Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Ander Gabe/ eine Angabe/ dadurch der Geber den jenigen/ der es empfänget/ ver-sichert/ es werde die gantze Summa drauff folgen: (Dann wer in einem contract einem etwas auff die Hand gibt/ der muß den contract fest halten/) Also ist der Heilige Geist auch freylich eine freye/ fürtreffliche und reiche himmlische Gabe des Vaters und des Sohns/ von denen er auch Act. 2, 38.außgehet/ dorea tou agiou pneumatos, wie St. Petrus redet: Jhr wer- det die Gabe des Heiligen Geistes empfahen; O ein theure Gabe! ist die Angabe so köstlich/ was wird dann das Erb-Gut selbst seyn? Es muß ein theurer Schatz seyn/ da man hundert oder mehr Thaler auff die Hand gibt. Aber donum arrhativum & obsignativum, eine solche Zeug- und Angabe/ Hafft-Gabe/ dadurch wir sollen versichert Tettull. l. de resurr. c. 51.werden der vollkommenen Summ/ davon Tertullianus sehr schön redet: Christus sequester Dei & hominum appellatur, ex utriusque partis de- posito commisso, sibi carnis quasi depositum servat, in semetipso arrha- bonem summae totius. Quemadmodum nobis arthabonem Spiritus relinquit, ita & a nobis arthabonem carnis accepit, & vexit in coelum, pignus totius summae illuc quandoque redigendae; Christus wird der Mittler zwischen Gott und Menschen genennet/ wegen der Beylage/ so aus beyden Naturen zusammen fleust von Geist und Fleisch/ mit des Geistes Erstlingen verehret Er uns Menschen als einer Angabe/ in Hoff- nung die völlige Ernde werde darauff in jenem Leben unfehlbar folgen: Er behält für sich unser das menschliche Fleisch/ so uns mit Freundschafft zugethan/ und von Jhm in Himmel erhoben worden. II. In specie und insonderheit arrha amicitiae, nuptialis, foede- er ist
Die Ander Gabe/ eine Angabe/ dadurch der Geber den jenigen/ der es empfaͤnget/ ver-ſichert/ es werde die gantze Summa drauff folgen: (Dann wer in einem contract einem etwas auff die Hand gibt/ der muß den contract feſt halten/) Alſo iſt der Heilige Geiſt auch freylich eine freye/ fuͤrtreffliche und reiche himmliſche Gabe des Vaters und des Sohns/ von denen er auch Act. 2, 38.außgehet/ δωρεὰ τοῦ ἀγίου πνεύματοσ, wie St. Petrus redet: Jhr wer- det die Gabe des Heiligen Geiſtes empfahen; O ein theure Gabe! iſt die Angabe ſo koͤſtlich/ was wird dann das Erb-Gut ſelbſt ſeyn? Es muß ein theurer Schatz ſeyn/ da man hundert oder mehr Thaler auff die Hand gibt. Aber donum arrhativum & obſignativum, eine ſolche Zeug- und Angabe/ Hafft-Gabe/ dadurch wir ſollen verſichert Tettull. l. de reſurr. c. 51.werden der vollkommenen Summ/ davon Tertullianus ſehr ſchoͤn redet: Chriſtus ſequeſter Dei & hominum appellatur, ex utriusque partis de- poſito commiſſo, ſibi carnis quaſi depoſitum ſervat, in ſemetipſo arrha- bonem ſummæ totius. Quemadmodum nobis arthabonem Spiritus relinquit, ita & à nobis arthabonem carnis accepit, & vexit in cœlum, pignus totius ſummæ illuc quandoque redigendæ; Chriſtus wird der Mittler zwiſchen Gott und Menſchen genennet/ wegen der Beylage/ ſo aus beyden Naturen zuſammen fleuſt von Geiſt und Fleiſch/ mit des Geiſtes Erſtlingen verehret Er uns Menſchen als einer Angabe/ in Hoff- nung die voͤllige Ernde werde darauff in jenem Leben unfehlbar folgen: Er behaͤlt fuͤr ſich unſer das menſchliche Fleiſch/ ſo uns mit Freundſchafft zugethan/ und von Jhm in Himmel erhoben worden. II. In ſpecie und inſonderheit arrha amicitiæ, nuptialis, fœde- er iſt
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Die Ander
Gabe/ eine Angabe/ dadurch der Geber den jenigen/ der es empfaͤnget/ ver-
ſichert/ es werde die gantze Summa drauff folgen: (Dann wer in einem
contract einem etwas auff die Hand gibt/ der muß den contract feſt
halten/) Alſo iſt der Heilige Geiſt auch freylich eine freye/ fuͤrtreffliche und
reiche himmliſche Gabe des Vaters und des Sohns/ von denen er auch
außgehet/ δωρεὰ τοῦ ἀγίου πνεύματοσ, wie St. Petrus redet: Jhr wer-
det die Gabe des Heiligen Geiſtes empfahen; O ein theure
Gabe! iſt die Angabe ſo koͤſtlich/ was wird dann das Erb-Gut ſelbſt ſeyn?
Es muß ein theurer Schatz ſeyn/ da man hundert oder mehr Thaler
auff die Hand gibt. Aber donum arrhativum & obſignativum, eine
ſolche Zeug- und Angabe/ Hafft-Gabe/ dadurch wir ſollen verſichert
werden der vollkommenen Summ/ davon Tertullianus ſehr ſchoͤn redet:
Chriſtus ſequeſter Dei & hominum appellatur, ex utriusque partis de-
poſito commiſſo, ſibi carnis quaſi depoſitum ſervat, in ſemetipſo arrha-
bonem ſummæ totius. Quemadmodum nobis arthabonem Spiritus
relinquit, ita & à nobis arthabonem carnis accepit, & vexit in cœlum,
pignus totius ſummæ illuc quandoque redigendæ; Chriſtus wird der
Mittler zwiſchen Gott und Menſchen genennet/ wegen der Beylage/
ſo aus beyden Naturen zuſammen fleuſt von Geiſt und Fleiſch/ mit des
Geiſtes Erſtlingen verehret Er uns Menſchen als einer Angabe/ in Hoff-
nung die voͤllige Ernde werde darauff in jenem Leben unfehlbar folgen:
Er behaͤlt fuͤr ſich unſer das menſchliche Fleiſch/ ſo uns mit Freundſchafft
zugethan/ und von Jhm in Himmel erhoben worden.
Act. 2, 38.
Tettull. l.
de reſurr.
c. 51.
II. In ſpecie und inſonderheit arrha amicitiæ, nuptialis, fœde-
ralis, adoptiva, Eine Freunds-Gabe/ eine Hochzeit-Gabe oder
Mahl-Schatz/ eine Buͤndnuͤß-Gabe/ eine Liebs-Gabe; Eine Ver-
ſieglungs-Gabe der Kindſchafft. Alſo hat Eleazar/ da er geſehen/
daß Gott Gnade gegeben zu ſeiner Braut-Werbung/ welche er wegen
ſeines jungen Herren Jſaacs abgelegt/ und ihn ſeines Wuntſches gewaͤh-
ret/ die Rebecca verehret mit einer guͤldenen Ohren-Spang/ Arm-Ring
oder Arm-Band/ das war eine Angabe der jenigen Guͤter/ die ſie hernach
beſitzen und erben ſolte. Da Alexander Magnus in den letzten Zuͤgen lag/
uͤberreichet er Perdiccæ einem ſeiner getreuen Kriegs-Oberſten/ den er
zu einem Reichs-Erben erkohren/ ſeinen Ring/ zur gewiſſen Anzeige/ daß
er nach ihm an das Regiment gelangen ſolte: dann er ihm ſein Koͤ-
nigliches Erbe von Hertzen goͤnne; Alſo der Heilige Geiſt iſt das Pfand
oder Gabe/ dadurch uns Gott die himmliſche Kindſchafft verſiegelt/
er iſt
Gen. 24,
48.
vid. Curt.
l. 10. p. 434.
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