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Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889].

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"Ich begrüße Sie, Herr von Bodenburg --
meine kleine, reizende Frau -- Herr Referendar
von Bodenburg --" stellte Adam jetzt mit drolliger
Ernsthaftigkeit vor.

"Helfen Sie mir, Herr Referendar -- ich suchte
meine Frau soeben über die inneren Beziehungen,
in welchen ein Laubfrosch zu einer Schüssel Perrücken-
salat steht, aufzuklären -- aber sie will mich durch-
aus nicht verstehen --"

"Hm! hm! .." lächelte Herr von Bodenburg
wohlwollend, herablassend, als hätte er recht gut
verstanden, daß es sich um einen barocken Spaß
handelte -- ",Perrückensalat' -- nicht übel, Herr
Doctor --!"

"Nicht war -- Sie wissen, was ich meine? ..
Natürlich wissen Sie's -- dann können Sie's mir
vielleicht sagen, Herr Referendar? Ja? Ich bin
mir nämlich in diesem Augenblick selbst ein riesiges
Räthsel ... Ich weiß absolut nicht, was ich mir
unter ,Perrückensalat' vorstellen soll -- Goethe
sagt zwar, die Welt sei ein Sardellensalat, aber
-- aha! Lassen Sie uns nachdenken, meine Freunde! .
Wir finden sie -- ich sage Ihnen: wir finden sie,
die Lösung nämlich dieses Räthsels ... wir finden
sie -- ich wette um einen Korb Röderer, Herr
Referendar, daß wir sie finden, die verdammte
Hexe --!"

Adam lachte aus vollem Halse, unangenehm
energisch, dröhnend. Er schüttelte sich und lachte,
daß ihm die Thränen über die Backen liefen. Ein

„Ich begrüße Sie, Herr von Bodenburg —
meine kleine, reizende Frau — Herr Referendar
von Bodenburg —“ ſtellte Adam jetzt mit drolliger
Ernſthaftigkeit vor.

„Helfen Sie mir, Herr Referendar — ich ſuchte
meine Frau ſoeben über die inneren Beziehungen,
in welchen ein Laubfroſch zu einer Schüſſel Perrücken-
ſalat ſteht, aufzuklären — aber ſie will mich durch-
aus nicht verſtehen —“

„Hm! hm! ..“ lächelte Herr von Bodenburg
wohlwollend, herablaſſend, als hätte er recht gut
verſtanden, daß es ſich um einen barocken Spaß
handelte — ‚Perrückenſalat‘ — nicht übel, Herr
Doctor —!“

„Nicht war — Sie wiſſen, was ich meine? ..
Natürlich wiſſen Sie's — dann können Sie's mir
vielleicht ſagen, Herr Referendar? Ja? Ich bin
mir nämlich in dieſem Augenblick ſelbſt ein rieſiges
Räthſel ... Ich weiß abſolut nicht, was ich mir
unter ‚Perrückenſalat‘ vorſtellen ſoll — Goethe
ſagt zwar, die Welt ſei ein Sardellenſalat, aber
— aha! Laſſen Sie uns nachdenken, meine Freunde! .
Wir finden ſie — ich ſage Ihnen: wir finden ſie,
die Löſung nämlich dieſes Räthſels ... wir finden
ſie — ich wette um einen Korb Röderer, Herr
Referendar, daß wir ſie finden, die verdammte
Hexe —!“

Adam lachte aus vollem Halſe, unangenehm
energiſch, dröhnend. Er ſchüttelte ſich und lachte,
daß ihm die Thränen über die Backen liefen. Ein

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[185/0193] „Ich begrüße Sie, Herr von Bodenburg — meine kleine, reizende Frau — Herr Referendar von Bodenburg —“ ſtellte Adam jetzt mit drolliger Ernſthaftigkeit vor. „Helfen Sie mir, Herr Referendar — ich ſuchte meine Frau ſoeben über die inneren Beziehungen, in welchen ein Laubfroſch zu einer Schüſſel Perrücken- ſalat ſteht, aufzuklären — aber ſie will mich durch- aus nicht verſtehen —“ „Hm! hm! ..“ lächelte Herr von Bodenburg wohlwollend, herablaſſend, als hätte er recht gut verſtanden, daß es ſich um einen barocken Spaß handelte — „‚Perrückenſalat‘ — nicht übel, Herr Doctor —!“ „Nicht war — Sie wiſſen, was ich meine? .. Natürlich wiſſen Sie's — dann können Sie's mir vielleicht ſagen, Herr Referendar? Ja? Ich bin mir nämlich in dieſem Augenblick ſelbſt ein rieſiges Räthſel ... Ich weiß abſolut nicht, was ich mir unter ‚Perrückenſalat‘ vorſtellen ſoll — Goethe ſagt zwar, die Welt ſei ein Sardellenſalat, aber — aha! Laſſen Sie uns nachdenken, meine Freunde! . Wir finden ſie — ich ſage Ihnen: wir finden ſie, die Löſung nämlich dieſes Räthſels ... wir finden ſie — ich wette um einen Korb Röderer, Herr Referendar, daß wir ſie finden, die verdammte Hexe —!“ Adam lachte aus vollem Halſe, unangenehm energiſch, dröhnend. Er ſchüttelte ſich und lachte, daß ihm die Thränen über die Backen liefen. Ein

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Zitationshilfe: Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889], S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/conradi_adam_1889/193>, abgerufen am 05.12.2024.