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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Die Achte
him mlische Zeugen/ daß ist/ Personen seyn (dann eigentlich niemand ein
Zeug seyn kan/ er sey dann eine Person) vnd das doch einen Weg als den
andern diese drey Zeugen Eines Wesens seyen. Lieber will ich meinen
Mund in Staub legen als widerbeffzen/ vnd mit Justino Martyre sagen
e dial. Tryphon. das sey ferne/ daß ich jemal gedencken/ weniger sagen wol-
te/ es seyen die göttlichen heiligen Schrifften einander entgegen vnd zu wi-
der: lieber will ich sagen/ ich verstehe es nicht.

Der ander Weg heisset onomathesia Ecclesiastica, der lieben alten
Christlichen Kirchen
formular vnd Art zu reden/ von diesem
hohen Geheimniß.
Die alte Kirch ist die Mutter/ die lehret vns auch
lallen vnd reden; Jhr sind die logia theou, die göttliche Wort vertrawet
nicht nur zu dem End/ daß sie dieselbe wol verwahre vnd auffhebe; sondern
auch mit deutlichen vnd verständigen formulen außsprechen lehre. Gleich
wie Gott der Herr dem ersten Menschen das Buch der Natur/ sonderlich
das grosse Thierbuch/ fürgelegt/ jhm aber die Benamsung oder Benennung
der Thier freygestellt vnd überlassen: Also hat auch Christus seiner Kirchen
das Buch der heiligen Schrifft eingehändiget/ die terminos, Phrases vnd Ar-
ten zu reden/ lehrhafftig zu vnterscheiden/ deutlich außzusprechen/ derselben
heimgestellt/ dieselbe hat nun auch in diesem Geheimniß gleichsam adopti-
ret vnd angenommen folgende (wiewol der heiligen Schrifft mit so viel
Buchstaben nicht ein verleibte doch) schrifftmässige Arten zu reden; nem-
l. 3. de fide
c.
7.
lich den Namen omoousias, das ist/ der Einwesenheit/ davon Ambrosius
geurtheilet vnd geschrieben: Patres Niceni verbum omoousios in tractatu
fidei posuere, quod viderint adversariis id esse formidini, ut velut evagi-
nato ab ipsis gladio caput nefandae haereseos amputarent.
Das ist/ die
heiligen Vätter vnnd versamlete Lehrer zu Nicea haben dieses Wort
(omoousios) in jhr Glaubensbekäntniß hineingerucket/ dieweil sie warge-
nommen/ daß dasselbe den Arianern ein Dorn in Augen gewest/ auff daß
sie also mit außgezucktem Schwert dem Arianischen Schwarm in einem
Sreich den Kopff abhawen möchten, denn sie haben in diesem einigen
Gal. 4, 8.
2. Pct. 1, 4.
Col. 2, 9.
Ebr.
1, 3.
Wort begriffen vnd angedeutet/ so wol th[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]an [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]sian das göttliche einige We-
sen vnd Natur/ theoteta die Gottheit/ (so fern dieselbe vielen Personen ge-
mein) e [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]sia ten koinoteta semainei, sagt Athanasius: also auch die upo-
saseis die göttliche Personen/ so zugleich beysammen sind/ einander gantz
ähnlich vnd gleich/ wiewol warhafftig vnterschieden/ also daß der Sohn
heist das Ebenbild uposaseos der Person des Vatters. Kein menschli-
cher Verstand hätte jemal so weit kommen/ reichen oder gedencken mögen/
daß vnter einer Natur vnnd Person ein Vnterscheid seyn solte/ daß eine

Natur

Die Achte
him mliſche Zeugen/ daß iſt/ Perſonen ſeyn (dann eigentlich niemand ein
Zeug ſeyn kan/ er ſey dann eine Perſon) vnd das doch einen Weg als den
andern dieſe drey Zeugen Eines Weſens ſeyen. Lieber will ich meinen
Mund in Staub legen als widerbeffzen/ vnd mit Juſtino Martyre ſagen
è dial. Tryphon. das ſey ferne/ daß ich jemal gedencken/ weniger ſagen wol-
te/ es ſeyen die goͤttlichen heiligen Schrifften einander entgegen vnd zu wi-
der: lieber will ich ſagen/ ich verſtehe es nicht.

Der ander Weg heiſſet ὀνομαθεσία Eccleſiaſtica, der lieben alten
Chriſtlichen Kirchen
formular vnd Art zu reden/ von dieſem
hohen Geheimniß.
Die alte Kirch iſt die Mutter/ die lehret vns auch
lallen vnd reden; Jhr ſind die λόγια ϑεοῦ, die goͤttliche Wort vertrawet
nicht nur zu dem End/ daß ſie dieſelbe wol verwahre vnd auffhebe; ſondern
auch mit deutlichen vnd verſtaͤndigen formulen außſprechen lehre. Gleich
wie Gott der Herr dem erſten Menſchen das Buch der Natur/ ſonderlich
das groſſe Thierbuch/ fuͤrgelegt/ jhm aber die Benamſung oder Benennung
der Thier freygeſtellt vnd uͤberlaſſen: Alſo hat auch Chriſtus ſeiner Kirchen
das Buch der heiligẽ Schrifft eingehaͤndiget/ die terminos, Phraſes vnd Ar-
ten zu reden/ lehrhafftig zu vnterſcheiden/ deutlich außzuſprechen/ derſelben
heimgeſtellt/ dieſelbe hat nun auch in dieſem Geheimniß gleichſam adopti-
ret vnd angenommen folgende (wiewol der heiligen Schrifft mit ſo viel
Buchſtaben nicht ein verleibte doch) ſchrifftmaͤſſige Arten zu reden; nem-
l. 3. de fide
c.
7.
lich den Namen ὁμοουσίας, das iſt/ der Einweſenheit/ davon Ambroſius
geurtheilet vnd geſchrieben: Patres Niceni verbum ὁμοούσιος in tractatu
fidei poſuere, quòd viderint adverſariis id eſſe formidini, ut velut evagi-
nato ab ipſis gladio caput nefandæ hæreſeos amputarent.
Das iſt/ die
heiligen Vaͤtter vnnd verſamlete Lehrer zu Nicea haben dieſes Wort
(ὁμοούσιος) in jhr Glaubensbekaͤntniß hineingerucket/ dieweil ſie warge-
nommen/ daß daſſelbe den Arianern ein Dorn in Augen geweſt/ auff daß
ſie alſo mit außgezucktem Schwert dem Arianiſchen Schwarm in einem
Sreich den Kopff abhawen moͤchten, denn ſie haben in dieſem einigen
Gal. 4, 8.
2. Pct. 1, 4.
Col. 2, 9.
Ebr.
1, 3.
Wort begriffen vnd angedeutet/ ſo wol ϑ[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]αν [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]σίαν das goͤttliche einige We-
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ςάσεις die goͤttliche Perſonen/ ſo zugleich beyſammen ſind/ einander gantz
aͤhnlich vnd gleich/ wiewol warhafftig vnterſchieden/ alſo daß der Sohn
heiſt das Ebenbild ὑποςάσεως der Perſon des Vatters. Kein menſchli-
cher Verſtand haͤtte jemal ſo weit kommen/ reichen oder gedencken moͤgen/
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[278/0296] Die Achte him mliſche Zeugen/ daß iſt/ Perſonen ſeyn (dann eigentlich niemand ein Zeug ſeyn kan/ er ſey dann eine Perſon) vnd das doch einen Weg als den andern dieſe drey Zeugen Eines Weſens ſeyen. Lieber will ich meinen Mund in Staub legen als widerbeffzen/ vnd mit Juſtino Martyre ſagen è dial. Tryphon. das ſey ferne/ daß ich jemal gedencken/ weniger ſagen wol- te/ es ſeyen die goͤttlichen heiligen Schrifften einander entgegen vnd zu wi- der: lieber will ich ſagen/ ich verſtehe es nicht. Der ander Weg heiſſet ὀνομαθεσία Eccleſiaſtica, der lieben alten Chriſtlichen Kirchen formular vnd Art zu reden/ von dieſem hohen Geheimniß. Die alte Kirch iſt die Mutter/ die lehret vns auch lallen vnd reden; Jhr ſind die λόγια ϑεοῦ, die goͤttliche Wort vertrawet nicht nur zu dem End/ daß ſie dieſelbe wol verwahre vnd auffhebe; ſondern auch mit deutlichen vnd verſtaͤndigen formulen außſprechen lehre. Gleich wie Gott der Herr dem erſten Menſchen das Buch der Natur/ ſonderlich das groſſe Thierbuch/ fuͤrgelegt/ jhm aber die Benamſung oder Benennung der Thier freygeſtellt vnd uͤberlaſſen: Alſo hat auch Chriſtus ſeiner Kirchen das Buch der heiligẽ Schrifft eingehaͤndiget/ die terminos, Phraſes vnd Ar- ten zu reden/ lehrhafftig zu vnterſcheiden/ deutlich außzuſprechen/ derſelben heimgeſtellt/ dieſelbe hat nun auch in dieſem Geheimniß gleichſam adopti- ret vnd angenommen folgende (wiewol der heiligen Schrifft mit ſo viel Buchſtaben nicht ein verleibte doch) ſchrifftmaͤſſige Arten zu reden; nem- lich den Namen ὁμοουσίας, das iſt/ der Einweſenheit/ davon Ambroſius geurtheilet vnd geſchrieben: Patres Niceni verbum ὁμοούσιος in tractatu fidei poſuere, quòd viderint adverſariis id eſſe formidini, ut velut evagi- nato ab ipſis gladio caput nefandæ hæreſeos amputarent. Das iſt/ die heiligen Vaͤtter vnnd verſamlete Lehrer zu Nicea haben dieſes Wort (ὁμοούσιος) in jhr Glaubensbekaͤntniß hineingerucket/ dieweil ſie warge- nommen/ daß daſſelbe den Arianern ein Dorn in Augen geweſt/ auff daß ſie alſo mit außgezucktem Schwert dem Arianiſchen Schwarm in einem Sreich den Kopff abhawen moͤchten, denn ſie haben in dieſem einigen Wort begriffen vnd angedeutet/ ſo wol ϑ_ αν _σίαν das goͤttliche einige We- ſen vnd Natur/ ϑεότητα die Gottheit/ (ſo fern dieſelbe vielen Perſonen ge- mein) ἡ _ σία τὴν κοινότητα σημαίνει, ſagt Athanaſius: alſo auch die ὑπο- ςάσεις die goͤttliche Perſonen/ ſo zugleich beyſammen ſind/ einander gantz aͤhnlich vnd gleich/ wiewol warhafftig vnterſchieden/ alſo daß der Sohn heiſt das Ebenbild ὑποςάσεως der Perſon des Vatters. Kein menſchli- cher Verſtand haͤtte jemal ſo weit kommen/ reichen oder gedencken moͤgen/ daß vnter einer Natur vnnd Perſon ein Vnterſcheid ſeyn ſolte/ daß eine Natur l. 3. de fide c. 7. Gal. 4, 8. 2. Pct. 1, 4. Col. 2, 9. Ebr. 1, 3.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/296>, abgerufen am 17.06.2024.