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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Die Ander
Gen. 20, 3.Gott deß Nachts im Traum sprach: Sihe da/ du bist deß Todtes/
vmb deß Weibes willen
(der Sara) das du genommen hast/
dann sie ist eines Mannes Eheweib.
Hart war es auch/ da Gott
c. 31, 24.der HErr zu Laban dem Syrer im Traum deß Nachts gesagt/ hüte
dich daß du mit Jacob nicht anders redest/ als freundlich.

c. 40, 17, 19,
22.
Schrecklich war der Traum deß öbersten Beckers Pharaonis/ da er drey
weisse Körbe auff seinem Haupt truge/ vnd in dem öbersten allerley Ge-
backen Speise/ auß welchem die Vögel assen/ sintemal er nach dreyen
Tagen an Galgen gehencket wurde/ da die Vögel sein Fleisch von ihm
Dan. 4, 33.assen. Also war Nebucadnezar über dem Traum betrübt/ den er gese-
hen hatte/ zumahlen er darauff von den Leuten verstossen/ Graß aß wie
Ochsen/ vnd sein Leib lag vnter dem Thaw deß Himmels/ vnd war naß
biß sein Haar wuchs/ so groß als Adlersfedern/ vnd seine Nägel wie Vo-
Matth. 27,
19.
gelsklawen wurden. Also wurde die Vnschuld Christi dem Weib Pi-
lati im Traum/ nicht ohne Ergeisterung vnnd grosse hertzbewegende
bangigkeit angedeutet/ deßwegen sie (h) Pilato sagen ließ/ da er auff dem
Richtstuhl saß: habe du nichts zuschaffen mit disem Gerechten.
Hie nichts schreckliches/ nichts forchtsames/ lauter holdseelige Gesicht/
liebliches Gespräch. Jacob ligt auff der Erden/ als ein Ver-
triebener/ es wird ihm aber der Himmel als das rechte Vatterland
auffgethan. Er ligt da als ein dienstbarer Knecht/ hingegen wird ihm
gezeiget die Kindschafft Gottes/ vnnd die Vatterschafft deß gesegneten
Volcks/ so von ihm kommen solte. Er ligt mit Schrecken deß Nachts
vmbgeben/ vnnd wird mit Trost vnnd Verheissung der göttlichen Ge-
genwart erleuchtet. Er ligt ermüdet/ der auß eignen Kräfften sich nicht
kan in die Höhe schwingen/ darfür erscheinet ihm die Himmels leyter/
daran er auffsteigen vnd klättern kan. Er ligt arm vnd elend/ hat doch
bey sich das höchste Gut. Er ligt allein vnd verlassen/ es muß ihm aber
auffwarten die Englische Gesellschafft. Er ligt auff einem Stein/ vnd
Phil. 3, 20
Heb.
12, 23.
ruhet in Gott/ sein Wandel ist im Himmel/ bey der Gemeine der Erst-
gebornen/ die im Himmel angeschrieben sind.

(h) non est probabile, Sathanam hoc somnio voluisse impedire opus redemtionis nam cur non
prohibuit lu lae proditionem? probabilius, a Deo in animo mulieris repraesentasse nemesin
Pilati ultricen mortis innocentis ac exilium Viennense, de quo Ioseph. l. 18. cap. 5. Euseb. l. 2.
cap. 7. Oros. l.
7. 5.

IV. Somnium efficax & Hodegeticum, Ein kräfftiger vnnd
wegweisender Traum.
Dann also gelanget man zun rechten Vatter-

land/

Die Ander
Gen. 20, 3.Gott deß Nachts im Traum ſprach: Sihe da/ du biſt deß Todtes/
vmb deß Weibes willen
(der Sara) das du genommen haſt/
dann ſie iſt eines Mannes Eheweib.
Hart war es auch/ da Gott
c. 31, 24.der HErr zu Laban dem Syrer im Traum deß Nachts geſagt/ huͤte
dich daß du mit Jacob nicht anders redeſt/ als freundlich.

c. 40, 17, 19,
22.
Schrecklich war der Traum deß oͤberſten Beckers Pharaonis/ da er drey
weiſſe Koͤrbe auff ſeinem Haupt truge/ vnd in dem oͤberſten allerley Ge-
backen Speiſe/ auß welchem die Voͤgel aſſen/ ſintemal er nach dreyen
Tagen an Galgen gehencket wurde/ da die Voͤgel ſein Fleiſch von ihm
Dan. 4, 33.aſſen. Alſo war Nebucadnezar uͤber dem Traum betruͤbt/ den er geſe-
hen hatte/ zumahlen er darauff von den Leuten verſtoſſen/ Graß aß wie
Ochſen/ vnd ſein Leib lag vnter dem Thaw deß Himmels/ vnd war naß
biß ſein Haar wuchs/ ſo groß als Adlersfedern/ vnd ſeine Naͤgel wie Vo-
Matth. 27,
19.
gelsklawen wurden. Alſo wurde die Vnſchuld Chriſti dem Weib Pi-
lati im Traum/ nicht ohne Ergeiſterung vnnd groſſe hertzbewegende
bangigkeit angedeutet/ deßwegen ſie (h) Pilato ſagen ließ/ da er auff dem
Richtſtuhl ſaß: habe du nichts zuſchaffen mit diſem Gerechten.
Hie nichts ſchreckliches/ nichts forchtſames/ lauter holdſeelige Geſicht/
liebliches Geſpraͤch. Jacob ligt auff der Erden/ als ein Ver-
triebener/ es wird ihm aber der Himmel als das rechte Vatterland
auffgethan. Er ligt da als ein dienſtbarer Knecht/ hingegen wird ihm
gezeiget die Kindſchafft Gottes/ vnnd die Vatterſchafft deß geſegneten
Volcks/ ſo von ihm kommen ſolte. Er ligt mit Schrecken deß Nachts
vmbgeben/ vnnd wird mit Troſt vnnd Verheiſſung der goͤttlichen Ge-
genwart erleuchtet. Er ligt ermuͤdet/ der auß eignen Kraͤfften ſich nicht
kan in die Hoͤhe ſchwingen/ darfuͤr erſcheinet ihm die Himmels leyter/
daran er auffſteigen vnd klaͤttern kan. Er ligt arm vnd elend/ hat doch
bey ſich das hoͤchſte Gut. Er ligt allein vnd verlaſſen/ es muß ihm aber
auffwarten die Engliſche Geſellſchafft. Er ligt auff einem Stein/ vnd
Phil. 3, 20
Heb.
12, 23.
ruhet in Gott/ ſein Wandel iſt im Himmel/ bey der Gemeine der Erſt-
gebornen/ die im Himmel angeſchrieben ſind.

(h) non eſt probabile, Sathanam hoc ſomnio voluiſſe impedire opus redemtionis nam cur non
prohibuit lu læ proditionem? probabilius, à Deo in animo mulieris repræſentaſſe nemeſin
Pilati ultricen mortis innocentis ac exilium Viennenſe, de quo Ioſeph. l. 18. cap. 5. Euſeb. l. 2.
cap. 7. Oroſ. l.
7. 5.

IV. Somnium efficax & Hodegeticum, Ein kraͤfftiger vnnd
wegweiſender Traum.
Dann alſo gelanget man zũ rechten Vatter-

land/
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[14/0032] Die Ander Gott deß Nachts im Traum ſprach: Sihe da/ du biſt deß Todtes/ vmb deß Weibes willen (der Sara) das du genommen haſt/ dann ſie iſt eines Mannes Eheweib. Hart war es auch/ da Gott der HErr zu Laban dem Syrer im Traum deß Nachts geſagt/ huͤte dich daß du mit Jacob nicht anders redeſt/ als freundlich. Schrecklich war der Traum deß oͤberſten Beckers Pharaonis/ da er drey weiſſe Koͤrbe auff ſeinem Haupt truge/ vnd in dem oͤberſten allerley Ge- backen Speiſe/ auß welchem die Voͤgel aſſen/ ſintemal er nach dreyen Tagen an Galgen gehencket wurde/ da die Voͤgel ſein Fleiſch von ihm aſſen. Alſo war Nebucadnezar uͤber dem Traum betruͤbt/ den er geſe- hen hatte/ zumahlen er darauff von den Leuten verſtoſſen/ Graß aß wie Ochſen/ vnd ſein Leib lag vnter dem Thaw deß Himmels/ vnd war naß biß ſein Haar wuchs/ ſo groß als Adlersfedern/ vnd ſeine Naͤgel wie Vo- gelsklawen wurden. Alſo wurde die Vnſchuld Chriſti dem Weib Pi- lati im Traum/ nicht ohne Ergeiſterung vnnd groſſe hertzbewegende bangigkeit angedeutet/ deßwegen ſie (h) Pilato ſagen ließ/ da er auff dem Richtſtuhl ſaß: habe du nichts zuſchaffen mit diſem Gerechten. Hie nichts ſchreckliches/ nichts forchtſames/ lauter holdſeelige Geſicht/ liebliches Geſpraͤch. Jacob ligt auff der Erden/ als ein Ver- triebener/ es wird ihm aber der Himmel als das rechte Vatterland auffgethan. Er ligt da als ein dienſtbarer Knecht/ hingegen wird ihm gezeiget die Kindſchafft Gottes/ vnnd die Vatterſchafft deß geſegneten Volcks/ ſo von ihm kommen ſolte. Er ligt mit Schrecken deß Nachts vmbgeben/ vnnd wird mit Troſt vnnd Verheiſſung der goͤttlichen Ge- genwart erleuchtet. Er ligt ermuͤdet/ der auß eignen Kraͤfften ſich nicht kan in die Hoͤhe ſchwingen/ darfuͤr erſcheinet ihm die Himmels leyter/ daran er auffſteigen vnd klaͤttern kan. Er ligt arm vnd elend/ hat doch bey ſich das hoͤchſte Gut. Er ligt allein vnd verlaſſen/ es muß ihm aber auffwarten die Engliſche Geſellſchafft. Er ligt auff einem Stein/ vnd ruhet in Gott/ ſein Wandel iſt im Himmel/ bey der Gemeine der Erſt- gebornen/ die im Himmel angeſchrieben ſind. Gen. 20, 3. c. 31, 24. c. 40, 17, 19, 22. Dan. 4, 33. Matth. 27, 19. Phil. 3, 20 Heb. 12, 23. (h) non eſt probabile, Sathanam hoc ſomnio voluiſſe impedire opus redemtionis nam cur non prohibuit lu læ proditionem? probabilius, à Deo in animo mulieris repræſentaſſe nemeſin Pilati ultricen mortis innocentis ac exilium Viennenſe, de quo Ioſeph. l. 18. cap. 5. Euſeb. l. 2. cap. 7. Oroſ. l. 7. 5. IV. Somnium efficax & Hodegeticum, Ein kraͤfftiger vnnd wegweiſender Traum. Dann alſo gelanget man zũ rechten Vatter- land/

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/32>, abgerufen am 24.11.2024.