p1c_166.001 tremante. - Petrark in seinen Elegieen auf den Tod der p1c_166.002 Laura ist sanft, zuweilen auch Tasso, Ariost sehr selten, p1c_166.003 da er zu romantisch wild und frey dazu ist. Bey den Engländern p1c_166.004 ist Milton anzuführen, besonders in seinem Penseroso: p1c_166.005 "Hail thou goddess, sage and holy, hail p1c_166.006 divinest melancholy - Die schöne Stelle im Paradiss. p1c_166.007 lost. B. IV. 640: Sweet is the breath of morn, her p1c_166.008 rising sweet - then silent night with this her solemn p1c_166.009 bird, and this fair moon but neither breath of morn p1c_166.010 - - nor silent night without thee is sweet. Die p1c_166.011 Engländer sind im Ganzen genommen etwas zu bilderreich p1c_166.012 und sentenziös für das Sanfte. "Wann traf ihr Barde p1c_166.013 ganz das Herz? Jn Bildern weint er." spricht Klopstock von p1c_166.014 den Britten. Wir haben das Sanfte auch das Weiblich=p1c_166.015 schöne genannt, weil das mütterliche Weib besonders den p1c_166.016 Charakter des Sanften hat. Kinder dagegen haben den p1c_166.017 Charakter des Niedlichen, Jungfrauen den des Naiven,p1c_166.018 und ausgebildete Frauen den der Grazie. "O woman, p1c_166.019 lovely woman nature made thee to temper man: we p1c_166.020 had been brutes without you! Angels are painted p1c_166.021 fair, to look like you, there's in you all that we believe p1c_166.022 of heaven: amazing brightness, purity and p1c_166.023 truth, eternal joy and everlasting love. Ottway.p1c_166.024 Venice pres. Selbst große Bilder der Natur werden p1c_166.025 sanft, wenn die Jdee der Weiblichkeit dabey erregt wird, p1c_166.026 z. B. Lucret. Sic pereunt imbres, ubi eos pater p1c_166.027 aether in gremium matris terrai praecipitauuit. - p1c_166.028 Grays Elegie auf einen Dorfkirchhof ist ein Muster für das
p1c_166.001 tremante. ─ Petrark in seinen Elegieen auf den Tod der p1c_166.002 Laura ist sanft, zuweilen auch Tasso, Ariost sehr selten, p1c_166.003 da er zu romantisch wild und frey dazu ist. Bey den Engländern p1c_166.004 ist Milton anzuführen, besonders in seinem Penseroso: p1c_166.005 „Hail thou goddess, sage and holy, hail p1c_166.006 divinest melancholy ─ Die schöne Stelle im Paradiss. p1c_166.007 lost. B. IV. 640: Sweet is the breath of morn, her p1c_166.008 rising sweet ─ then silent night with this her solemn p1c_166.009 bird, and this fair moon but neither breath of morn p1c_166.010 ─ ─ nor silent night without thee is sweet. Die p1c_166.011 Engländer sind im Ganzen genommen etwas zu bilderreich p1c_166.012 und sentenziös für das Sanfte. „Wann traf ihr Barde p1c_166.013 ganz das Herz? Jn Bildern weint er.“ spricht Klopstock von p1c_166.014 den Britten. Wir haben das Sanfte auch das Weiblich=p1c_166.015 schöne genannt, weil das mütterliche Weib besonders den p1c_166.016 Charakter des Sanften hat. Kinder dagegen haben den p1c_166.017 Charakter des Niedlichen, Jungfrauen den des Naiven,p1c_166.018 und ausgebildete Frauen den der Grazie. „O woman, p1c_166.019 lovely woman nature made thee to temper man: we p1c_166.020 had been brutes without you! Angels are painted p1c_166.021 fair, to look like you, there's in you all that we believe p1c_166.022 of heaven: amazing brightness, purity and p1c_166.023 truth, eternal joy and everlasting love. Ottway.p1c_166.024 Venice pres. Selbst große Bilder der Natur werden p1c_166.025 sanft, wenn die Jdee der Weiblichkeit dabey erregt wird, p1c_166.026 z. B. Lucret. Sic pereunt imbres, ubi eos pater p1c_166.027 aether in gremium matris terrai praecipitauuit. ─ p1c_166.028 Grays Elegie auf einen Dorfkirchhof ist ein Muster für das
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/224>, abgerufen am 25.11.2024.
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