Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

Bild:
<< vorherige Seite

Predigt.
immer. Bellarminus excipirt/ daß der grausame/ schmähliche undBell. l. 1. de
purg. c.
12.

schmertzliche Tod des Schechers/ weil er denselben mit sehr gedultigem Ge-
müth ertragen/ und die wunderwürdige Bekäntnüß/ die er gethan/ eben
zu der Zeit/ da den HErren Christum die Apostel selbst verleugneten/ habe
können ihm für eine völlige satisfaction und Gnugthuung angeschrieben
werden: Dannenhero auch Serarius ihn gantz herrlich heraus streichet/Serar. ad
Ios. 7. q. 41.
p.
155.

wann er schreibet: O praeclaram occasionem! o magnum Dei benefi-
cium! non omnino temere ductum a patibulo ad coelum quam e lecto
abire.
O der fürtrefflichen Gelegenheit! O der grossen Wohlthat! Es ist
fürwar nicht ohngefähr geschehen/ daß er vom Creutz-Galgen gen Himmel
geführet worden/ verstehe immediate, ohn einige Hindernüß oder Auff-
haltung des Fegfeuers/ als daß er auff dem Bette hätte abscheiden sollen.
Bellarmino widerspricht der Schecher selbst/ er erkennet seinen Tod für
eine rechtmässige Straffe/ Wir empfahen/ sagt er/ was unsere Tha-Luc. 23, 41.
ten werth sind. Was nun einer schuldig als ein Mörder leidet/ damit
kan er keine satisfaction und Busse leisten. Es gehöret mehr dazu/ die
unendliche Gerechtigkeit zu versühnen/ sündlich Blut büsset nicht.

Jst dem also/ so sind ja unrecht dran gewest die Alten/ die die psukhopan-
nukhian, den Seelen-Schlaff oder Seelen-Traum statuirt/ namentlich
Tertullianus, der beschreibet den Schos Abrahae also/ daß es sey ein Ort/Tertull. l.
4. in Mar-
cion.

nicht zwar im Himmel/ iedoch höher als in der Hölle/ da unter dessen die
Seelen der Gerechten schlaffen ohn Erquickung/ biß die consummation und
Vollendung folge/ nemlich die Aufferstehung mit vollem Lohn. Jst ein gros-
ser Fehler gewesen/ dadurch der erste Stein zum Fegfeuer geleget worden.
Noch viel unrechter sind die dran/ die Simeonem in den limbum verstos-
sen/ sonderlich Cornelius a Lap. und Becanus schreibet/ daß in dem gantzenCornel. a
Lap. ad
Luc. p. [1]9.
Becan.
tom. 1. p.

190.

Alten Testament biß auff den Tod Christi/ keine einige Seel/ auch der Hei-
ligen nicht/ die wesentliche Seeligkeit/ welche in der seeligen Anschauung
bestehet/ erlanget habe. Simeon sagt hie: Du leugst! Mit Fried
fahr ich von dannen zu Christ dem Bruder mein!
Am aller-
ärgsten sind daran/ die das Fegfeuer angezündet/ und bißher foviret/ deren
Glauben mit einen anathemate das Concilium zu Trident vermaledeyet.Concil.
Trid. Sess.
6. & 25.
Bell. l. 2. de
purg c. 12.
conf. ejus-
dem l. 2. de
aetern. fe-
licit. c. 11.
p.
93.

Das Fegfeuer/ schreibet Bellarminus, ist eine unter den grausamsten
Straffen/ mit welchem keine Straffe und Marter dieses Lebens zu ver-
gleichen/ die geringste Straffe des Fegfeuers ist grösser und schwerer als die
grösseste Straffe dieses Lebens; da muß der Mensch büssen und schwitzen/
biß er alles außgebüsset. Dominicus a Soto statuirt/ es werde niemand

über
S s s 2

Predigt.
immer. Bellarminus excipirt/ daß der grauſame/ ſchmaͤhliche undBell. l. 1. de
purg. c.
12.

ſchmertzliche Tod des Schechers/ weil er denſelben mit ſehr gedultigem Ge-
muͤth ertragen/ und die wunderwuͤrdige Bekaͤntnuͤß/ die er gethan/ eben
zu der Zeit/ da den HErren Chriſtum die Apoſtel ſelbſt verleugneten/ habe
koͤnnen ihm fuͤr eine voͤllige ſatisfaction und Gnugthuung angeſchrieben
werden: Dannenhero auch Serarius ihn gantz herrlich heraus ſtreichet/Serar. ad
Ioſ. 7. q. 41.
p.
155.

wann er ſchreibet: O præclaram occaſionem! ô magnum Dei benefi-
cium! non omninò temere ductum à patibulo ad cœlum quàm è lecto
abire.
O der fuͤrtrefflichen Gelegenheit! O der groſſen Wohlthat! Es iſt
fuͤrwar nicht ohngefaͤhr geſchehen/ daß er vom Creutz-Galgen gen Himmel
gefuͤhret worden/ verſtehe immediatè, ohn einige Hindernuͤß oder Auff-
haltung des Fegfeuers/ als daß er auff dem Bette haͤtte abſcheiden ſollen.
Bellarmino widerſpricht der Schecher ſelbſt/ er erkennet ſeinen Tod fuͤr
eine rechtmaͤſſige Straffe/ Wir empfahen/ ſagt er/ was unſere Tha-Luc. 23, 41.
ten werth ſind. Was nun einer ſchuldig als ein Moͤrder leidet/ damit
kan er keine ſatisfaction und Buſſe leiſten. Es gehoͤret mehr dazu/ die
unendliche Gerechtigkeit zu verſuͤhnen/ ſuͤndlich Blut buͤſſet nicht.

Jſt dem alſo/ ſo ſind ja unrecht dran geweſt die Alten/ die die ψυχοπαν-
νυχίαν, den Seelen-Schlaff oder Seelen-Traum ſtatuirt/ namentlich
Tertullianus, der beſchreibet den Schos Abrahæ alſo/ daß es ſey ein Ort/Tertull. l.
4. in Mar-
cion.

nicht zwar im Himmel/ iedoch hoͤher als in der Hoͤlle/ da unter deſſen die
Seelen der Gerechtẽ ſchlaffen ohn Erquickung/ biß die conſummation und
Vollendung folge/ nemlich die Aufferſtehung mit vollem Lohn. Jſt ein groſ-
ſer Fehler geweſen/ dadurch der erſte Stein zum Fegfeuer geleget worden.
Noch viel unrechter ſind die dran/ die Simeonem in den limbum verſtoſ-
ſen/ ſonderlich Cornelius à Lap. und Becanus ſchreibet/ daß in dem gantzenCornel. à
Lap. ad
Luc. p. [1]9.
Becan.
tom. 1. p.

190.

Alten Teſtament biß auff den Tod Chriſti/ keine einige Seel/ auch der Hei-
ligen nicht/ die weſentliche Seeligkeit/ welche in der ſeeligen Anſchauung
beſtehet/ erlanget habe. Simeon ſagt hie: Du leugſt! Mit Fried
fahr ich von dannen zu Chriſt dem Bruder mein!
Am aller-
aͤrgſten ſind daran/ die das Fegfeuer angezuͤndet/ und bißher foviret/ deren
Glauben mit einẽ anathemate das Concilium zu Trident vermaledeyet.Concil.
Trid. Seſſ.
6. & 25.
Bell. l. 2. de
purg c. 12.
conf. ejus-
dem l. 2. de
ætern. fe-
licit. c. 11.
p.
93.

Das Fegfeuer/ ſchreibet Bellarminus, iſt eine unter den grauſamſten
Straffen/ mit welchem keine Straffe und Marter dieſes Lebens zu ver-
gleichen/ die geringſte Straffe des Fegfeuers iſt groͤſſer und ſchwerer als die
groͤſſeſte Straffe dieſes Lebens; da muß der Menſch buͤſſen und ſchwitzen/
biß er alles außgebuͤſſet. Dominicus à Soto ſtatuirt/ es werde niemand

uͤber
S ſ ſ 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0539" n="507"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/>
immer. <hi rendition="#aq">Bellarminus excip</hi>irt/ daß der grau&#x017F;ame/ &#x017F;chma&#x0364;hliche und<note place="right"><hi rendition="#aq">Bell. l. 1. de<lb/>
purg. c.</hi> 12.</note><lb/>
&#x017F;chmertzliche Tod des Schechers/ weil er den&#x017F;elben mit &#x017F;ehr gedultigem Ge-<lb/>
mu&#x0364;th ertragen/ und die wunderwu&#x0364;rdige Beka&#x0364;ntnu&#x0364;ß/ die er gethan/ eben<lb/>
zu der Zeit/ da den HErren Chri&#x017F;tum die Apo&#x017F;tel &#x017F;elb&#x017F;t verleugneten/ habe<lb/>
ko&#x0364;nnen ihm fu&#x0364;r eine vo&#x0364;llige <hi rendition="#aq">&#x017F;atisfaction</hi> und Gnugthuung ange&#x017F;chrieben<lb/>
werden: Dannenhero auch <hi rendition="#aq">Serarius</hi> ihn gantz herrlich heraus &#x017F;treichet/<note place="right"><hi rendition="#aq">Serar. ad<lb/>
Io&#x017F;. 7. q. 41.<lb/>
p.</hi> 155.</note><lb/>
wann er &#x017F;chreibet: <hi rendition="#aq">O præclaram occa&#x017F;ionem! ô magnum Dei benefi-<lb/>
cium! non omninò temere ductum à patibulo ad c&#x0153;lum quàm è lecto<lb/>
abire.</hi> O der fu&#x0364;rtrefflichen Gelegenheit! O der gro&#x017F;&#x017F;en Wohlthat! Es i&#x017F;t<lb/>
fu&#x0364;rwar nicht ohngefa&#x0364;hr ge&#x017F;chehen/ daß er vom Creutz-Galgen gen Himmel<lb/>
gefu&#x0364;hret worden/ ver&#x017F;tehe <hi rendition="#aq">immediatè,</hi> ohn einige Hindernu&#x0364;ß oder Auff-<lb/>
haltung des Fegfeuers/ als daß er auff dem Bette ha&#x0364;tte ab&#x017F;cheiden &#x017F;ollen.<lb/><hi rendition="#aq">Bellarmino</hi> wider&#x017F;pricht der Schecher &#x017F;elb&#x017F;t/ er erkennet &#x017F;einen Tod fu&#x0364;r<lb/>
eine rechtma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige Straffe/ <hi rendition="#fr">Wir empfahen/</hi> &#x017F;agt er/ <hi rendition="#fr">was un&#x017F;ere Tha-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Luc.</hi> 23, 41.</note><lb/><hi rendition="#fr">ten werth &#x017F;ind.</hi> Was nun einer &#x017F;chuldig als ein Mo&#x0364;rder leidet/ damit<lb/>
kan er keine <hi rendition="#aq">&#x017F;atisfaction</hi> und Bu&#x017F;&#x017F;e lei&#x017F;ten. Es geho&#x0364;ret mehr dazu/ die<lb/>
unendliche Gerechtigkeit zu ver&#x017F;u&#x0364;hnen/ &#x017F;u&#x0364;ndlich Blut bu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et nicht.</p><lb/>
          <p>J&#x017F;t dem al&#x017F;o/ &#x017F;o &#x017F;ind ja unrecht dran gewe&#x017F;t die Alten/ die die &#x03C8;&#x03C5;&#x03C7;&#x03BF;&#x03C0;&#x03B1;&#x03BD;-<lb/>
&#x03BD;&#x03C5;&#x03C7;&#x03AF;&#x03B1;&#x03BD;, den Seelen-Schlaff oder Seelen-Traum <hi rendition="#aq">&#x017F;tatu</hi>irt/ namentlich<lb/><hi rendition="#aq">Tertullianus,</hi> der be&#x017F;chreibet den Schos Abrah<hi rendition="#aq">æ</hi> al&#x017F;o/ daß es &#x017F;ey ein Ort/<note place="right"><hi rendition="#aq">Tertull. l.<lb/>
4. in Mar-<lb/>
cion.</hi></note><lb/>
nicht zwar im Himmel/ iedoch ho&#x0364;her als in der Ho&#x0364;lle/ da unter de&#x017F;&#x017F;en die<lb/>
Seelen der Gerechte&#x0303; &#x017F;chlaffen ohn Erquickung/ biß die <hi rendition="#aq">con&#x017F;ummation</hi> und<lb/>
Vollendung folge/ nemlich die Auffer&#x017F;tehung mit vollem Lohn. J&#x017F;t ein gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er Fehler gewe&#x017F;en/ dadurch der er&#x017F;te Stein zum Fegfeuer geleget worden.<lb/>
Noch viel unrechter &#x017F;ind die dran/ die <hi rendition="#aq">Simeonem</hi> in den <hi rendition="#aq">limbum</hi> ver&#x017F;to&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ &#x017F;onderlich <hi rendition="#aq">Cornelius à Lap.</hi> und <hi rendition="#aq">Becanus</hi> &#x017F;chreibet/ daß in dem gantzen<note place="right"><hi rendition="#aq">Cornel. à<lb/>
Lap. ad<lb/>
Luc. p. <supplied>1</supplied>9.<lb/>
Becan.<lb/>
tom. 1. p.</hi><lb/>
190.</note><lb/>
Alten Te&#x017F;tament biß auff den Tod Chri&#x017F;ti/ keine einige Seel/ auch der Hei-<lb/>
ligen nicht/ die we&#x017F;entliche Seeligkeit/ welche in der &#x017F;eeligen An&#x017F;chauung<lb/>
be&#x017F;tehet/ erlanget habe. <hi rendition="#fr">Simeon</hi> &#x017F;agt hie: Du leug&#x017F;t! <hi rendition="#fr">Mit Fried<lb/>
fahr ich von dannen zu Chri&#x017F;t dem Bruder mein!</hi> Am aller-<lb/>
a&#x0364;rg&#x017F;ten &#x017F;ind daran/ die das Fegfeuer angezu&#x0364;ndet/ und bißher <hi rendition="#aq">fov</hi>iret/ deren<lb/>
Glauben mit eine&#x0303; <hi rendition="#aq">anathemate</hi> das <hi rendition="#aq">Concilium</hi> zu Trident vermaledeyet.<note place="right"><hi rendition="#aq">Concil.<lb/>
Trid. Se&#x017F;&#x017F;.<lb/>
6. &amp; 25.<lb/>
Bell. l. 2. de<lb/>
purg c. 12.<lb/>
conf. ejus-<lb/>
dem l. 2. de<lb/>
ætern. fe-<lb/>
licit. c. 11.<lb/>
p.</hi> 93.</note><lb/>
Das Fegfeuer/ &#x017F;chreibet <hi rendition="#aq">Bellarminus,</hi> i&#x017F;t eine unter den grau&#x017F;am&#x017F;ten<lb/>
Straffen/ mit welchem keine Straffe und Marter die&#x017F;es Lebens zu ver-<lb/>
gleichen/ die gering&#x017F;te Straffe des Fegfeuers i&#x017F;t gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und &#x017F;chwerer als die<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;te Straffe die&#x017F;es Lebens; da muß der Men&#x017F;ch bu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en und &#x017F;chwitzen/<lb/>
biß er alles außgebu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et. <hi rendition="#aq">Dominicus à Soto &#x017F;tatu</hi>irt/ es werde niemand<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S &#x017F; &#x017F; 2</fw><fw place="bottom" type="catch">u&#x0364;ber</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[507/0539] Predigt. immer. Bellarminus excipirt/ daß der grauſame/ ſchmaͤhliche und ſchmertzliche Tod des Schechers/ weil er denſelben mit ſehr gedultigem Ge- muͤth ertragen/ und die wunderwuͤrdige Bekaͤntnuͤß/ die er gethan/ eben zu der Zeit/ da den HErren Chriſtum die Apoſtel ſelbſt verleugneten/ habe koͤnnen ihm fuͤr eine voͤllige ſatisfaction und Gnugthuung angeſchrieben werden: Dannenhero auch Serarius ihn gantz herrlich heraus ſtreichet/ wann er ſchreibet: O præclaram occaſionem! ô magnum Dei benefi- cium! non omninò temere ductum à patibulo ad cœlum quàm è lecto abire. O der fuͤrtrefflichen Gelegenheit! O der groſſen Wohlthat! Es iſt fuͤrwar nicht ohngefaͤhr geſchehen/ daß er vom Creutz-Galgen gen Himmel gefuͤhret worden/ verſtehe immediatè, ohn einige Hindernuͤß oder Auff- haltung des Fegfeuers/ als daß er auff dem Bette haͤtte abſcheiden ſollen. Bellarmino widerſpricht der Schecher ſelbſt/ er erkennet ſeinen Tod fuͤr eine rechtmaͤſſige Straffe/ Wir empfahen/ ſagt er/ was unſere Tha- ten werth ſind. Was nun einer ſchuldig als ein Moͤrder leidet/ damit kan er keine ſatisfaction und Buſſe leiſten. Es gehoͤret mehr dazu/ die unendliche Gerechtigkeit zu verſuͤhnen/ ſuͤndlich Blut buͤſſet nicht. Bell. l. 1. de purg. c. 12. Serar. ad Ioſ. 7. q. 41. p. 155. Luc. 23, 41. Jſt dem alſo/ ſo ſind ja unrecht dran geweſt die Alten/ die die ψυχοπαν- νυχίαν, den Seelen-Schlaff oder Seelen-Traum ſtatuirt/ namentlich Tertullianus, der beſchreibet den Schos Abrahæ alſo/ daß es ſey ein Ort/ nicht zwar im Himmel/ iedoch hoͤher als in der Hoͤlle/ da unter deſſen die Seelen der Gerechtẽ ſchlaffen ohn Erquickung/ biß die conſummation und Vollendung folge/ nemlich die Aufferſtehung mit vollem Lohn. Jſt ein groſ- ſer Fehler geweſen/ dadurch der erſte Stein zum Fegfeuer geleget worden. Noch viel unrechter ſind die dran/ die Simeonem in den limbum verſtoſ- ſen/ ſonderlich Cornelius à Lap. und Becanus ſchreibet/ daß in dem gantzen Alten Teſtament biß auff den Tod Chriſti/ keine einige Seel/ auch der Hei- ligen nicht/ die weſentliche Seeligkeit/ welche in der ſeeligen Anſchauung beſtehet/ erlanget habe. Simeon ſagt hie: Du leugſt! Mit Fried fahr ich von dannen zu Chriſt dem Bruder mein! Am aller- aͤrgſten ſind daran/ die das Fegfeuer angezuͤndet/ und bißher foviret/ deren Glauben mit einẽ anathemate das Concilium zu Trident vermaledeyet. Das Fegfeuer/ ſchreibet Bellarminus, iſt eine unter den grauſamſten Straffen/ mit welchem keine Straffe und Marter dieſes Lebens zu ver- gleichen/ die geringſte Straffe des Fegfeuers iſt groͤſſer und ſchwerer als die groͤſſeſte Straffe dieſes Lebens; da muß der Menſch buͤſſen und ſchwitzen/ biß er alles außgebuͤſſet. Dominicus à Soto ſtatuirt/ es werde niemand uͤber Tertull. l. 4. in Mar- cion. Cornel. à Lap. ad Luc. p. 19. Becan. tom. 1. p. 190. Concil. Trid. Seſſ. 6. & 25. Bell. l. 2. de purg c. 12. conf. ejus- dem l. 2. de ætern. fe- licit. c. 11. p. 93. S ſ ſ 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/539
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/539>, abgerufen am 17.05.2024.