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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Agame Agape
heut zu Tage Corfa genennet wird,
floriret. Sie hat in arte grammatica,
in welche sie Commentaria geschrie-
ben, vor vielen andern excelliret;
Coelius Rhodiginus, Meursius
und
Vossius, die in ihren Schrifften
dieser gelehrten Agallis erwehnen,
erzehlen zugleich mit, daß man ihr
die Erfindung des Ball-Spiels
habe wollen zuschreiben. Vid. Joh.
Meursium D. Ludis Graecis. p.
5.

Agameda,

Ein in der Artzney-Kunst wohl-
erfahrnes Weib, so, daß man keine
Artzney auf der Welt gewust, von
welcher sie nicht hat urtheilen kön-
nen. Homer. lib. II. Iliad.

Agape,

Aus Spanien, hat im IV. Seculo
nach Christi Geburt gelebet, ist ein
erfahrnes aber auch zugleich ver-
führisches Weib gewesen, und hat
mit ihren gnostischen Principiis ih-
ren Mann, den berühmten Redner
Helpidium oder Epidium verfüh-
ret, auch Priscillianum unterrichtet,
wiewohl Sulpitius Seuerus l. 2. Hi-
stor. Sacr. c.
46. meynet, sie sey samt
ihrem Manne von einem Egyptier
mit Nahmen Marco in ihre Irr-
thümer geführet worden. Vid. D.
Schmid. in Muliere Heterodoxa
§. 20. A.
398. ward eine eigene
Secte auffgerichtet, so nach ihren
Nahmen die Liebes-Secte benennet
ward, und diejenigen so hinein tra-
ten, hiessen Beth- und Liebes-
Schwestern, Vid. D. Feustking. in
Gynaec. Haeretic. Fanatic. 129. seq.

Diese Agape muß man nicht mit
der Märtyrin Agape confundiren.
[Spaltenumbruch]

Agatha Agnes
Vid. Lebb. in Onomast. Theolog.
L. A. Centur.
1.

Agatha,

War Anno 1543. Priorin in
dem im XIII. Seculo gestiffteten
Nonnen-Closter zu St. Georgen
zu Leipzig Bernhardiner Ordens.

Agave,

Eine Tochter des Cadmi und des
Echionis Weib, welche ihren eige-
nen Sohn Pentheum, den König
der Thebaner bey dem Bacchus-
Fest in kleine Stücken zerrissen.

Agenora,

Hiesse bey denen Alten die Göt-
tin des Fleißes.

Aglaja,

Eine von denen 3. Gratien.

Aglaonice oder Aganice,

Eine Tochter des Hegemonis,
oder wie einige wollen, Hegothetis
in Thessalien, war vortrefflich er-
fahren in der Sternsehe-Kunst,
welche aber wegen ihrer Vermes-
senheit und Hochmuths in grosses
Unglück gerieth. Vid. Menag. in
Histor. Mulier. Philosoph. p.
14.

Agnes,

Eine junge und sehr schöne
Jungfrau, so sich in ihrem 13. Jah-
re zum Christlichen Glauben be-
kannte, und deßwegen von denen
Römischen Käysern Diocletiano
und Maximiniano hefftig verfolget
ward. Zuletzt ward sie vor dem
Römischen Amtmann Sempro-
nium
vor Gerichte geführet, und

daselbst
B 2

[Spaltenumbruch]

Agame Agape
heut zu Tage Corfa genennet wird,
floriret. Sie hat in arte grammatica,
in welche ſie Commentaria geſchrie-
ben, vor vielen andern excelliret;
Cœlius Rhodiginus, Meurſius
und
Vosſius, die in ihren Schrifften
dieſer gelehrten Agallis erwehnen,
erzehlen zugleich mit, daß man ihr
die Erfindung des Ball-Spiels
habe wollen zuſchreiben. Vid. Joh.
Meurſium D. Ludis Græcis. p.
5.

Agameda,

Ein in der Artzney-Kunſt wohl-
erfahrnes Weib, ſo, daß man keine
Artzney auf der Welt gewuſt, von
welcher ſie nicht hat urtheilen koͤn-
nen. Homer. lib. II. Iliad.

Agape,

Aus Spanien, hat im IV. Seculo
nach Chriſti Geburt gelebet, iſt ein
erfahrnes aber auch zugleich ver-
fuͤhriſches Weib geweſen, und hat
mit ihren gnoſtiſchen Principiis ih-
ren Mann, den beruͤhmten Redner
Helpidium oder Epidium verfuͤh-
ret, auch Priscillianum unterrichtet,
wiewohl Sulpitius Seuerus l. 2. Hi-
ſtor. Sacr. c.
46. meynet, ſie ſey ſamt
ihrem Manne von einem Egyptier
mit Nahmen Marco in ihre Irr-
thuͤmer gefuͤhret worden. Vid. D.
Schmid. in Muliere Heterodoxa
§. 20. A.
398. ward eine eigene
Secte auffgerichtet, ſo nach ihren
Nahmen die Liebes-Secte benennet
ward, und diejenigen ſo hinein tra-
ten, hieſſen Beth- und Liebes-
Schweſtern, Vid. D. Feuſtking. in
Gynæc. Hæretic. Fanatic. 129. ſeq.

Dieſe Agape muß man nicht mit
der Maͤrtyrin Agape confundiren.
[Spaltenumbruch]

Agatha Agnes
Vid. Lebb. in Onomaſt. Theolog.
L. A. Centur.
1.

Agatha,

War Anno 1543. Priorin in
dem im XIII. Seculo geſtiffteten
Nonnen-Cloſter zu St. Georgen
zu Leipzig Bernhardiner Ordens.

Agave,

Eine Tochter des Cadmi und des
Echionis Weib, welche ihren eige-
nen Sohn Pentheum, den Koͤnig
der Thebaner bey dem Bacchus-
Feſt in kleine Stuͤcken zerriſſen.

Agenora,

Hieſſe bey denen Alten die Goͤt-
tin des Fleißes.

Aglaja,

Eine von denen 3. Gratien.

Aglaonice oder Aganice,

Eine Tochter des Hegemonis,
oder wie einige wollen, Hegothetis
in Theſſalien, war vortrefflich er-
fahren in der Sternſehe-Kunſt,
welche aber wegen ihrer Vermeſ-
ſenheit und Hochmuths in groſſes
Ungluͤck gerieth. Vid. Menag. in
Hiſtor. Mulier. Philoſoph. p.
14.

Agnes,

Eine junge und ſehr ſchoͤne
Jungfrau, ſo ſich in ihrem 13. Jah-
re zum Chriſtlichen Glauben be-
kannte, und deßwegen von denen
Roͤmiſchen Kaͤyſern Diocletiano
und Maximiniano hefftig verfolget
ward. Zuletzt ward ſie vor dem
Roͤmiſchen Amtmann Sempro-
nium
vor Gerichte gefuͤhret, und

daſelbſt
B 2
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[0041] Agame Agape Agatha Agnes heut zu Tage Corfa genennet wird, floriret. Sie hat in arte grammatica, in welche ſie Commentaria geſchrie- ben, vor vielen andern excelliret; Cœlius Rhodiginus, Meurſius und Vosſius, die in ihren Schrifften dieſer gelehrten Agallis erwehnen, erzehlen zugleich mit, daß man ihr die Erfindung des Ball-Spiels habe wollen zuſchreiben. Vid. Joh. Meurſium D. Ludis Græcis. p. 5. Agameda, Ein in der Artzney-Kunſt wohl- erfahrnes Weib, ſo, daß man keine Artzney auf der Welt gewuſt, von welcher ſie nicht hat urtheilen koͤn- nen. Homer. lib. II. Iliad. Agape, Aus Spanien, hat im IV. Seculo nach Chriſti Geburt gelebet, iſt ein erfahrnes aber auch zugleich ver- fuͤhriſches Weib geweſen, und hat mit ihren gnoſtiſchen Principiis ih- ren Mann, den beruͤhmten Redner Helpidium oder Epidium verfuͤh- ret, auch Priscillianum unterrichtet, wiewohl Sulpitius Seuerus l. 2. Hi- ſtor. Sacr. c. 46. meynet, ſie ſey ſamt ihrem Manne von einem Egyptier mit Nahmen Marco in ihre Irr- thuͤmer gefuͤhret worden. Vid. D. Schmid. in Muliere Heterodoxa §. 20. A. 398. ward eine eigene Secte auffgerichtet, ſo nach ihren Nahmen die Liebes-Secte benennet ward, und diejenigen ſo hinein tra- ten, hieſſen Beth- und Liebes- Schweſtern, Vid. D. Feuſtking. in Gynæc. Hæretic. Fanatic. 129. ſeq. Dieſe Agape muß man nicht mit der Maͤrtyrin Agape confundiren. Vid. Lebb. in Onomaſt. Theolog. L. A. Centur. 1. Agatha, War Anno 1543. Priorin in dem im XIII. Seculo geſtiffteten Nonnen-Cloſter zu St. Georgen zu Leipzig Bernhardiner Ordens. Agave, Eine Tochter des Cadmi und des Echionis Weib, welche ihren eige- nen Sohn Pentheum, den Koͤnig der Thebaner bey dem Bacchus- Feſt in kleine Stuͤcken zerriſſen. Agenora, Hieſſe bey denen Alten die Goͤt- tin des Fleißes. Aglaja, Eine von denen 3. Gratien. Aglaonice oder Aganice, Eine Tochter des Hegemonis, oder wie einige wollen, Hegothetis in Theſſalien, war vortrefflich er- fahren in der Sternſehe-Kunſt, welche aber wegen ihrer Vermeſ- ſenheit und Hochmuths in groſſes Ungluͤck gerieth. Vid. Menag. in Hiſtor. Mulier. Philoſoph. p. 14. Agnes, Eine junge und ſehr ſchoͤne Jungfrau, ſo ſich in ihrem 13. Jah- re zum Chriſtlichen Glauben be- kannte, und deßwegen von denen Roͤmiſchen Kaͤyſern Diocletiano und Maximiniano hefftig verfolget ward. Zuletzt ward ſie vor dem Roͤmiſchen Amtmann Sempro- nium vor Gerichte gefuͤhret, und daſelbſt B 2

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/41>, abgerufen am 27.11.2024.