Ordnung, Uebereinstimmung und Regelmäßig- keit in der Welt ist? Ein höchster Verstand ist die höchste Weisheit.
Weisheit, Güte und Macht, sind Be- griffe, die einer den andern enthalten, und un- zertrennlich mit einander verbunden sind. Denn was ist die Weisheit, als das Vermögen eines verständigen Wesens, das Gute zu wählen, und es durch bequeme und gewisse Mittel zur Wirk- lichkeit zu bringen? Der Schöpfer aller Dinge hat also Macht, weil er das, was nicht ist, und doch werden kann, zur Wirklichkeit bringt; er hat Weisheit, weil er nur vortreffliche Absichten durch gewisse und unfehlbare Mittel zur Wirklich- keit bringt; er hat Güte, weil sich alle seine Wir- kungen auf die Vollkommenheit, Wohlfarth, Lust und Glückseeligkeit seiner Geschöpfe beziehen; die höchste Macht, weil er alles thun kann, was er will; die höchste Weisheit, weil er nur die be- sten Absichten und Mittel wählt; die höchste Gü- te, weil er alle außer ihm mögliche Schönheit, Lust und Glückseeligkeit erschafft. Wie sehr über- führt mich von der Richtigkeit dieser Vorstellung der Anblick der ganzen Schöpfung! Wie schön sind alle Werke Gottes! Wie mannichfaltig sind die Arten der Lust, die von den Lebendigen em-
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Ordnung, Uebereinſtimmung und Regelmäßig- keit in der Welt iſt? Ein höchſter Verſtand iſt die höchſte Weisheit.
Weisheit, Güte und Macht, ſind Be- griffe, die einer den andern enthalten, und un- zertrennlich mit einander verbunden ſind. Denn was iſt die Weisheit, als das Vermögen eines verſtändigen Weſens, das Gute zu wählen, und es durch bequeme und gewiſſe Mittel zur Wirk- lichkeit zu bringen? Der Schöpfer aller Dinge hat alſo Macht, weil er das, was nicht iſt, und doch werden kann, zur Wirklichkeit bringt; er hat Weisheit, weil er nur vortreffliche Abſichten durch gewiſſe und unfehlbare Mittel zur Wirklich- keit bringt; er hat Güte, weil ſich alle ſeine Wir- kungen auf die Vollkommenheit, Wohlfarth, Luſt und Glückſeeligkeit ſeiner Geſchöpfe beziehen; die höchſte Macht, weil er alles thun kann, was er will; die höchſte Weisheit, weil er nur die be- ſten Abſichten und Mittel wählt; die höchſte Gü- te, weil er alle außer ihm mögliche Schönheit, Luſt und Glückſeeligkeit erſchafft. Wie ſehr über- führt mich von der Richtigkeit dieſer Vorſtellung der Anblick der ganzen Schöpfung! Wie ſchön ſind alle Werke Gottes! Wie mannichfaltig ſind die Arten der Luſt, die von den Lebendigen em-
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Ordnung, Uebereinſtimmung und Regelmäßig-
keit in der Welt iſt? Ein höchſter Verſtand iſt die
höchſte Weisheit.
Weisheit, Güte und Macht, ſind Be-
griffe, die einer den andern enthalten, und un-
zertrennlich mit einander verbunden ſind. Denn
was iſt die Weisheit, als das Vermögen eines
verſtändigen Weſens, das Gute zu wählen, und
es durch bequeme und gewiſſe Mittel zur Wirk-
lichkeit zu bringen? Der Schöpfer aller Dinge
hat alſo Macht, weil er das, was nicht iſt, und
doch werden kann, zur Wirklichkeit bringt; er
hat Weisheit, weil er nur vortreffliche Abſichten
durch gewiſſe und unfehlbare Mittel zur Wirklich-
keit bringt; er hat Güte, weil ſich alle ſeine Wir-
kungen auf die Vollkommenheit, Wohlfarth,
Luſt und Glückſeeligkeit ſeiner Geſchöpfe beziehen;
die höchſte Macht, weil er alles thun kann, was
er will; die höchſte Weisheit, weil er nur die be-
ſten Abſichten und Mittel wählt; die höchſte Gü-
te, weil er alle außer ihm mögliche Schönheit,
Luſt und Glückſeeligkeit erſchafft. Wie ſehr über-
führt mich von der Richtigkeit dieſer Vorſtellung
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ſind alle Werke Gottes! Wie mannichfaltig ſind
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/352>, abgerufen am 22.11.2024.
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