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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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Dieß sind die vornehmsten Theile in der
Höle der Brust und im Unterleibe. Außer die-
sen giebt es verschiedne, die zu diesen führen.

Am Eingange des Halses sind der Schlund
und die Luftröhre. Durch den Schlund werden
die Speisen in den Magen gebracht, der nichts
als eine Erweiterung von dem untersten Theile
desselben ist, und durch das Zwerchfell durch-
geht. Durch die Luftröhre dringt die Luft in
die Lunge, wo sie sich in unzähligen kleinen Aesten
verliert, und sie aufbläst. Sie besteht aus vie-
len kleinen Ringen, die lauter Muskel sind. Jn-
dem die Lunge die Luft durch diesen Canal zurück-
stößt, bildet sie die Stimme, und entledigt zu-
gleich die Brust von den überflüßigen Feuchtig-
keiten, die sie beschweren.

Die Luftröhre hat bey ihrem Eingange ei-
nen kleinen Deckel, der sich öffnet, um demjeni-
gen den Weg zu öffnen, was durch diesen Canal
ausgeworfen werden soll. Er öffnet sich mehr
und weniger, um die Töne der Stimme zu ver-
ändern und zu vervielfältigen, und schließt sich
wenn wir schlucken, um den Speisen, die über ihn
in den Magen hinabglitschen, den Eingang in die
Luftröhre zu verwehren. Allenthalben ist sie mit

einem
R 4

Dieß ſind die vornehmſten Theile in der
Höle der Bruſt und im Unterleibe. Außer die-
ſen giebt es verſchiedne, die zu dieſen führen.

Am Eingange des Halſes ſind der Schlund
und die Luftröhre. Durch den Schlund werden
die Speiſen in den Magen gebracht, der nichts
als eine Erweiterung von dem unterſten Theile
deſſelben iſt, und durch das Zwerchfell durch-
geht. Durch die Luftröhre dringt die Luft in
die Lunge, wo ſie ſich in unzähligen kleinen Aeſten
verliert, und ſie aufbläſt. Sie beſteht aus vie-
len kleinen Ringen, die lauter Muſkel ſind. Jn-
dem die Lunge die Luft durch dieſen Canal zurück-
ſtößt, bildet ſie die Stimme, und entledigt zu-
gleich die Bruſt von den überflüßigen Feuchtig-
keiten, die ſie beſchweren.

Die Luftröhre hat bey ihrem Eingange ei-
nen kleinen Deckel, der ſich öffnet, um demjeni-
gen den Weg zu öffnen, was durch dieſen Canal
ausgeworfen werden ſoll. Er öffnet ſich mehr
und weniger, um die Töne der Stimme zu ver-
ändern und zu vervielfältigen, und ſchließt ſich
wenn wir ſchlucken, um den Speiſen, die über ihn
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Luftröhre zu verwehren. Allenthalben iſt ſie mit

einem
R 4
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[263/0277] Dieß ſind die vornehmſten Theile in der Höle der Bruſt und im Unterleibe. Außer die- ſen giebt es verſchiedne, die zu dieſen führen. Am Eingange des Halſes ſind der Schlund und die Luftröhre. Durch den Schlund werden die Speiſen in den Magen gebracht, der nichts als eine Erweiterung von dem unterſten Theile deſſelben iſt, und durch das Zwerchfell durch- geht. Durch die Luftröhre dringt die Luft in die Lunge, wo ſie ſich in unzähligen kleinen Aeſten verliert, und ſie aufbläſt. Sie beſteht aus vie- len kleinen Ringen, die lauter Muſkel ſind. Jn- dem die Lunge die Luft durch dieſen Canal zurück- ſtößt, bildet ſie die Stimme, und entledigt zu- gleich die Bruſt von den überflüßigen Feuchtig- keiten, die ſie beſchweren. Die Luftröhre hat bey ihrem Eingange ei- nen kleinen Deckel, der ſich öffnet, um demjeni- gen den Weg zu öffnen, was durch dieſen Canal ausgeworfen werden ſoll. Er öffnet ſich mehr und weniger, um die Töne der Stimme zu ver- ändern und zu vervielfältigen, und ſchließt ſich wenn wir ſchlucken, um den Speiſen, die über ihn in den Magen hinabglitſchen, den Eingang in die Luftröhre zu verwehren. Allenthalben iſt ſie mit einem R 4

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/277>, abgerufen am 26.06.2024.