤret unſern euſſerſten Jammer/
Noth/ Armuth und Elend/ darinnen wir durch die Suͤnd verſencket/
ſtecken/ daß der Menſch ſeye an und vor ſich cadaver fœtidum ſine
ſpiritu, ein todes Aaß ohne Geiſt und Leben/ exul und Bandit/ maleficant,
Troſt-loß/ gleich den wilden Leuten/ den alten Teutſchen barbariſchen
Voͤlckern/ und iſt der Jammer nicht außzuſchreiben/ umb deſſen willen
das hoͤchſte Gut vom Himmel herab geſendet/ alles darumb/ damit ein
heiß-begieriger Durſt und ſehnliches Verlangen nach dem Waſſer des
Lebens/ nach dem Freuden-Oel/ nach dem Gnaden-Winde/ nach dem
Gnaden-Feuer/ nach dem Liecht der wahren Erkaͤntnuͤß in uns angezuͤn-
det werden moͤge/ das iſt die einig noͤthige Gabe/ noͤthiger als das taͤgliche
Brod/ als die Sonn am Himmel deren beyde wir zum natuͤrlichen Le-
ben nicht entrathen moͤgen/ viel weniger koͤnnen wir der edelſten Gabe des
Heiligen Geiſtes zum geiſtlichen/ himmliſchen und rechtſchaffenen
Leben ſo aus Gott iſt/ mangeln. Zu allervorderſt muͤſſen wir die Gött-
liche ſubſtantz und Weſen dieſer Gabe erkeñen und verſtehen lernen/
daß er ſeye eine Perſon des Goͤttlichen Weſens/ und alſo das hoͤchſte Gut/
nemlich ein gleicher ewiger GOTT mit Vater und Sohn.
Gott der Vater des Liechts ſchencke uns die Gabe ſeines Heiligen Geiſtes/
daß
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