Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.den Geliebten schelmisch und schäckernd am krau¬ "Noch kein Wort weiß ich von ihm," erwie¬ "Ja," erwiederte Tina, "und ich hoffe, das "Ich gedachte Deiner Mutter!" sagte Blauen¬ den Geliebten ſchelmiſch und ſchaͤckernd am krau¬ „Noch kein Wort weiß ich von ihm,“ erwie¬ „Ja,“ erwiederte Tina, „und ich hoffe, das „Ich gedachte Deiner Mutter!“ ſagte Blauen¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0190" n="184"/> den Geliebten ſchelmiſch und ſchaͤckernd am krau¬<lb/> ſen Backenbaͤrtchen, ſprang lachend fort, wenn er<lb/> ſich durch einen Kuß auf das noch gar zu kitz¬<lb/> liche Ohrlaͤppchen revangiren wollte, und kehrte<lb/> nur unter vortheilhaften Capitulationen zuͤruͤck.<lb/> „Aber,“ begann ſie auf einmal und ihr laͤchlendes<lb/> Schelmengeſichtchen wurde ganz ernſt, „aber der<lb/> Vater darf noch nichts von unſerer Liebe wiſſen,<lb/> mein theurer Freund. Oncle Heinrich bereitet<lb/> ihn ein wenig vor, und dann fuͤhrt ihm Staunitz<lb/> ſeine Frau ſelbſt entgegen. Hat er Dir ſchon<lb/> von ihr erzaͤhlt?“</p><lb/> <p>„Noch kein Wort weiß ich von ihm,“ erwie¬<lb/> derte Blauenſtein, und er wurde unwillkuͤhrlich<lb/> ernſt. Aber Oncle Heinrich hat mir von ſeiner<lb/> Verheirathung geſagt; das Naͤhere wird er uns<lb/> noch erzaͤhlen, nicht wahr?“</p><lb/> <p>„Ja,“ erwiederte Tina, „und ich hoffe, das<lb/> wird bald geſchehn. Aber Du biſt mit einem¬<lb/> male ſo ernſt, mein Auguſt, Deine Augen ſchwim¬<lb/> men in Thraͤnen —; was fehlt Dir? —“</p><lb/> <p>„Ich gedachte Deiner Mutter!“ ſagte Blauen¬<lb/> ſtein, und preßte Tinas Hand an ſein hochſchla¬<lb/> gendes Herz. „Noch weißt Du es nicht, daß ſie<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [184/0190]
den Geliebten ſchelmiſch und ſchaͤckernd am krau¬
ſen Backenbaͤrtchen, ſprang lachend fort, wenn er
ſich durch einen Kuß auf das noch gar zu kitz¬
liche Ohrlaͤppchen revangiren wollte, und kehrte
nur unter vortheilhaften Capitulationen zuͤruͤck.
„Aber,“ begann ſie auf einmal und ihr laͤchlendes
Schelmengeſichtchen wurde ganz ernſt, „aber der
Vater darf noch nichts von unſerer Liebe wiſſen,
mein theurer Freund. Oncle Heinrich bereitet
ihn ein wenig vor, und dann fuͤhrt ihm Staunitz
ſeine Frau ſelbſt entgegen. Hat er Dir ſchon
von ihr erzaͤhlt?“
„Noch kein Wort weiß ich von ihm,“ erwie¬
derte Blauenſtein, und er wurde unwillkuͤhrlich
ernſt. Aber Oncle Heinrich hat mir von ſeiner
Verheirathung geſagt; das Naͤhere wird er uns
noch erzaͤhlen, nicht wahr?“
„Ja,“ erwiederte Tina, „und ich hoffe, das
wird bald geſchehn. Aber Du biſt mit einem¬
male ſo ernſt, mein Auguſt, Deine Augen ſchwim¬
men in Thraͤnen —; was fehlt Dir? —“
„Ich gedachte Deiner Mutter!“ ſagte Blauen¬
ſtein, und preßte Tinas Hand an ſein hochſchla¬
gendes Herz. „Noch weißt Du es nicht, daß ſie
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