Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654.Predigt. IV. Quod apotelesma, was ist fur ein grosses Werck auff V. Quomodo? wie ist es zugangen? haben die beyden Naturen Die lieben Alten haben sonderlich jhnen zu einer figur dieses Geheim- nüß Z z z z iij
Predigt. IV. Quod ἀποτέλεσμα, was iſt fůr ein groſſes Werck auff V. Quomodo? wie iſt es zugangen? haben die beyden Naturen Die lieben Alten haben ſonderlich jhnen zu einer figur dieſes Geheim- nuͤß Z z z z iij
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Predigt.
IV. Quod ἀποτέλεσμα, was iſt fůr ein groſſes Werck auff
ſolche wůrckung erfolget? ἀποτέλεσμα θεανδϱικὸν, ein Gott-menſch-
lich/ vnd Menſch-Goͤttlich Werck; Ein GOtt-menſchliche/
vnd menſch-Goͤttliche erloͤſung; Eine Gott-menſchliche/ vnd
menſch-Goͤttliche wider aufferweckung; wann ich derowegen ſage:
das Blut iſt vergoſſen/ ſo iſts ein ἐνέϱγημα, ein Werck vnd handlung der ei-
nen Natur; wann ich aber ſage: das Blut Chriſti iſt vergoſſen fuͤr das leben
dergantzen Welt zur vergebung der Suͤnden/ ſo iſts ein ἄποτέλεσμα, ein
Haupt- vnd end-Werck von groſſer wichtigkeit. Summa: Es iſt darauß
entſtanden ein toͤdtende Geburt/ eine reich machende Armut/ ein erquicken-
der Durſt/ ein Goͤttliches Blut/ ein Siegreiches leyden/ ein ſeligmachen-
des ſterben/ ein Allmaͤchtiges aufferwecken.
V. Quomodo? wie iſt es zugangen? haben die beyden Naturen
ein jede das jhrige abſonderlich gewuͤrcket/ vnd ſich zuſammen geſellet wie
zwey Pferde/ deren ein jedes abſonderlich am Wagen ziehet/ vnd kein Zug-
gemeinſchafft mit dem andern hat/ oder wie auß zweyen vnderſchiedenen
Brunnquellen durch zwey vnderſchiedliche/ abgeſonderte fluͤß zween vnder-
ſchiedene Baͤche flieſſen/ deren keiner deß andern theilhafftig wird? Nein!
ſondern/ wie abermahl das Vralte Chalcedoniſche Concilium wol geſagt
vnd gelehret/ cum communicatione & πεϱιχωϱήσϵι ϑατέϱου non ἀμφοτέϱου,
mittheilen der weiß/ das iſt/ mit einer mittheilung vnd durch-
waͤhung der Goͤttlichen Natur durch die wuͤrckung der menſch-
lichen Natur; vnd hinwiderumb durch die appropriation vnd
zueygung der menſchlichen Werck/ welche der Sohn GOttes
jhme zugeygnet. Jn gleichnuͤſſen laßt ſich diß Geheimnuß zum beſten
verſtehen; Jn einer Haußhaltung iſt Mann vnd Weib ein fleiſch/ die er-
zihlen nun Kinder miteinander/ ſchalten/ walten/ gewinnen vnd erwerben
ein Gut vnd Schatz/ ein jegliches thut das ſeine bey der Sach/ der Mann
ſtudieret/ das Weib hauſiret/ fleuſt beydes zuſammen in einen Zweck/ der da
heiſt bonum œconomiæ, das Hauß-beſte; der Mann arbeitet/ das Weib
verwahret/ verſorget vnd hebt auff/ was gewonnen worden: der Schatz vnd
vnd Gewinn iſt vnd bleibt beyden/ ſo lange ſie leben vntheilbar/ iſt theil vnd
gemein: Alſo auch wuͤrcket Gott vnd Menſch in Chriſto/ jedes thut das
ſeine bey der Sach/ das End-werck aber/ ſo herauß kommet/ iſt beyden Natu-
ren gemein.
Die lieben Alten haben ſonderlich jhnen zu einer figur dieſes Geheim-
nuͤß
Z z z z iij
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