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Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889].

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"Ja! Natürlich! Die Mätresse des Herrn Re-
ferendars war vorher -- meine Mätresse -- ist es quasi
eigentlich noch! Die Dame war vor einer Stunde
bei mir ... Aber darf ich bitten, fortzufahren --"

Herr von Schnauzl war ein paar Finger breit aus
dem Geleise gekommen. Da warfen sich ihm einige
Momente mir nichts dir nichts zwischen die Beine, auf
die er schlechterdings nicht im Geringsten gerechnet
hatte, als er sich zur Erfüllung der ehrenvollen Mission,
die ihm von Seiten seines verehrten Freundes aufge-
schultert war, vorbereitet. Aber schließlich -- das
war ja seine Sache nicht. Mochte die Dame doch
-- -- er hatte nur die Forderung zu überbringen
... respektive den Sühneversuch einzuleiten.

"Doch ... das hat mit dem, was mir hier zu-
nächst obliegt, direkt nichts zu thun. Ich bin nur
beauftragt, Ihnen, Herr Doctor --"

"Von Revociren und Depreciren kann natürlich
keine Rede sein --" fiel Adam barsch ein. Die
ganze Geschichte langweilte ihn schon ganz gehörig.
Was wollten denn nur in aller Welt diese Idioten
von ihm --?

"Ja -- dann --"

"Verzeihen Sie, Herr .. Herr von Schnäuzl --
pardon! -- Schnauzl -- durch welches Wort -- hm!
-- welchen Ausdruck, welche Gesprächswendung fühlt
sich denn eigentlich Ihr Herr Mandant beleidigt --?"

"Sie haben, wie mir Herr von Bodenburg mit-
theilte --"

"Darf ich Ihnen eine Cigarette anbieten --?"

„Ja! Natürlich! Die Mätreſſe des Herrn Re-
ferendars war vorher — meine Mätreſſe — iſt es quaſi
eigentlich noch! Die Dame war vor einer Stunde
bei mir ... Aber darf ich bitten, fortzufahren —“

Herr von Schnauzl war ein paar Finger breit aus
dem Geleiſe gekommen. Da warfen ſich ihm einige
Momente mir nichts dir nichts zwiſchen die Beine, auf
die er ſchlechterdings nicht im Geringſten gerechnet
hatte, als er ſich zur Erfüllung der ehrenvollen Miſſion,
die ihm von Seiten ſeines verehrten Freundes aufge-
ſchultert war, vorbereitet. Aber ſchließlich — das
war ja ſeine Sache nicht. Mochte die Dame doch
— — er hatte nur die Forderung zu überbringen
... reſpektive den Sühneverſuch einzuleiten.

„Doch ... das hat mit dem, was mir hier zu-
nächſt obliegt, direkt nichts zu thun. Ich bin nur
beauftragt, Ihnen, Herr Doctor —“

„Von Revociren und Depreciren kann natürlich
keine Rede ſein —“ fiel Adam barſch ein. Die
ganze Geſchichte langweilte ihn ſchon ganz gehörig.
Was wollten denn nur in aller Welt dieſe Idioten
von ihm —?

„Ja — dann —“

„Verzeihen Sie, Herr .. Herr von Schnäuzl —
pardon! — Schnauzl — durch welches Wort — hm!
— welchen Ausdruck, welche Geſprächswendung fühlt
ſich denn eigentlich Ihr Herr Mandant beleidigt —?“

„Sie haben, wie mir Herr von Bodenburg mit-
theilte —“

„Darf ich Ihnen eine Cigarette anbieten —?“

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[316/0324] „Ja! Natürlich! Die Mätreſſe des Herrn Re- ferendars war vorher — meine Mätreſſe — iſt es quaſi eigentlich noch! Die Dame war vor einer Stunde bei mir ... Aber darf ich bitten, fortzufahren —“ Herr von Schnauzl war ein paar Finger breit aus dem Geleiſe gekommen. Da warfen ſich ihm einige Momente mir nichts dir nichts zwiſchen die Beine, auf die er ſchlechterdings nicht im Geringſten gerechnet hatte, als er ſich zur Erfüllung der ehrenvollen Miſſion, die ihm von Seiten ſeines verehrten Freundes aufge- ſchultert war, vorbereitet. Aber ſchließlich — das war ja ſeine Sache nicht. Mochte die Dame doch — — er hatte nur die Forderung zu überbringen ... reſpektive den Sühneverſuch einzuleiten. „Doch ... das hat mit dem, was mir hier zu- nächſt obliegt, direkt nichts zu thun. Ich bin nur beauftragt, Ihnen, Herr Doctor —“ „Von Revociren und Depreciren kann natürlich keine Rede ſein —“ fiel Adam barſch ein. Die ganze Geſchichte langweilte ihn ſchon ganz gehörig. Was wollten denn nur in aller Welt dieſe Idioten von ihm —? „Ja — dann —“ „Verzeihen Sie, Herr .. Herr von Schnäuzl — pardon! — Schnauzl — durch welches Wort — hm! — welchen Ausdruck, welche Geſprächswendung fühlt ſich denn eigentlich Ihr Herr Mandant beleidigt —?“ „Sie haben, wie mir Herr von Bodenburg mit- theilte —“ „Darf ich Ihnen eine Cigarette anbieten —?“

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Zitationshilfe: Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889], S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/conradi_adam_1889/324>, abgerufen am 25.11.2024.