Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite
Zwei vortreffliche Väter.
a. Abraham.

Insbesondere die zuletzt verhandelten Punkte legen
es nahe, zweier vortrefflichen Väter Erwähnung zu
thun, welche die h. Geschichte uns vorführt. Zu-
nächst begegnet uns Abraham. Da er mitten unter
einem abgöttischen, sittenverderbten Volke wohnte, so
war es seine angelegentlichste Sorge, daß sein Sohn
Isaac nicht aus dessen Töchtern eine Frau erhalte,
damit er nicht selbst verdorben würde. Daher sendete
er (1. B. Mos. 24) den obersten seiner zahlreichen
Untergebenen, den treuen Elieser, daß er hinziehe in
sein Geburtsland und aus der Zahl der Töchter
seiner Verwandten, welche gläubig und wohlgesittet
waren, eine Frau für seinen Sohn herbeiführe. Und
wie ernst nahm er diese Sache! Mit einem Eide
mußte Elieser ihm versichern, daß er den Auftrag
im Sinne seines Herrn ausführen wolle: "Leg deine
Hand auf's Herz,"
sprach er zu ihm, "auf daß ich
dich beschwöre durch den Herrn, den Gott Himmels
und der Erde, daß du eine Gattin für meinen Sohn
holest nicht von den Töchtern der Chananäer, unter
denen ich wohne, sondern in mein Vaterland und zu
meiner Verwandtschaft dich begebest und dorther eine
Gattin nehmest für meinen Sohn Isaac."
Und
Elieser führte den Auftrag seines Herrn in aller
Treue aus und führte Bathuels Tochter, die edle
Rebekka herbei. Gottes Segen ruhete auf dieser Ehe.

Ohne Zweifel gab es unter den "Töchtern der
Chanaaniter"
auch solche, welche sich durch Reichthum

Zwei vortreffliche Väter.
a. Abraham.

Insbesondere die zuletzt verhandelten Punkte legen
es nahe, zweier vortrefflichen Väter Erwähnung zu
thun, welche die h. Geschichte uns vorführt. Zu-
nächst begegnet uns Abraham. Da er mitten unter
einem abgöttischen, sittenverderbten Volke wohnte, so
war es seine angelegentlichste Sorge, daß sein Sohn
Isaac nicht aus dessen Töchtern eine Frau erhalte,
damit er nicht selbst verdorben würde. Daher sendete
er (1. B. Mos. 24) den obersten seiner zahlreichen
Untergebenen, den treuen Elieser, daß er hinziehe in
sein Geburtsland und aus der Zahl der Töchter
seiner Verwandten, welche gläubig und wohlgesittet
waren, eine Frau für seinen Sohn herbeiführe. Und
wie ernst nahm er diese Sache! Mit einem Eide
mußte Elieser ihm versichern, daß er den Auftrag
im Sinne seines Herrn ausführen wolle: „Leg deine
Hand auf's Herz,“
sprach er zu ihm, „auf daß ich
dich beschwöre durch den Herrn, den Gott Himmels
und der Erde, daß du eine Gattin für meinen Sohn
holest nicht von den Töchtern der Chananäer, unter
denen ich wohne, sondern in mein Vaterland und zu
meiner Verwandtschaft dich begebest und dorther eine
Gattin nehmest für meinen Sohn Isaac.“
Und
Elieser führte den Auftrag seines Herrn in aller
Treue aus und führte Bathuels Tochter, die edle
Rebekka herbei. Gottes Segen ruhete auf dieser Ehe.

Ohne Zweifel gab es unter den „Töchtern der
Chanaaniter“
auch solche, welche sich durch Reichthum

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0141" xml:id="C889V3_001_1874_pb0138_0001" n="138"/>
        <head rendition="#c">Zwei vortreffliche Väter.</head><lb/>
        <div>
          <head rendition="#c">a. Abraham.</head><lb/>
          <p>Insbesondere die zuletzt verhandelten Punkte legen<lb/>
es nahe, zweier vortrefflichen Väter Erwähnung zu<lb/>
thun, welche die h. Geschichte uns vorführt. Zu-<lb/>
nächst begegnet uns Abraham. Da er mitten unter<lb/>
einem abgöttischen, sittenverderbten Volke wohnte, so<lb/>
war es seine angelegentlichste Sorge, daß sein Sohn<lb/>
Isaac nicht aus dessen Töchtern eine Frau erhalte,<lb/>
damit er nicht selbst verdorben würde. Daher sendete<lb/>
er (1. B. Mos. 24) den obersten seiner zahlreichen<lb/>
Untergebenen, den treuen Elieser, daß er hinziehe in<lb/>
sein Geburtsland und aus der Zahl der Töchter<lb/>
seiner Verwandten, welche gläubig und wohlgesittet<lb/>
waren, eine Frau für seinen Sohn herbeiführe. Und<lb/>
wie ernst nahm er diese Sache! Mit einem Eide<lb/>
mußte Elieser ihm versichern, daß er den Auftrag<lb/>
im Sinne seines Herrn ausführen wolle: <q>&#x201E;Leg deine<lb/>
Hand auf's Herz,&#x201C;</q> sprach er zu ihm, <q>&#x201E;auf daß ich<lb/>
dich beschwöre durch den Herrn, den Gott Himmels<lb/>
und der Erde, daß du eine Gattin für meinen Sohn<lb/>
holest nicht von den Töchtern der Chananäer, unter<lb/>
denen ich wohne, sondern in mein Vaterland und zu<lb/>
meiner Verwandtschaft dich begebest und dorther eine<lb/>
Gattin nehmest für meinen Sohn Isaac.&#x201C;</q> Und<lb/>
Elieser führte den Auftrag seines Herrn in aller<lb/>
Treue aus und führte Bathuels Tochter, die edle<lb/>
Rebekka herbei. Gottes Segen ruhete auf dieser Ehe.</p>
          <p>Ohne Zweifel gab es unter den <q>&#x201E;Töchtern der<lb/>
Chanaaniter&#x201C;</q> auch solche, welche sich durch Reichthum<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[138/0141] Zwei vortreffliche Väter. a. Abraham. Insbesondere die zuletzt verhandelten Punkte legen es nahe, zweier vortrefflichen Väter Erwähnung zu thun, welche die h. Geschichte uns vorführt. Zu- nächst begegnet uns Abraham. Da er mitten unter einem abgöttischen, sittenverderbten Volke wohnte, so war es seine angelegentlichste Sorge, daß sein Sohn Isaac nicht aus dessen Töchtern eine Frau erhalte, damit er nicht selbst verdorben würde. Daher sendete er (1. B. Mos. 24) den obersten seiner zahlreichen Untergebenen, den treuen Elieser, daß er hinziehe in sein Geburtsland und aus der Zahl der Töchter seiner Verwandten, welche gläubig und wohlgesittet waren, eine Frau für seinen Sohn herbeiführe. Und wie ernst nahm er diese Sache! Mit einem Eide mußte Elieser ihm versichern, daß er den Auftrag im Sinne seines Herrn ausführen wolle: „Leg deine Hand auf's Herz,“ sprach er zu ihm, „auf daß ich dich beschwöre durch den Herrn, den Gott Himmels und der Erde, daß du eine Gattin für meinen Sohn holest nicht von den Töchtern der Chananäer, unter denen ich wohne, sondern in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft dich begebest und dorther eine Gattin nehmest für meinen Sohn Isaac.“ Und Elieser führte den Auftrag seines Herrn in aller Treue aus und führte Bathuels Tochter, die edle Rebekka herbei. Gottes Segen ruhete auf dieser Ehe. Ohne Zweifel gab es unter den „Töchtern der Chanaaniter“ auch solche, welche sich durch Reichthum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/141
Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/141>, abgerufen am 24.04.2024.