p1c_299.001 Schaddai's Urkraft gründen? Höhen der Himmel sinds! - p1c_299.002 Was willst du thun? - Tiefen der Erde sinds! Was p1c_299.003 weißt du? - Jhr Maaß ist länger als die Erde und breiter p1c_299.004 als das Meer." - Gutgemeynt sind die Schläge des p1c_299.005 Freundes, trügerisch die Küsse des Hassers. Sprüchwörter.p1c_299.006 - 12) Distributio, die Zergliederung, ist mit der p1c_299.007 Anthitese nahe verwandt. Denn die Theile eines Ganzen p1c_299.008 sind sich einander entgegengesetzt, und die Distributio zählt p1c_299.009 sie auf. "Da schreckt mich hier und dort Krieg, Hunger, p1c_299.010 Pest und Brand, in Ehen Zank und Haß, in Freundschaft, p1c_299.011 Unbestand, im Tempel, Hochmuth, Geitz, Verläumdung, p1c_299.012 Wechselbänke, in Schulen Finsterniß und leeres Wortgezänke, p1c_299.013 in Themis Heiligthum ein goldnes Spinnennest, das p1c_299.014 magre Fliegen fängt und Hummeln schwärmen läßt, im p1c_299.015 reichsten Contoir viel Fluch an schönen Wänden, und endlich p1c_299.016 überhaupt in groß und kleinen Ständen das Leben und p1c_299.017 die Zeit der hundert zwanzig Jahr, eh Noah mit dem Bau p1c_299.018 des Kastens fertig war." Günther. Diese Figur ist zum p1c_299.019 sentenziösen Vortrag sehr passend. Schiller liebt sie sehr. p1c_299.020 Seine Ode an die Freude ist eine fortwährende Distributio. p1c_299.021 - "Aus der Wahrheit Feuerspiegel lächelt sie den p1c_299.022 Forscher an, auf der Tugend steilen Hügel führet sie des p1c_299.023 Dulders Bahn, auf des Glaubens Sonnenbergen sieht man p1c_299.024 ihre Fahnen wehn, durch den Riß gesprengter Särge sie im p1c_299.025 Chor der Engel stehn" u. s. w. 13) Der Denk- und Lehrspruch: p1c_299.026 Sententia, dictio gnomica, ist auch als besonders p1c_299.027 lebhafte Figur in allen Dichtungsarten zu finden, ein p1c_299.028 kurzer kräftiger Ausdruck irgend einer allgemeinen Wahrheit
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/357>, abgerufen am 14.06.2024.
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