Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.würde die Tonfolge seyn: 36, 225, 525, 1225, 2025 u. s. w. es würde also nicht öfter, als An einem gabelförmig gebogenen Stabe (§. 99.) ist es bey dem Grund- wuͤrde die Tonfolge ſeyn: 36, 225, 525, 1225, 2025 u. ſ. w. es wuͤrde alſo nicht oͤfter, als An einem gabelfoͤrmig gebogenen Stabe (§. 99.) iſt es bey dem Grund- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0238" n="204"/> wuͤrde die Tonfolge ſeyn: 36, 225, 525, 1225, 2025 u. ſ. w. es wuͤrde alſo nicht oͤfter, als<lb/> bey jeder 36ſten Schwingung des ganzen Stabes eine gemeinſchaftliche Endigung der Schwin-<lb/> gungen moͤglich ſeyn. Bey dem Grundtone, wo der ganze Stab ſchwingt, laͤßt ſich ein<lb/> Mitklingen hoͤherer Toͤne nicht verhindern, weil kein Schwingungsknoten vorhanden iſt, den<lb/> man beruͤhren koͤnnte, jedoch iſt ein ſolches Mitklingen wegen des ſo betraͤchtlichen Abſtandes<lb/> der hoͤhern Toͤne von dem Grundtone, wo der naͤchſte ſchon um zwey Octaven und eine uͤber-<lb/> maͤßige Quinte hoͤher iſt, weniger bemerkbar, als bey andern klingenden Koͤrpern, wo die<lb/> hoͤhern Toͤne dem Grundtone naͤher ſind. Jeden hoͤhern Ton eines ſolchen Stabes kann man,<lb/> ſo wie uͤberhaupt alle andere Schwingungsarten, wo Schwingungsknoten vorhanden ſind,<lb/> durch deren Beruͤhrung oder Daͤmpfung rein darſtellen. Ein Stab, der an dem einen Ende<lb/> aufgeſtemmt und an dem andern frey iſt, (§. 81.), wie auch einer, der an dem einen Ende<lb/> ganz feſt und an dem andern nur aufgeſtemmt iſt, (§. 85.), wuͤrde keine andern Toͤne zugleich<lb/> koͤnnen hoͤren laſſen, als die in den Verhaͤltniſſen der Quadrate von 5, 9, 13, 17 u. ſ. w.<lb/> ſtehen; ein Stab, deſſen beyde Enden feſt ſind, (§. 84.), nur ſolche, die mit den Quadraten<lb/> von 3, 5, 7, 9 u. ſ. w.; einer, deſſen beyde Enden aufgeſtemmt ſind, (§. 83.), nur ſolche,<lb/> die mit den Quadraten der Zahlen 1, 2, 3, 4 u. ſ. w. uͤbereinkommen. An einem Stabe,<lb/> der an beyden Enden frey iſt, (§. 82.), ſind nur ſolche Toͤne zugleich moͤglich, die in den Ver-<lb/> haͤltniſſen der Quadrate von 3, 5, 7, 9 u. ſ. w. ſtehen; am beſten wird ſich ein ſolches Bey-<lb/> ſammenſeyn mehrerer Toͤne vernehmen laſſen, wenn man einen ſolchen Stab ganz locker in<lb/> ſeiner Mitte haͤlt, oder an einem Faden aufhaͤngt, und ihn anſchlaͤgt, es nimmt ſodann der<lb/> Stab gewoͤhnlich mehrere von denen Schwingungsarten zugleich an, wo ein Schwingungs-<lb/> knoten in der Mitte iſt, und man hoͤrt ein unharmoniſches Gemiſch von Toͤnen, die ſich unter<lb/> einander wie die Quadrate von 5, 9, 13, 17 u. ſ. w. verhalten.</p><lb/> <p>An einem <hi rendition="#g">gabelfoͤrmig gebogenen Stabe</hi> (§. 99.) iſt es bey dem Grund-<lb/> tone unmoͤglich, ein Micklingen hoͤherer Toͤne zu verhindern, weil dabey außer der Mitte,<lb/> wo bey jeder Schwingungsart eine feſte Steue iſt, weiter keine Stelle beruͤhrt werden darf.<lb/> Da nun der Grundton ſich zu dem zweyten wie 4 zu 25 verhaͤlt, und von dem zweyten an<lb/> gerechnet die Toͤne ſich wie die Quadrate von 3, 4, 5, 6 u. ſ. w. verhalten, ſo wird man<lb/> gewoͤhnlich die Toͤne zugleich hoͤren, welche mit den Zahlen 36, 225, 400, 525, 900, 1225<lb/> u. ſ. w. oder wenn der Grundton durch 1 ausgedruͤckt wird, mit den Zahlen 1, 6¼, 11½,<lb/> 17<formula notation="TeX">\frac{12}{30}</formula>, 25, 34<formula notation="TeX">\frac{1}{36}</formula> u. ſ. w. uͤbereinkommen, es findet alſo nur bey jeder 30ſten Schwingung<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0238]
wuͤrde die Tonfolge ſeyn: 36, 225, 525, 1225, 2025 u. ſ. w. es wuͤrde alſo nicht oͤfter, als
bey jeder 36ſten Schwingung des ganzen Stabes eine gemeinſchaftliche Endigung der Schwin-
gungen moͤglich ſeyn. Bey dem Grundtone, wo der ganze Stab ſchwingt, laͤßt ſich ein
Mitklingen hoͤherer Toͤne nicht verhindern, weil kein Schwingungsknoten vorhanden iſt, den
man beruͤhren koͤnnte, jedoch iſt ein ſolches Mitklingen wegen des ſo betraͤchtlichen Abſtandes
der hoͤhern Toͤne von dem Grundtone, wo der naͤchſte ſchon um zwey Octaven und eine uͤber-
maͤßige Quinte hoͤher iſt, weniger bemerkbar, als bey andern klingenden Koͤrpern, wo die
hoͤhern Toͤne dem Grundtone naͤher ſind. Jeden hoͤhern Ton eines ſolchen Stabes kann man,
ſo wie uͤberhaupt alle andere Schwingungsarten, wo Schwingungsknoten vorhanden ſind,
durch deren Beruͤhrung oder Daͤmpfung rein darſtellen. Ein Stab, der an dem einen Ende
aufgeſtemmt und an dem andern frey iſt, (§. 81.), wie auch einer, der an dem einen Ende
ganz feſt und an dem andern nur aufgeſtemmt iſt, (§. 85.), wuͤrde keine andern Toͤne zugleich
koͤnnen hoͤren laſſen, als die in den Verhaͤltniſſen der Quadrate von 5, 9, 13, 17 u. ſ. w.
ſtehen; ein Stab, deſſen beyde Enden feſt ſind, (§. 84.), nur ſolche, die mit den Quadraten
von 3, 5, 7, 9 u. ſ. w.; einer, deſſen beyde Enden aufgeſtemmt ſind, (§. 83.), nur ſolche,
die mit den Quadraten der Zahlen 1, 2, 3, 4 u. ſ. w. uͤbereinkommen. An einem Stabe,
der an beyden Enden frey iſt, (§. 82.), ſind nur ſolche Toͤne zugleich moͤglich, die in den Ver-
haͤltniſſen der Quadrate von 3, 5, 7, 9 u. ſ. w. ſtehen; am beſten wird ſich ein ſolches Bey-
ſammenſeyn mehrerer Toͤne vernehmen laſſen, wenn man einen ſolchen Stab ganz locker in
ſeiner Mitte haͤlt, oder an einem Faden aufhaͤngt, und ihn anſchlaͤgt, es nimmt ſodann der
Stab gewoͤhnlich mehrere von denen Schwingungsarten zugleich an, wo ein Schwingungs-
knoten in der Mitte iſt, und man hoͤrt ein unharmoniſches Gemiſch von Toͤnen, die ſich unter
einander wie die Quadrate von 5, 9, 13, 17 u. ſ. w. verhalten.
An einem gabelfoͤrmig gebogenen Stabe (§. 99.) iſt es bey dem Grund-
tone unmoͤglich, ein Micklingen hoͤherer Toͤne zu verhindern, weil dabey außer der Mitte,
wo bey jeder Schwingungsart eine feſte Steue iſt, weiter keine Stelle beruͤhrt werden darf.
Da nun der Grundton ſich zu dem zweyten wie 4 zu 25 verhaͤlt, und von dem zweyten an
gerechnet die Toͤne ſich wie die Quadrate von 3, 4, 5, 6 u. ſ. w. verhalten, ſo wird man
gewoͤhnlich die Toͤne zugleich hoͤren, welche mit den Zahlen 36, 225, 400, 525, 900, 1225
u. ſ. w. oder wenn der Grundton durch 1 ausgedruͤckt wird, mit den Zahlen 1, 6¼, 11½,
17[FORMEL], 25, 34[FORMEL] u. ſ. w. uͤbereinkommen, es findet alſo nur bey jeder 30ſten Schwingung
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