p1c_308.001 auf die andere die des Cato stellt, wenn er behauptet, die p1c_308.002 Weltaxe müsse das Uebergewicht seines Caesars fühlen, sobald p1c_308.003 dieser unter die Sterne versetzt nicht in der Mitte des p1c_308.004 Aethers seinen Sitz nähme, so weiß man nicht, ob man p1c_308.005 lachen oder gähnen soll bey dieser Uebertreibung. Dagegen p1c_308.006 ist es nicht Hyperbel zu nennen, wenn Homer Il. XIV. 390. p1c_308.007 plötzlich den Neptun und den Hector einander entgegenstellt: p1c_308.008 Kuanokhaita poseidaon, kai phaidimos Ektor. Dieses p1c_308.009 ist dichterische Wahrheit. Eben so wenn Virgil von p1c_308.010 der Camilla sagt, sie würde in der Schnelligkeit ihres p1c_308.011 Laufs nicht die Kornähren krümmen, so wird dies durch p1c_308.012 das Wunderbare gerechtfertigt. Die eigentliche Hyperbel p1c_308.013 kann nur im Komischen oder zuweilen im Heftigen Wirkung p1c_308.014 thun. Beym Großen, Starken und Erhabenen macht sie p1c_308.015 die Rede frostig und schwach. 19) Von der Metapher als p1c_308.016 Tropus, die wir oben erwähnten, die sich nur im Vorübergehen p1c_308.017 eines Bildes bedient, kann die Metapher als Figur p1c_308.018 noch unterschieden werden. Hier verweilt die Rede des p1c_308.019 Dichters bey einmal gewählten Bildern und führt die Aehnlichkeit p1c_308.020 weiter aus. Dies gelingt selten. [Annotation]
Textebene Poetikentext, Explikationsebene theoretisch; Explikation Metapher nn als Unterkategorie Unterkategorie der Metapher: Metapher als Figur (im Gegensatz zu Metapher als Tropus)
Young liebt das p1c_308.021 vorzüglich, wie überhaupt die englischen Dichter. Bey p1c_308.022 Lehrgedichten wird das auch am ersten geduldet werden können, p1c_308.023 weil hier mehr Verstand und Phantasie, als Empfindung p1c_308.024 und Leidenschaft spricht. [Annotation]
Textebene Poetikentext, Explikationsebene exemplarisch; Nennung; Quellenangabe Personengruppe; ; Abgrenzung nn Personen: Young + englische Dichter - Bsp. für Abgrenzung: Metapher als Figur
So sagt Young, das Alter p1c_308.025 wandle gedankenvoll an dem stillen Ufer des weiten Ozeans, p1c_308.026 auf dem es bald segeln müsse, und nur wenn es gute Werke p1c_308.027 einschiffe, erwarte es ruhig den Wind, der uns in unbekannte p1c_308.028 Welten bringt. [Annotation]
Textebene Primärliteratur, keine Kritik; explizite Paraphrase; Quellenangabe Person nn; Quellenannahme implizit Werk; Abgrenzung nn Bsp. für Abgr. Metapher als Figur
Am meisten wird die Phantasie angestrengt
p1c_308.001 auf die andere die des Cato stellt, wenn er behauptet, die p1c_308.002 Weltaxe müsse das Uebergewicht seines Caesars fühlen, sobald p1c_308.003 dieser unter die Sterne versetzt nicht in der Mitte des p1c_308.004 Aethers seinen Sitz nähme, so weiß man nicht, ob man p1c_308.005 lachen oder gähnen soll bey dieser Uebertreibung. Dagegen p1c_308.006 ist es nicht Hyperbel zu nennen, wenn Homer Il. XIV. 390. p1c_308.007 plötzlich den Neptun und den Hector einander entgegenstellt: p1c_308.008 Κυανοχαιτα ποσειδαων, και φαιδιμος Ἑκτωρ. Dieses p1c_308.009 ist dichterische Wahrheit. Eben so wenn Virgil von p1c_308.010 der Camilla sagt, sie würde in der Schnelligkeit ihres p1c_308.011 Laufs nicht die Kornähren krümmen, so wird dies durch p1c_308.012 das Wunderbare gerechtfertigt. Die eigentliche Hyperbel p1c_308.013 kann nur im Komischen oder zuweilen im Heftigen Wirkung p1c_308.014 thun. Beym Großen, Starken und Erhabenen macht sie p1c_308.015 die Rede frostig und schwach. 19) Von der Metapher als p1c_308.016 Tropus, die wir oben erwähnten, die sich nur im Vorübergehen p1c_308.017 eines Bildes bedient, kann die Metapher als Figur p1c_308.018 noch unterschieden werden. Hier verweilt die Rede des p1c_308.019 Dichters bey einmal gewählten Bildern und führt die Aehnlichkeit p1c_308.020 weiter aus. Dies gelingt selten. [Annotation]
Textebene Poetikentext, Explikationsebene theoretisch; Explikation Metapher nn als Unterkategorie Unterkategorie der Metapher: Metapher als Figur (im Gegensatz zu Metapher als Tropus)
Young liebt das p1c_308.021 vorzüglich, wie überhaupt die englischen Dichter. Bey p1c_308.022 Lehrgedichten wird das auch am ersten geduldet werden können, p1c_308.023 weil hier mehr Verstand und Phantasie, als Empfindung p1c_308.024 und Leidenschaft spricht. [Annotation]
Textebene Poetikentext, Explikationsebene exemplarisch; Nennung; Quellenangabe Personengruppe; ; Abgrenzung nn Personen: Young + englische Dichter - Bsp. für Abgrenzung: Metapher als Figur
So sagt Young, das Alter p1c_308.025 wandle gedankenvoll an dem stillen Ufer des weiten Ozeans, p1c_308.026 auf dem es bald segeln müsse, und nur wenn es gute Werke p1c_308.027 einschiffe, erwarte es ruhig den Wind, der uns in unbekannte p1c_308.028 Welten bringt. [Annotation]
Textebene Primärliteratur, keine Kritik; explizite Paraphrase; Quellenangabe Person nn; Quellenannahme implizit Werk; Abgrenzung nn Bsp. für Abgr. Metapher als Figur
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/366>, abgerufen am 18.06.2024.
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