Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. Das fünffte Buch gehet an im 11. Monat/ und schleust sich mit dem12. Monat des 2493. Jahrs. Eben mit demselbigen gehet an die Ge- schicht des Buchs Josuae/ die biß auff desselbigen Tod sich erstrecket. Es ist aber dieser Held und Mann Gottes verschieden/ Anno Mun- di 2517. Das Buch der Richter erstrecket sich auff dreyhundert und funffzig Jahr/ wie zu lesen ist Act. 13. v. 20. Also gibt es fer-Act. 13, 20. ner gute Nachricht/ wenn man auch der andern Biblischen Bücher Zeit-Rechnung/ nach Möglichkeit in acht nimmet/ und bey einem ie- glichen/ berührter massen die Zahl der Jahre flugs im Anfange ver- zeichnet. S. Paulus sagt Gal. 3. v. 17. das Gesetz sey gegebenGal. 3, 17. (verstehe auff dem Berge Sinai) vier hundert und dreyssig Jahr nach der Verheissung/ die dem Abraham zum ersten mahl gethan ward/ Gen. 12. vers. 3. Von dem 75. Jahr dieses Ertz-Gen. 12, 3. Vaters (ibidem v. 4.) wird diese Rechnung angefangen; Von dieser Zeit biß auff dem Tag/ an welchem das Gesetz gegeben worden/ sind gerade vierhundert und dreyssig Jahr verlauf- fen/ welches aus Vergleichung unterschiedener Capitel ersten und andern Buchs Mosis gnugsam kan dargethan und klärlich bewiesen werden. Weiter so giebet es in heiliger Schrifft mancherley Jah- re. Es wird darinnen gedacht des Erlaß- und Ruhe-Jahrs/ wel- ches das siebende war/ darinnen man das Land muste ruhen und liegen lassen/ daß die Armen von den erwachsenen Früchten essen kunten: Was über bliebe/ muste man das Wild auff dem Felde essen lassen Exod. 23. v. 11. WannExod. 23, 11. einer von seinem Nehesten oder Bruder etwas geborget hat- te/ muste es ihm derselbige/ wenn das Jahr herbey kam/ er- lasse/ daher ward es genennet das Erlaß-Jahr/ Deut 15. v. 1. 2.Deut. 15, 1. 2. Diß Ruhe-Jahr bedeutet die ewige Ruhe und den Zustand der seligen Menschen in dem andern Leben/ da sie werden einen Sab- bath an dem andern haben Es. 66. v. 22. Es war darbey eine An-Es. 66, 22. reitzung des Vertrawens/ das die Jsraeliten zu Gott künfftiges Segens halber solten haben/ ingleichen des Gehorsams/ welchen sie ihm E e 3
Vber den Propheten Haggai. Das fuͤnffte Buch gehet an im 11. Monat/ und ſchleuſt ſich mit dem12. Monat des 2493. Jahrs. Eben mit demſelbigen gehet an die Ge- ſchicht des Buchs Joſuæ/ die biß auff deſſelbigen Tod ſich erſtrecket. Es iſt aber dieſer Held und Mann Gottes verſchieden/ Anno Mun- di 2517. Das Buch der Richter erſtrecket ſich auff dreyhundert und funffzig Jahr/ wie zu leſen iſt Act. 13. v. 20. Alſo gibt es fer-Act. 13, 20. ner gute Nachricht/ wenn man auch der andern Bibliſchen Buͤcher Zeit-Rechnung/ nach Moͤglichkeit in acht nimmet/ und bey einem ie- glichen/ beruͤhrter maſſen die Zahl der Jahre flugs im Anfange ver- zeichnet. S. Paulus ſagt Gal. 3. v. 17. das Geſetz ſey gegebenGal. 3, 17. (verſtehe auff dem Berge Sinai) vier hundert und dreyſſig Jahr nach der Verheiſſung/ die dem Abraham zum erſten mahl gethan ward/ Gen. 12. verſ. 3. Von dem 75. Jahr dieſes Ertz-Gen. 12, 3. Vaters (ibidem v. 4.) wird dieſe Rechnung angefangen; Von dieſer Zeit biß auff dem Tag/ an welchem das Geſetz gegeben worden/ ſind gerade vierhundert und dreyſſig Jahr verlauf- fen/ welches aus Vergleichung unterſchiedener Capitel erſten und andern Buchs Moſis gnugſam kan dargethan und klärlich bewieſen werden. Weiter ſo giebet es in heiliger Schrifft mancherley Jah- re. Es wird darinnen gedacht des Erlaß- und Ruhe-Jahrs/ wel- ches das ſiebende war/ darinnen man das Land muſte ruhen und liegen laſſen/ daß die Armen von den erwachſenen Fruͤchten eſſen kunten: Was uͤber bliebe/ muſte man das Wild auff dem Felde eſſen laſſen Exod. 23. v. 11. WannExod. 23, 11. einer von ſeinem Neheſten oder Bruder etwas geborget hat- te/ muſte es ihm derſelbige/ wenn das Jahr herbey kam/ er- laſſe/ daher ward es geneñet das Erlaß-Jahr/ Deut 15. v. 1. 2.Deut. 15, 1. 2. Diß Ruhe-Jahr bedeutet die ewige Ruhe und den Zuſtand der ſeligen Menſchen in dem andern Leben/ da ſie werden einen Sab- bath an dem andern haben Eſ. 66. v. 22. Es war darbey eine An-Eſ. 66, 22. reitzung des Vertrawens/ das die Jſraeliten zu Gott kuͤnfftiges Segens halber ſolten haben/ ingleichen des Gehorſams/ welchen ſie ihm E e 3
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Vber den Propheten Haggai.
Das fuͤnffte Buch gehet an im 11. Monat/ und ſchleuſt ſich mit dem
12. Monat des 2493. Jahrs. Eben mit demſelbigen gehet an die Ge-
ſchicht des Buchs Joſuæ/ die biß auff deſſelbigen Tod ſich erſtrecket.
Es iſt aber dieſer Held und Mann Gottes verſchieden/ Anno Mun-
di 2517. Das Buch der Richter erſtrecket ſich auff dreyhundert
und funffzig Jahr/ wie zu leſen iſt Act. 13. v. 20. Alſo gibt es fer-
ner gute Nachricht/ wenn man auch der andern Bibliſchen Buͤcher
Zeit-Rechnung/ nach Moͤglichkeit in acht nimmet/ und bey einem ie-
glichen/ beruͤhrter maſſen die Zahl der Jahre flugs im Anfange ver-
zeichnet. S. Paulus ſagt Gal. 3. v. 17. das Geſetz ſey gegeben
(verſtehe auff dem Berge Sinai) vier hundert und dreyſſig
Jahr nach der Verheiſſung/ die dem Abraham zum erſten
mahl gethan ward/ Gen. 12. verſ. 3. Von dem 75. Jahr dieſes Ertz-
Vaters (ibidem v. 4.) wird dieſe Rechnung angefangen; Von
dieſer Zeit biß auff dem Tag/ an welchem das Geſetz gegeben
worden/ ſind gerade vierhundert und dreyſſig Jahr verlauf-
fen/ welches aus Vergleichung unterſchiedener Capitel erſten und
andern Buchs Moſis gnugſam kan dargethan und klärlich bewieſen
werden. Weiter ſo giebet es in heiliger Schrifft mancherley Jah-
re. Es wird darinnen gedacht des Erlaß- und Ruhe-Jahrs/ wel-
ches das ſiebende war/ darinnen man das Land muſte ruhen
und liegen laſſen/ daß die Armen von den erwachſenen
Fruͤchten eſſen kunten: Was uͤber bliebe/ muſte man
das Wild auff dem Felde eſſen laſſen Exod. 23. v. 11. Wann
einer von ſeinem Neheſten oder Bruder etwas geborget hat-
te/ muſte es ihm derſelbige/ wenn das Jahr herbey kam/ er-
laſſe/ daher ward es geneñet das Erlaß-Jahr/ Deut 15. v. 1. 2.
Diß Ruhe-Jahr bedeutet die ewige Ruhe und den Zuſtand der
ſeligen Menſchen in dem andern Leben/ da ſie werden einen Sab-
bath an dem andern haben Eſ. 66. v. 22. Es war darbey eine An-
reitzung des Vertrawens/ das die Jſraeliten zu Gott kuͤnfftiges
Segens halber ſolten haben/ ingleichen des Gehorſams/ welchen ſie
ihm
Act. 13, 20.
Gal. 3, 17.
Gen. 12, 3.
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