Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654.Die Sechs vnd viertzigste Esa. 37, 23.29.erwürgen. Vnd dem Sanherib läßt er sagen/ Wen hast du geschmä- het vnd gelästert? über wen hast du die Stimme erhoben? vnd hebest deine Augen empor wider den Heiligen in Jsrael. Weil du dann wider mich tobest/ vnd dein Stoltz herauff für meine Ohren kommen ist/ will ich dir einen Ring an die nasen legen/ vnd ein Gebiß in dein Maul/ vnd will dich deß Weges wider heim- fuhren/ deß du kommen bist. Vnser liebreiches Mutterhertz/ vnser Bruder vnd Jmmanuel/ der schreyet Saulum an/ als einen Wolff/ da er in den Schafstall einbrechen wolt/ der sagt/ Saul/ was du thust/ das thust du mir/ was meiner geistlichen Mutter der Kirchen geschicht/ das empfinde ich selbs. Das ist aber noch nicht alles/ der höchste Grad heisset/ die geist-leib- schen
Die Sechs vnd viertzigſte Eſa. 37, 23.29.erwuͤrgen. Vnd dem Sanherib laͤßt er ſagen/ Wen haſt du geſchmaͤ- het vnd geläſtert? uͤber wen haſt du die Stimme erhoben? vnd hebeſt deine Augen empor wider den Heiligen in Jſrael. Weil du dann wider mich tobeſt/ vnd dein Stoltz herauff fuͤr meine Ohren kom̃en iſt/ will ich dir einen Ring an die naſen legen/ vnd ein Gebiß in dein Maul/ vnd will dich deß Weges wider heim- fůhren/ deß du kom̃en biſt. Vnſer liebreiches Mutterhertz/ vnſer Bruder vnd Jmmanuel/ der ſchreyet Saulum an/ als einen Wolff/ da er in den Schafſtall einbrechen wolt/ der ſagt/ Saul/ was du thuſt/ das thuſt du mir/ was meiner geiſtlichẽ Mutter der Kirchen geſchicht/ das empfinde ich ſelbs. Das iſt aber noch nicht alles/ der hoͤchſte Grad heiſſet/ die geiſt-leib- ſchen
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Die Sechs vnd viertzigſte
erwuͤrgen. Vnd dem Sanherib laͤßt er ſagen/ Wen haſt du geſchmaͤ-
het vnd geläſtert? uͤber wen haſt du die Stimme erhoben? vnd
hebeſt deine Augen empor wider den Heiligen in Jſrael. Weil
du dann wider mich tobeſt/ vnd dein Stoltz herauff fuͤr meine
Ohren kom̃en iſt/ will ich dir einen Ring an die naſen legen/ vnd
ein Gebiß in dein Maul/ vnd will dich deß Weges wider heim-
fůhren/ deß du kom̃en biſt. Vnſer liebreiches Mutterhertz/ vnſer Bruder
vnd Jmmanuel/ der ſchreyet Saulum an/ als einen Wolff/ da er in den
Schafſtall einbrechen wolt/ der ſagt/ Saul/ was du thuſt/ das thuſt du mir/
was meiner geiſtlichẽ Mutter der Kirchen geſchicht/ das empfinde ich ſelbs.
Eſa. 37, 23.
29.
Das iſt aber noch nicht alles/ der hoͤchſte Grad heiſſet/ die geiſt-leib-
liche Einigkeit/ die Vereinigung deß Haupts mit ſeinen Glied-
maſſen/ in einem geiſtlichen/ heiligen Kirchen-leib/ darvon St.
Paulus in vnterſchiedlichen Orten prediget/ ohn zweiffel auß vnſerm Text
von gegenwertiger Geſchicht anlaß nehmend/ Er der Herr iſt das gulde-
ne Haupt/ die Glaubigen ſind ſeine Gliedmaſſen. Jch laſſe euch aber
wiſſen/ ſpricht er/ daß Chriſtus iſt eines ieglichen Mannes
Haupt/ der Mann aber iſt deß Weibes Haupt/ GOTT aber
iſt Chriſtus Haupt/ welcher hat alle Ding vnter ſeine Fuͤſſe
gethan/ vnd hat ihn geſetzt zum Haupt der Gemeine uͤber al-
les/ welche da iſt ſein Leib/ nemlich die Fuͤlle deß/ der alles in
allem erfuͤllet. Laſſet vns derowegen rechtſchaffen ſeyn in der
Liebe/ in allen Stucken/ an dem der das Haupt iſt/ Chriſtus/ auß
welchem der gantze Leib zuſammen gefuͤget/ vnd ein Glied am
andern hanget/ durch alle Gelenck/ dadurch eines dem andern
handreichung thut/ nach dem werck eines ieglichen Gliedes in
ſeiner maſſe/ vnd machet/ daß der Leib wachſet zu ſein ſelbs beſ-
ſerung/ vnd das alles in der Liebe. Dann der Mann iſt deß
Weibes Haupt/ gleich wie auch Chriſtus das Haupt iſt der Ge-
meine/ vnd er iſt ſeines Leibes Heyland/ vnd er iſt das Haupt deß
Leibes/ nemlich der Gemeine/ welcher iſt der Anfang vnd der
Erſtgeborne von den Toden/ auff daß er in allen dingen den Fuͤr-
gang habe. Das Haupt iſt er ſeiner Gemein/ nicht allein/ wegen deß
Adels vnd Hoheit/ weil das Haupt das hoͤchſte vnd edelſte Glied deß Men-
ſchen
1. Cor. 11, 3.
Eph. 1, 22.
23.
c. 4, 15. 16.
c. 5, 23.
Col. 1, 18.
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