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Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896.

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chester, Liverpool, Leeds, Bristol u. s. w.). Die Buntscheckig-
keit und die Casuistik der akademischen Grade wird ferner ver-
mehrt durch die schottischen und irischen Universitäten. Unsere
Aufgabe kann bei diesem Anlaß nicht sein, auf derlei näher
einzugehen, als schon geschehen ist. Das Gesagte soll nur die
Umgebung charakterisiren, in welche die Bestrebungen der eng-
lischen Frauen um ärztliches Studium und ärztlichen Beruf
gestellt sind, den Kampfplatz zeichnen, auf dem sie ihre bis-
herigen Erfolge errungen haben.

Weil die englischen Universitäten (und im Falle der Me-
dicin, wie wir gesehen haben, auch andersartige Corporationen)
ihren Schwerpunkt in den öffentlich anerkannten Graden und
den dafür verlangten Prüfungen haben (in Oxford heißt be-
zeichnenderweise das große neue Gebäude, in dem die Clausur-
prüfungen gehalten werden, "The Schools"), weil dieses bei
sonst so großer Verschiedenheit die gemeinsame Eigenschaft ist,
in welcher die neugeschaffenen Universitäten Englands (London,
Liverpool) mit den beiden mittelalterlichen (Oxford und Cam-
bridge) zusammentreffen, - so gestaltet sich in England ein
Kampf um den Eintritt in studirte Berufsarten nicht sowohl
zu einem Kampf um das Recht zum akademischen Studium,
als zu einem Kampf um das Recht zur Erlangung der aka-
demischen Grade. Es ist Jedermanns Sache, sich in Besitz
der erforderlichen Kenntnisse zu setzen auf irgend einem Wege,
der ihm beliebt; es ist ihm nicht (wie bei uns) vorgeschrieben,
daß er, um das ärztliche, das juristische, das theologische Staats-

erscheinenden Whitaker`s Almanack. Ueber diese Jnstitute, über das
Verhältnis der Colleges zu den Universities vergl. meinen oben an-
geführten Aufsatz "Zur Finanzstatistik der englischen Universitäten" in
Conrad`s Jahrbüchern 1890, Band 55.

chester, Liverpool, Leeds, Bristol u. s. w.). Die Buntscheckig-
keit und die Casuistik der akademischen Grade wird ferner ver-
mehrt durch die schottischen und irischen Universitäten. Unsere
Aufgabe kann bei diesem Anlaß nicht sein, auf derlei näher
einzugehen, als schon geschehen ist. Das Gesagte soll nur die
Umgebung charakterisiren, in welche die Bestrebungen der eng-
lischen Frauen um ärztliches Studium und ärztlichen Beruf
gestellt sind, den Kampfplatz zeichnen, auf dem sie ihre bis-
herigen Erfolge errungen haben.

Weil die englischen Universitäten (und im Falle der Me-
dicin, wie wir gesehen haben, auch andersartige Corporationen)
ihren Schwerpunkt in den öffentlich anerkannten Graden und
den dafür verlangten Prüfungen haben (in Oxford heißt be-
zeichnenderweise das große neue Gebäude, in dem die Clausur-
prüfungen gehalten werden, „The Schools“), weil dieses bei
sonst so großer Verschiedenheit die gemeinsame Eigenschaft ist,
in welcher die neugeschaffenen Universitäten Englands (London,
Liverpool) mit den beiden mittelalterlichen (Oxford und Cam-
bridge) zusammentreffen, – so gestaltet sich in England ein
Kampf um den Eintritt in studirte Berufsarten nicht sowohl
zu einem Kampf um das Recht zum akademischen Studium,
als zu einem Kampf um das Recht zur Erlangung der aka-
demischen Grade. Es ist Jedermanns Sache, sich in Besitz
der erforderlichen Kenntnisse zu setzen auf irgend einem Wege,
der ihm beliebt; es ist ihm nicht (wie bei uns) vorgeschrieben,
daß er, um das ärztliche, das juristische, das theologische Staats-

erscheinenden Whitaker`s Almanack. Ueber diese Jnstitute, über das
Verhältnis der Colleges zu den Universities vergl. meinen oben an-
geführten Aufsatz „Zur Finanzstatistik der englischen Universitäten“ in
Conrad`s Jahrbüchern 1890, Band 55.
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[181/0197] chester, Liverpool, Leeds, Bristol u. s. w.). Die Buntscheckig- keit und die Casuistik der akademischen Grade wird ferner ver- mehrt durch die schottischen und irischen Universitäten. Unsere Aufgabe kann bei diesem Anlaß nicht sein, auf derlei näher einzugehen, als schon geschehen ist. Das Gesagte soll nur die Umgebung charakterisiren, in welche die Bestrebungen der eng- lischen Frauen um ärztliches Studium und ärztlichen Beruf gestellt sind, den Kampfplatz zeichnen, auf dem sie ihre bis- herigen Erfolge errungen haben. Weil die englischen Universitäten (und im Falle der Me- dicin, wie wir gesehen haben, auch andersartige Corporationen) ihren Schwerpunkt in den öffentlich anerkannten Graden und den dafür verlangten Prüfungen haben (in Oxford heißt be- zeichnenderweise das große neue Gebäude, in dem die Clausur- prüfungen gehalten werden, „The Schools“), weil dieses bei sonst so großer Verschiedenheit die gemeinsame Eigenschaft ist, in welcher die neugeschaffenen Universitäten Englands (London, Liverpool) mit den beiden mittelalterlichen (Oxford und Cam- bridge) zusammentreffen, – so gestaltet sich in England ein Kampf um den Eintritt in studirte Berufsarten nicht sowohl zu einem Kampf um das Recht zum akademischen Studium, als zu einem Kampf um das Recht zur Erlangung der aka- demischen Grade. Es ist Jedermanns Sache, sich in Besitz der erforderlichen Kenntnisse zu setzen auf irgend einem Wege, der ihm beliebt; es ist ihm nicht (wie bei uns) vorgeschrieben, daß er, um das ärztliche, das juristische, das theologische Staats- *) *) erscheinenden Whitaker`s Almanack. Ueber diese Jnstitute, über das Verhältnis der Colleges zu den Universities vergl. meinen oben an- geführten Aufsatz „Zur Finanzstatistik der englischen Universitäten“ in Conrad`s Jahrbüchern 1890, Band 55.

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2021-02-18T15:54:56Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition. (2021-02-18T15:54:56Z)

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Zitationshilfe: Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cohn_frauenbewegung_1896/197>, abgerufen am 05.12.2024.