Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889]."Du bist auch ein Mann, Adam -- aber "Ach so? Na! das ist wieder einmal die be- "Vielleicht, Adam -- aber -- --" "Aber? Ihr Weiber seid doch Alle über einen "Adam! --" "Nun ja! . Oder hätte ich Unrecht? Ich wüßte "Adam! .." "Pardon! ,Grünes Holz' -- -- ich werde „Du biſt auch ein Mann, Adam — aber „Ach ſo? Na! das iſt wieder einmal die be- „Vielleicht, Adam — aber — —“ „Aber? Ihr Weiber ſeid doch Alle über einen „Adam! —“ „Nun ja! . Oder hätte ich Unrecht? Ich wüßte „Adam! ..“ „Pardon! ‚Grünes Holz‘ — — ich werde <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0255" n="247"/> <p>„Du biſt auch ein Mann, Adam — aber<lb/> ich —“</p><lb/> <p>„Ach ſo? Na! das iſt wieder einmal die be-<lb/> wußte alte, aber Gott ſei's geklagt! ewig neue Ge-<lb/> ſchichte! Dir iſt verwehrt, was mir erlaubt iſt? —<lb/> Hm! das kann vielleicht eine Formel aus dem<lb/> ‚Guten Tone‘ — oder ein lobeſamer Paſſus in<lb/> dem Moralexercitium eines philoſophaſternden Theo-<lb/> logen ſein — aber vernünftig iſt dieſer ekelhafte<lb/> Gemeinplatz — dieſe abgedroſchene Trivialität beileibe<lb/> nicht — und zwei Menſchen wie Du und ich ſollten<lb/> ſich am Allerwenigſten von dieſer capitalen Dummheit<lb/> irre machen laſſen. Habe ich nicht Recht —?“</p><lb/> <p>„Vielleicht, Adam — aber — —“</p><lb/> <p>„Aber? Ihr Weiber ſeid doch Alle über einen<lb/> Leiſten! Und meine Hedwig iſt um kein Haar<lb/> klüger ... denkt um kein Haar freier, als die ganze<lb/> andere Geſellſchaft! Nur ſo weiter, mein Lieb!<lb/> Da wirſt Du ſchon ganz ‚vernünftig‘ werden mit<lb/> der Zeit — paß 'mal auf —“</p><lb/> <p>„Adam! —“</p><lb/> <p>„Nun ja! . Oder hätte ich Unrecht? Ich wüßte<lb/> nicht ... Wenn das am grünen Holz geſchieht — —“</p><lb/> <p>„Adam! ..“</p><lb/> <p>„Pardon! ‚Grünes Holz‘ — — ich werde<lb/> unangenehm — ich werde boshaft — verzeih, mein<lb/> Lieb! Aber im Unrecht biſt Du doch. Ich hätte ..<lb/> wahrhaftig! ich hätte Luſt, Dir 'mal einige pikante<lb/> Geſtändniſſe zu machen — weißt Du: ‚pikant‘ hin-<lb/> ſichtlich — — —“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [247/0255]
„Du biſt auch ein Mann, Adam — aber
ich —“
„Ach ſo? Na! das iſt wieder einmal die be-
wußte alte, aber Gott ſei's geklagt! ewig neue Ge-
ſchichte! Dir iſt verwehrt, was mir erlaubt iſt? —
Hm! das kann vielleicht eine Formel aus dem
‚Guten Tone‘ — oder ein lobeſamer Paſſus in
dem Moralexercitium eines philoſophaſternden Theo-
logen ſein — aber vernünftig iſt dieſer ekelhafte
Gemeinplatz — dieſe abgedroſchene Trivialität beileibe
nicht — und zwei Menſchen wie Du und ich ſollten
ſich am Allerwenigſten von dieſer capitalen Dummheit
irre machen laſſen. Habe ich nicht Recht —?“
„Vielleicht, Adam — aber — —“
„Aber? Ihr Weiber ſeid doch Alle über einen
Leiſten! Und meine Hedwig iſt um kein Haar
klüger ... denkt um kein Haar freier, als die ganze
andere Geſellſchaft! Nur ſo weiter, mein Lieb!
Da wirſt Du ſchon ganz ‚vernünftig‘ werden mit
der Zeit — paß 'mal auf —“
„Adam! —“
„Nun ja! . Oder hätte ich Unrecht? Ich wüßte
nicht ... Wenn das am grünen Holz geſchieht — —“
„Adam! ..“
„Pardon! ‚Grünes Holz‘ — — ich werde
unangenehm — ich werde boshaft — verzeih, mein
Lieb! Aber im Unrecht biſt Du doch. Ich hätte ..
wahrhaftig! ich hätte Luſt, Dir 'mal einige pikante
Geſtändniſſe zu machen — weißt Du: ‚pikant‘ hin-
ſichtlich — — —“
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