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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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in ihrem eigenen Gebiet verlohr? Durch glückliche p1c_VII.002
Erfolge belehrt, würde man es ihr gewiß glauben, daß sie nicht p1c_VII.003
blos eine Logik (Formalphilosophie), sondern auch eine Ontologie p1c_VII.004
(Materialphilosophie) sey, wenn auch letztere vor der p1c_VII.005
Hand nur aus einer minder geordneten Sammlung von idealen p1c_VII.006
Prinzipien bestünde, die zu Erklärung des Empirischen p1c_VII.007
von Nutzen gewesen sind. Ja die Ordnung im Empirischen p1c_VII.008
würde den Geist zurückweisen auf eine Ordnung im Jdealen p1c_VII.009
selbst. Jede besondere Disciplin würde dankbar dazu beytragen, p1c_VII.010
die allgemeine Wissenschaftslehre selbst auszubilden.

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Die kühnsten Experimente wären hierzu die besten, p1c_VII.012
weil sie am meisten in die Augen fallen, weil sie die verdienstlichsten p1c_VII.013
und schnellsten sind. Da man leider die Menschheit p1c_VII.014
daran gewöhnt hat, ihr Vertrauen auf feste Wahrheit, p1c_VII.015
an das Wort Philosophie zu binden, so ist keine Zeit p1c_VII.016
zu verliehren.

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Aber welche empirische Gelehrte werden heutzutag ihr p1c_VII.018
Gebiet gern zum Tummelplatz für die unsichern Experimente p1c_VII.019
einer an sich verzweifelnden Philosophie hergeben wollen? p1c_VII.020
Und verdenken kann man das auch den guten Leuten nicht. p1c_VII.021
Der Gelehrte hat von der menschlichen Gesellschaft sich ein p1c_VII.022
Feld acquirirt, um darauf sein Brod zu bauen. Oekonomie p1c_VII.023
ist das Moralgesetz der Welt. Wer macht sich gern Unruh

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in ihrem eigenen Gebiet verlohr? Durch glückliche p1c_VII.002
Erfolge belehrt, würde man es ihr gewiß glauben, daß sie nicht p1c_VII.003
blos eine Logik (Formalphilosophie), sondern auch eine Ontologie p1c_VII.004
(Materialphilosophie) sey, wenn auch letztere vor der p1c_VII.005
Hand nur aus einer minder geordneten Sammlung von idealen p1c_VII.006
Prinzipien bestünde, die zu Erklärung des Empirischen p1c_VII.007
von Nutzen gewesen sind. Ja die Ordnung im Empirischen p1c_VII.008
würde den Geist zurückweisen auf eine Ordnung im Jdealen p1c_VII.009
selbst. Jede besondere Disciplin würde dankbar dazu beytragen, p1c_VII.010
die allgemeine Wissenschaftslehre selbst auszubilden.

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Die kühnsten Experimente wären hierzu die besten, p1c_VII.012
weil sie am meisten in die Augen fallen, weil sie die verdienstlichsten p1c_VII.013
und schnellsten sind. Da man leider die Menschheit p1c_VII.014
daran gewöhnt hat, ihr Vertrauen auf feste Wahrheit, p1c_VII.015
an das Wort Philosophie zu binden, so ist keine Zeit p1c_VII.016
zu verliehren.

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Aber welche empirische Gelehrte werden heutzutag ihr p1c_VII.018
Gebiet gern zum Tummelplatz für die unsichern Experimente p1c_VII.019
einer an sich verzweifelnden Philosophie hergeben wollen? p1c_VII.020
Und verdenken kann man das auch den guten Leuten nicht. p1c_VII.021
Der Gelehrte hat von der menschlichen Gesellschaft sich ein p1c_VII.022
Feld acquirirt, um darauf sein Brod zu bauen. Oekonomie p1c_VII.023
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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. RVII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/11>, abgerufen am 23.11.2024.