Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet eines/ so matte/ schlotternde/ etc.
dem Nechsten förderlich und dienstlich seyn. Ach
HErr stehe du mir bey/ hilff meiner Schwachheit
auff durch deinen gewaltigen Arm/ reiche mir dei-
ne starcke Hand/ in welche du mich mit dem Blut dei-
nes lieben Sohnes gezeichnet hast. Verbirg dein
Antlitz nicht für mir/ und verstosse nicht im Alter
deinen Knecht/ (Magd) denn du bist meine Hülffe/
laß mich nicht/ und thue nicht von mir die Hand ab/
O GOtt/ mein Heyl/ Amen.

Gebet eines/ so matte/ schlotternde/ oder
krumme Füsse hat.

D. T. R.

ODu starcker GOtt/ wie wunder barlich sind
deine Wercke? Wunderbarlich bin ich ge-
macht/ und das erkennet meine Seele wol: Du
hast mir Haut und Fleisch angezogen/ mit Beinen
und Adern hast du mich zusammen gefüget/ und
meine Füsse gestellet auff einen Felsen/ daß ich gewiß
treten können. Ach das ist nicht eine geringe Wol-
that/ wenn du HErr giebest starcke Beine/ daß hier-
auf der Leib wol stehen kan/ in seinem Beruff von ei-
nem Ort zu dem andern gehen/ in der Noth lauffen/
zu seiner Zeit tantzen/ und beydes GOtt und Men-
schen Reverentz erzeigen. Ich kan zwar dir für diese
und andere deine Gutthaten nicht gnugsam dan-
cken/ derselben aber wil ich immerdar gedencken und
dich bitten/ du wollest nicht gedencken der Sünden
meiner Jugend/ da meine Füsse gewandelt haben
wüste und schädliche Irrwege. Errette nun meine
Füsse vom Gleiten/ daß ich wandeln möge für dir im
Licht der Lebendigen. Laß dein Wort seyn meiner
Füsse Leuchte/ und ein Licht auff meinem Wege. Und
ob ich schon in meinem Alter nicht kan so fertig gehen/
wohin ich wil/ so laß mich doch bieser Freude genies-
sen/ daß ich möge in das Haus des HErrn gehen/

und

Gebet eines/ ſo matte/ ſchlotternde/ ꝛc.
dem Nechſten förderlich und dienſtlich ſeyn. Ach
HErr ſtehe du mir bey/ hilff meiner Schwachheit
auff durch deinen gewaltigen Arm/ reiche mir dei-
ne ſtarcke Hand/ in welche du mich mit dem Blut dei-
nes lieben Sohnes gezeichnet haſt. Verbirg dein
Antlitz nicht für mir/ und verſtoſſe nicht im Alter
deinen Knecht/ (Magd) denn du biſt meine Hülffe/
laß mich nicht/ und thue nicht von mir die Hand ab/
O GOtt/ mein Heyl/ Amen.

Gebet eines/ ſo matte/ ſchlotternde/ oder
krumme Füſſe hat.

D. T. R.

ODu ſtarcker GOtt/ wie wunder barlich ſind
deine Wercke? Wunderbarlich bin ich ge-
macht/ und das erkennet meine Seele wol: Du
haſt mir Haut und Fleiſch angezogen/ mit Beinen
und Adern haſt du mich zuſammen gefüget/ und
meine Füſſe geſtellet auff einen Felſen/ daß ich gewiß
treten können. Ach das iſt nicht eine geringe Wol-
that/ wenn du HErr giebeſt ſtarcke Beine/ daß hier-
auf der Leib wol ſtehen kan/ in ſeinem Beruff von ei-
nem Ort zu dem andern gehen/ in der Noth lauffen/
zu ſeiner Zeit tantzen/ und beydes GOtt und Men-
ſchen Reverentz erzeigen. Ich kan zwar dir für dieſe
und andere deine Gutthaten nicht gnugſam dan-
cken/ derſelben aber wil ich immerdar gedencken und
dich bitten/ du wolleſt nicht gedencken der Sünden
meiner Jugend/ da meine Füſſe gewandelt haben
wüſte und ſchädliche Irrwege. Errette nun meine
Füſſe vom Gleiten/ daß ich wandeln möge für dir im
Licht der Lebendigen. Laß dein Wort ſeyn meiner
Füſſe Leuchte/ und ein Licht auff meinem Wege. Und
ob ich ſchon in meinem Alter nicht kan ſo fertig gehen/
wohin ich wil/ ſo laß mich doch bieſer Freude genieſ-
ſen/ daß ich möge in das Haus des HErrn gehen/

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1043" n="1003"/><fw place="top" type="header">Gebet eines/ &#x017F;o matte/ &#x017F;chlotternde/ &#xA75B;c.</fw><lb/>
dem Nech&#x017F;ten förderlich und dien&#x017F;tlich &#x017F;eyn. Ach<lb/>
HErr &#x017F;tehe du mir bey/ hilff meiner Schwachheit<lb/>
auff durch deinen gewaltigen Arm/ reiche mir dei-<lb/>
ne &#x017F;tarcke Hand/ in welche du mich mit dem Blut dei-<lb/>
nes lieben Sohnes gezeichnet ha&#x017F;t. Verbirg dein<lb/>
Antlitz nicht für mir/ und ver&#x017F;to&#x017F;&#x017F;e nicht im Alter<lb/>
deinen Knecht/ (Magd) denn du bi&#x017F;t meine Hülffe/<lb/>
laß mich nicht/ und thue nicht von mir die Hand ab/<lb/>
O GOtt/ mein Heyl/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gebet eines/ &#x017F;o matte/ &#x017F;chlotternde/ oder<lb/>
krumme Fü&#x017F;&#x017F;e hat.</hi> </head>
          <argument>
            <p>D. T. R.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi>Du &#x017F;tarcker GOtt/ wie wunder barlich &#x017F;ind<lb/>
deine Wercke? Wunderbarlich bin ich ge-<lb/>
macht/ und das erkennet meine Seele wol: Du<lb/>
ha&#x017F;t mir Haut und Flei&#x017F;ch angezogen/ mit Beinen<lb/>
und Adern ha&#x017F;t du mich zu&#x017F;ammen gefüget/ und<lb/>
meine Fü&#x017F;&#x017F;e ge&#x017F;tellet auff einen Fel&#x017F;en/ daß ich gewiß<lb/>
treten können. Ach das i&#x017F;t nicht eine geringe Wol-<lb/>
that/ wenn du HErr giebe&#x017F;t &#x017F;tarcke Beine/ daß hier-<lb/>
auf der Leib wol &#x017F;tehen kan/ in &#x017F;einem Beruff von ei-<lb/>
nem Ort zu dem andern gehen/ in der Noth lauffen/<lb/>
zu &#x017F;einer Zeit tantzen/ und beydes GOtt und Men-<lb/>
&#x017F;chen Reverentz erzeigen. Ich kan zwar dir für die&#x017F;e<lb/>
und andere deine Gutthaten nicht gnug&#x017F;am dan-<lb/>
cken/ der&#x017F;elben aber wil ich immerdar gedencken und<lb/>
dich bitten/ du wolle&#x017F;t nicht gedencken der Sünden<lb/>
meiner Jugend/ da meine Fü&#x017F;&#x017F;e gewandelt haben<lb/>&#x017F;te und &#x017F;chädliche Irrwege. Errette nun meine<lb/>&#x017F;&#x017F;e vom Gleiten/ daß ich wandeln möge für dir im<lb/>
Licht der Lebendigen. Laß dein Wort &#x017F;eyn meiner<lb/>&#x017F;&#x017F;e Leuchte/ und ein Licht auff meinem Wege. Und<lb/>
ob ich &#x017F;chon in meinem Alter nicht kan &#x017F;o fertig gehen/<lb/>
wohin ich wil/ &#x017F;o laß mich doch bie&#x017F;er Freude genie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ daß ich möge in das Haus des HErrn gehen/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1003/1043] Gebet eines/ ſo matte/ ſchlotternde/ ꝛc. dem Nechſten förderlich und dienſtlich ſeyn. Ach HErr ſtehe du mir bey/ hilff meiner Schwachheit auff durch deinen gewaltigen Arm/ reiche mir dei- ne ſtarcke Hand/ in welche du mich mit dem Blut dei- nes lieben Sohnes gezeichnet haſt. Verbirg dein Antlitz nicht für mir/ und verſtoſſe nicht im Alter deinen Knecht/ (Magd) denn du biſt meine Hülffe/ laß mich nicht/ und thue nicht von mir die Hand ab/ O GOtt/ mein Heyl/ Amen. Gebet eines/ ſo matte/ ſchlotternde/ oder krumme Füſſe hat. D. T. R. ODu ſtarcker GOtt/ wie wunder barlich ſind deine Wercke? Wunderbarlich bin ich ge- macht/ und das erkennet meine Seele wol: Du haſt mir Haut und Fleiſch angezogen/ mit Beinen und Adern haſt du mich zuſammen gefüget/ und meine Füſſe geſtellet auff einen Felſen/ daß ich gewiß treten können. Ach das iſt nicht eine geringe Wol- that/ wenn du HErr giebeſt ſtarcke Beine/ daß hier- auf der Leib wol ſtehen kan/ in ſeinem Beruff von ei- nem Ort zu dem andern gehen/ in der Noth lauffen/ zu ſeiner Zeit tantzen/ und beydes GOtt und Men- ſchen Reverentz erzeigen. Ich kan zwar dir für dieſe und andere deine Gutthaten nicht gnugſam dan- cken/ derſelben aber wil ich immerdar gedencken und dich bitten/ du wolleſt nicht gedencken der Sünden meiner Jugend/ da meine Füſſe gewandelt haben wüſte und ſchädliche Irrwege. Errette nun meine Füſſe vom Gleiten/ daß ich wandeln möge für dir im Licht der Lebendigen. Laß dein Wort ſeyn meiner Füſſe Leuchte/ und ein Licht auff meinem Wege. Und ob ich ſchon in meinem Alter nicht kan ſo fertig gehen/ wohin ich wil/ ſo laß mich doch bieſer Freude genieſ- ſen/ daß ich möge in das Haus des HErrn gehen/ und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1043
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1003. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1043>, abgerufen am 22.07.2024.