Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.Tauben oder Schwerhörenden von Nutzen seyn kann, so halte ich nicht für überflüßig, einiges daraus zu erwähnen. Jorissens Vater, ein Kaufmann in Wesel, ward im 20sten Jahre schwer- hörend, die Taubheit nahm immer zu, ohngeachtet aller Bemühungen der Aerzte. Hörröhre waren von wenig Nutzen. Er fand, daß er die Töne eines Claviers durch einen an den Resonanz- bodeu gestemmten und zwischen den Zähnen gehaltenen thönernen Tobakspfeisenstiel vernehmen konnte, (auf welche Art ich auch durch Stäbchen von andern Materien, zweyen Personen, die fast taub waren, die leisesten Töne meines Euphons vernehmlich gemacht habe). Hierauf wollte er auch versuchen, ob er nicht vermittelst der Zahne auch Worte vernehmen könnte. Ein Sprach- rohr ward von ihm mit der engen Oeffnung an die obern Zähne gehalten, ein anderer redete in die weite Oeffnung hinein, er hörte aber nichts. Ward aber in die enge Oeffnung, wie gewöhnlich, hineingesprochen, und die Zahne von ihm an die weite Oeffnung gehalten, so vernahm er alle Worte. Hierauf fand er, daß mit mehrerer Bequemlichkeit eine thönerne Tobaks-Pfeife zu dieser Absicht gebraucht werden konnte. Er verlangte nebst Andern zu wissen, in welcher Entfer- nung er auf solche Art die Reden Anderer vernehmen könnte, es ward also mit hölzernen Stäben 6 Fuß lang, 1 Zoll breit, und einen Messerrücken dick versucht, durch welche er alles deutlich hörte. Es wurden Versuche angestellt mit mehreren dergleichen Stäben, die auf eine beträchtliche Weite mit einander verbunden waren, so daß von einem Ende zum andern ein vollkommen Hörender einen schwach redenden auf die gewöhnliche Art kaum verstehen konnte, aber auch auf diese Art hörete er alles. Jn der Folge wurden noch mehrere Versuche angestellt. Wenn vermittelst eines Trichters von Eisenblech, oder auch ohne denselben in den Mund gesprochen ward, hörete er nichts. Wenn er den Stab fest zwischen den Zähnen, oder zwischen den Lippen, oder mit den Händen hielt, hörte er weniger, als wenn der Stab nur locker an die obern Zahne angestemmt ward. Bey einer Anstemmung desselben an die untern Zähne hörte er nichts. (Mir schien bey einigen angestellten Versuchen die Mittheilung des Schalles vermittelst der untern Zähne nur etwas schwä- cher zu seyn, als vermittelst der obern, unstreitig deswegen weil die obern Zahne mit den Gehör- werkzeugen durch einen ununterbrochenen Zusammenhang von Knochen, die untern aber vermit- teist des Kinnbackengelenkes damit in Verbindung stehen.) Er ließ jemanden in ein gewöhnliches Trinkglas, das er an die obern Zähne stemmte, schwach hineinreden, ohne daß dieser das Glas berührte, und auch so hörte er alles deutlich; so auch wenn er den untern Theil des Glases fest im Munde hielt, und der Redende es mit den Zähnen berührte. Conische Weingläser mit dergleichen Füßen fand er weniger brauchbar, (so wie ich auch bey dergleichen Versuchen bemerkt habe, daß überhaupt Gefäße, die etwas dünn und nicht allzu klein sind, und also mit Leichtigkeit vielerley Arten von Bebung annehmen können, sich zu dieser Absicht am besten schicken). Die Zähne, de- ren er sich hierzu bedienen wollte, mußten fest seyn; durch lockere hörte er weniger deutlich. J. H. Winkler hat in der vorher angef. Diss. die Schrift von Jorissen ausgezogen, und einige Versuche hinzugefügt. Er hörte den Schlag einer Taschenuhr durch einen an dieselbe und an die Zähne gestemmten viereckigen Stab von Lindenholz 5 Linien breit und 7 Pariser Fuß lang bey verstopften Ohren, wo er bey offenen Ohren in derselben Entfernung ohne den Stab nichts hören konnte. Der Schall war durch den Stab so deutlich und stark, als ob er an dessen Ende wäre hervorgebracht worden. (Ebendieses bemerkte ich auch; die Empfindung ist fast, als ob der Schall aus dem Stabe selbst käme). Ebenso hörte er auch, wenn das Ende des Stabes in ein Tauben oder Schwerhoͤrenden von Nutzen ſeyn kann, ſo halte ich nicht fuͤr uͤberfluͤßig, einiges daraus zu erwaͤhnen. Joriſſens Vater, ein Kaufmann in Weſel, ward im 20ſten Jahre ſchwer- hoͤrend, die Taubheit nahm immer zu, ohngeachtet aller Bemuͤhungen der Aerzte. Hoͤrroͤhre waren von wenig Nutzen. Er fand, daß er die Toͤne eines Claviers durch einen an den Reſonanz- bodeu geſtemmten und zwiſchen den Zaͤhnen gehaltenen thoͤnernen Tobakspfeiſenſtiel vernehmen konnte, (auf welche Art ich auch durch Staͤbchen von andern Materien, zweyen Perſonen, die faſt taub waren, die leiſeſten Toͤne meines Euphons vernehmlich gemacht habe). Hierauf wollte er auch verſuchen, ob er nicht vermittelſt der Zahne auch Worte vernehmen koͤnnte. Ein Sprach- rohr ward von ihm mit der engen Oeffnung an die obern Zaͤhne gehalten, ein anderer redete in die weite Oeffnung hinein, er hoͤrte aber nichts. Ward aber in die enge Oeffnung, wie gewoͤhnlich, hineingeſprochen, und die Zahne von ihm an die weite Oeffnung gehalten, ſo vernahm er alle Worte. Hierauf fand er, daß mit mehrerer Bequemlichkeit eine thoͤnerne Tobaks-Pfeife zu dieſer Abſicht gebraucht werden konnte. Er verlangte nebſt Andern zu wiſſen, in welcher Entfer- nung er auf ſolche Art die Reden Anderer vernehmen koͤnnte, es ward alſo mit hoͤlzernen Staͤben 6 Fuß lang, 1 Zoll breit, und einen Meſſerruͤcken dick verſucht, durch welche er alles deutlich hoͤrte. Es wurden Verſuche angeſtellt mit mehreren dergleichen Staͤben, die auf eine betraͤchtliche Weite mit einander verbunden waren, ſo daß von einem Ende zum andern ein vollkommen Hoͤrender einen ſchwach redenden auf die gewoͤhnliche Art kaum verſtehen konnte, aber auch auf dieſe Art hoͤrete er alles. Jn der Folge wurden noch mehrere Verſuche angeſtellt. Wenn vermittelſt eines Trichters von Eiſenblech, oder auch ohne denſelben in den Mund geſprochen ward, hoͤrete er nichts. Wenn er den Stab feſt zwiſchen den Zaͤhnen, oder zwiſchen den Lippen, oder mit den Haͤnden hielt, hoͤrte er weniger, als wenn der Stab nur locker an die obern Zahne angeſtemmt ward. Bey einer Anſtemmung deſſelben an die untern Zaͤhne hoͤrte er nichts. (Mir ſchien bey einigen angeſtellten Verſuchen die Mittheilung des Schalles vermittelſt der untern Zaͤhne nur etwas ſchwaͤ- cher zu ſeyn, als vermittelſt der obern, unſtreitig deswegen weil die obern Zahne mit den Gehoͤr- werkzeugen durch einen ununterbrochenen Zuſammenhang von Knochen, die untern aber vermit- teiſt des Kinnbackengelenkes damit in Verbindung ſtehen.) Er ließ jemanden in ein gewoͤhnliches Trinkglas, das er an die obern Zaͤhne ſtemmte, ſchwach hineinreden, ohne daß dieſer das Glas beruͤhrte, und auch ſo hoͤrte er alles deutlich; ſo auch wenn er den untern Theil des Glaſes feſt im Munde hielt, und der Redende es mit den Zaͤhnen beruͤhrte. Coniſche Weinglaͤſer mit dergleichen Fuͤßen fand er weniger brauchbar, (ſo wie ich auch bey dergleichen Verſuchen bemerkt habe, daß uͤberhaupt Gefaͤße, die etwas duͤnn und nicht allzu klein ſind, und alſo mit Leichtigkeit vielerley Arten von Bebung annehmen koͤnnen, ſich zu dieſer Abſicht am beſten ſchicken). Die Zaͤhne, de- ren er ſich hierzu bedienen wollte, mußten feſt ſeyn; durch lockere hoͤrte er weniger deutlich. J. H. Winkler hat in der vorher angef. Diſſ. die Schrift von Joriſſen ausgezogen, und einige Verſuche hinzugefuͤgt. Er hoͤrte den Schlag einer Taſchenuhr durch einen an dieſelbe und an die Zaͤhne geſtemmten viereckigen Stab von Lindenholz 5 Linien breit und 7 Pariſer Fuß lang bey verſtopften Ohren, wo er bey offenen Ohren in derſelben Entfernung ohne den Stab nichts hoͤren konnte. Der Schall war durch den Stab ſo deutlich und ſtark, als ob er an deſſen Ende waͤre hervorgebracht worden. (Ebendieſes bemerkte ich auch; die Empfindung iſt faſt, als ob der Schall aus dem Stabe ſelbſt kaͤme). Ebenſo hoͤrte er auch, wenn das Ende des Stabes in ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item><pb facs="#f0297" n="263"/> Tauben oder Schwerhoͤrenden von Nutzen ſeyn kann, ſo halte ich nicht fuͤr uͤberfluͤßig, einiges<lb/> daraus zu erwaͤhnen. Joriſſens Vater, ein Kaufmann in Weſel, ward im 20ſten Jahre ſchwer-<lb/> hoͤrend, die Taubheit nahm immer zu, ohngeachtet aller Bemuͤhungen der Aerzte. Hoͤrroͤhre<lb/> waren von wenig Nutzen. Er fand, daß er die Toͤne eines Claviers durch einen an den Reſonanz-<lb/> bodeu geſtemmten und zwiſchen den Zaͤhnen gehaltenen thoͤnernen Tobakspfeiſenſtiel vernehmen<lb/> konnte, (auf welche Art ich auch durch Staͤbchen von andern Materien, zweyen Perſonen, die<lb/> faſt taub waren, die leiſeſten Toͤne meines Euphons vernehmlich gemacht habe). Hierauf wollte<lb/> er auch verſuchen, ob er nicht vermittelſt der Zahne auch Worte vernehmen koͤnnte. Ein Sprach-<lb/> rohr ward von ihm mit der engen Oeffnung an die obern Zaͤhne gehalten, ein anderer redete in die<lb/> weite Oeffnung hinein, er hoͤrte aber nichts. Ward aber in die enge Oeffnung, wie gewoͤhnlich,<lb/> hineingeſprochen, und die Zahne von ihm an die weite Oeffnung gehalten, ſo vernahm er alle<lb/> Worte. Hierauf fand er, daß mit mehrerer Bequemlichkeit eine thoͤnerne Tobaks-Pfeife zu<lb/> dieſer Abſicht gebraucht werden konnte. Er verlangte nebſt Andern zu wiſſen, in welcher Entfer-<lb/> nung er auf ſolche Art die Reden Anderer vernehmen koͤnnte, es ward alſo mit hoͤlzernen Staͤben<lb/> 6 Fuß lang, 1 Zoll breit, und einen Meſſerruͤcken dick verſucht, durch welche er alles deutlich hoͤrte.<lb/> Es wurden Verſuche angeſtellt mit mehreren dergleichen Staͤben, die auf eine betraͤchtliche Weite<lb/> mit einander verbunden waren, ſo daß von einem Ende zum andern ein vollkommen Hoͤrender<lb/> einen ſchwach redenden auf die gewoͤhnliche Art kaum verſtehen konnte, aber auch auf dieſe Art<lb/> hoͤrete er alles. Jn der Folge wurden noch mehrere Verſuche angeſtellt. Wenn vermittelſt eines<lb/> Trichters von Eiſenblech, oder auch ohne denſelben in den Mund geſprochen ward, hoͤrete er nichts.<lb/> Wenn er den Stab feſt zwiſchen den Zaͤhnen, oder zwiſchen den Lippen, oder mit den Haͤnden<lb/> hielt, hoͤrte er weniger, als wenn der Stab nur locker an die obern Zahne angeſtemmt ward.<lb/> Bey einer Anſtemmung deſſelben an die untern Zaͤhne hoͤrte er nichts. (Mir ſchien bey einigen<lb/> angeſtellten Verſuchen die Mittheilung des Schalles vermittelſt der untern Zaͤhne nur etwas ſchwaͤ-<lb/> cher zu ſeyn, als vermittelſt der obern, unſtreitig deswegen weil die obern Zahne mit den Gehoͤr-<lb/> werkzeugen durch einen ununterbrochenen Zuſammenhang von Knochen, die untern aber vermit-<lb/> teiſt des Kinnbackengelenkes damit in Verbindung ſtehen.) Er ließ jemanden in ein gewoͤhnliches<lb/> Trinkglas, das er an die obern Zaͤhne ſtemmte, ſchwach hineinreden, ohne daß dieſer das Glas<lb/> beruͤhrte, und auch ſo hoͤrte er alles deutlich; ſo auch wenn er den untern Theil des Glaſes feſt im<lb/> Munde hielt, und der Redende es mit den Zaͤhnen beruͤhrte. Coniſche Weinglaͤſer mit dergleichen<lb/> Fuͤßen fand er weniger brauchbar, (ſo wie ich auch bey dergleichen Verſuchen bemerkt habe, daß<lb/> uͤberhaupt Gefaͤße, die etwas duͤnn und nicht allzu klein ſind, und alſo mit Leichtigkeit vielerley<lb/> Arten von Bebung annehmen koͤnnen, ſich zu dieſer Abſicht am beſten ſchicken). Die Zaͤhne, de-<lb/> ren er ſich hierzu bedienen wollte, mußten feſt ſeyn; durch lockere hoͤrte er weniger deutlich.</item><lb/> <item>J. H. <hi rendition="#g">Winkler</hi> hat in der vorher angef. Diſſ. die Schrift von Joriſſen ausgezogen, und<lb/> einige Verſuche hinzugefuͤgt. Er hoͤrte den Schlag einer Taſchenuhr durch einen an dieſelbe und<lb/> an die Zaͤhne geſtemmten viereckigen Stab von Lindenholz 5 Linien breit und 7 Pariſer Fuß lang<lb/> bey verſtopften Ohren, wo er bey offenen Ohren in derſelben Entfernung ohne den Stab nichts<lb/> hoͤren konnte. Der Schall war durch den Stab ſo deutlich und ſtark, als ob er an deſſen Ende<lb/> waͤre hervorgebracht worden. (Ebendieſes bemerkte ich auch; die Empfindung iſt faſt, als ob der<lb/> Schall aus dem Stabe ſelbſt kaͤme). Ebenſo hoͤrte er auch, wenn das Ende des Stabes in ein<lb/></item> </list> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [263/0297]
Tauben oder Schwerhoͤrenden von Nutzen ſeyn kann, ſo halte ich nicht fuͤr uͤberfluͤßig, einiges
daraus zu erwaͤhnen. Joriſſens Vater, ein Kaufmann in Weſel, ward im 20ſten Jahre ſchwer-
hoͤrend, die Taubheit nahm immer zu, ohngeachtet aller Bemuͤhungen der Aerzte. Hoͤrroͤhre
waren von wenig Nutzen. Er fand, daß er die Toͤne eines Claviers durch einen an den Reſonanz-
bodeu geſtemmten und zwiſchen den Zaͤhnen gehaltenen thoͤnernen Tobakspfeiſenſtiel vernehmen
konnte, (auf welche Art ich auch durch Staͤbchen von andern Materien, zweyen Perſonen, die
faſt taub waren, die leiſeſten Toͤne meines Euphons vernehmlich gemacht habe). Hierauf wollte
er auch verſuchen, ob er nicht vermittelſt der Zahne auch Worte vernehmen koͤnnte. Ein Sprach-
rohr ward von ihm mit der engen Oeffnung an die obern Zaͤhne gehalten, ein anderer redete in die
weite Oeffnung hinein, er hoͤrte aber nichts. Ward aber in die enge Oeffnung, wie gewoͤhnlich,
hineingeſprochen, und die Zahne von ihm an die weite Oeffnung gehalten, ſo vernahm er alle
Worte. Hierauf fand er, daß mit mehrerer Bequemlichkeit eine thoͤnerne Tobaks-Pfeife zu
dieſer Abſicht gebraucht werden konnte. Er verlangte nebſt Andern zu wiſſen, in welcher Entfer-
nung er auf ſolche Art die Reden Anderer vernehmen koͤnnte, es ward alſo mit hoͤlzernen Staͤben
6 Fuß lang, 1 Zoll breit, und einen Meſſerruͤcken dick verſucht, durch welche er alles deutlich hoͤrte.
Es wurden Verſuche angeſtellt mit mehreren dergleichen Staͤben, die auf eine betraͤchtliche Weite
mit einander verbunden waren, ſo daß von einem Ende zum andern ein vollkommen Hoͤrender
einen ſchwach redenden auf die gewoͤhnliche Art kaum verſtehen konnte, aber auch auf dieſe Art
hoͤrete er alles. Jn der Folge wurden noch mehrere Verſuche angeſtellt. Wenn vermittelſt eines
Trichters von Eiſenblech, oder auch ohne denſelben in den Mund geſprochen ward, hoͤrete er nichts.
Wenn er den Stab feſt zwiſchen den Zaͤhnen, oder zwiſchen den Lippen, oder mit den Haͤnden
hielt, hoͤrte er weniger, als wenn der Stab nur locker an die obern Zahne angeſtemmt ward.
Bey einer Anſtemmung deſſelben an die untern Zaͤhne hoͤrte er nichts. (Mir ſchien bey einigen
angeſtellten Verſuchen die Mittheilung des Schalles vermittelſt der untern Zaͤhne nur etwas ſchwaͤ-
cher zu ſeyn, als vermittelſt der obern, unſtreitig deswegen weil die obern Zahne mit den Gehoͤr-
werkzeugen durch einen ununterbrochenen Zuſammenhang von Knochen, die untern aber vermit-
teiſt des Kinnbackengelenkes damit in Verbindung ſtehen.) Er ließ jemanden in ein gewoͤhnliches
Trinkglas, das er an die obern Zaͤhne ſtemmte, ſchwach hineinreden, ohne daß dieſer das Glas
beruͤhrte, und auch ſo hoͤrte er alles deutlich; ſo auch wenn er den untern Theil des Glaſes feſt im
Munde hielt, und der Redende es mit den Zaͤhnen beruͤhrte. Coniſche Weinglaͤſer mit dergleichen
Fuͤßen fand er weniger brauchbar, (ſo wie ich auch bey dergleichen Verſuchen bemerkt habe, daß
uͤberhaupt Gefaͤße, die etwas duͤnn und nicht allzu klein ſind, und alſo mit Leichtigkeit vielerley
Arten von Bebung annehmen koͤnnen, ſich zu dieſer Abſicht am beſten ſchicken). Die Zaͤhne, de-
ren er ſich hierzu bedienen wollte, mußten feſt ſeyn; durch lockere hoͤrte er weniger deutlich.
J. H. Winkler hat in der vorher angef. Diſſ. die Schrift von Joriſſen ausgezogen, und
einige Verſuche hinzugefuͤgt. Er hoͤrte den Schlag einer Taſchenuhr durch einen an dieſelbe und
an die Zaͤhne geſtemmten viereckigen Stab von Lindenholz 5 Linien breit und 7 Pariſer Fuß lang
bey verſtopften Ohren, wo er bey offenen Ohren in derſelben Entfernung ohne den Stab nichts
hoͤren konnte. Der Schall war durch den Stab ſo deutlich und ſtark, als ob er an deſſen Ende
waͤre hervorgebracht worden. (Ebendieſes bemerkte ich auch; die Empfindung iſt faſt, als ob der
Schall aus dem Stabe ſelbſt kaͤme). Ebenſo hoͤrte er auch, wenn das Ende des Stabes in ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |