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Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.

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verhalten sich die Töne solcher Glocken oder Gefäße, die an Gestalt ganz einander ähnlich sind,
wie , wie solches schon §. 86. im Allgemeinen erwähnt ist. Die Töne sind also
desto höher, je dicker die aus einerley Materie bestehenden Glocken sind, und bey Verschie-
denheit der Größe nimmt die Tiefe im Verhältnisse der Quadrate der Durchmesser zu. Wenn
an Glocken oder Gefäßen von einerley Materie alle Dimensionen in gleichem Verhältnisse zu
oder abnehmen, so verhalten sich die Töne umgekehrt wie die Cubiewurzeln der Schwere.

173.

Außer Glocken und runden Gefäßen sind noch unendlich viele andere Arten von krum-
men Flächen möglich, deren Schwingungen aber noch ganz unbebannt sind. Es müßte wohl
interessant seyn, z. B. die möglichen Schwingungen einer hinlänglich großen und dünnen
Kugelftäche oder Cylinderfläche u. s. w. zu wissen, aber Untersuchungen dieser Art würden
viel zu schwierig seyn, als daß man sie entweder auf dem Wege der Theerie oder der
Erfahrung erwarten dürfte.



Neunter Abschnitt.
Von einem Beysammenseyn mehrerer Schwingungsarten.


174.

Mehrere oder auch allenfalls alle Schwingungsarten, die ein elastischer Körper einzeln
anzunehmen im Stande ist, können auch zugleich an demselben Statt finden, ohne daß eine
die andere hindert, wobey auch bey gehöriger Aufmerksamkeit die mit diesen Schwingungs-
arten übereinkommenden Töne, aber schlechterdings keine andern, hörbar sind. Es ist aber
ein solches Beysammenseyn mehrerer Schwingungsarten und Töne nichts nothwendiges, denn
man kann bey allen denen Schwingungsarten, wo gewisse Puncte oder Linien des klingenden

verhalten ſich die Toͤne ſolcher Glocken oder Gefaͤße, die an Geſtalt ganz einander aͤhnlich ſind,
wie , wie ſolches ſchon §. 86. im Allgemeinen erwaͤhnt iſt. Die Toͤne ſind alſo
deſto hoͤher, je dicker die aus einerley Materie beſtehenden Glocken ſind, und bey Verſchie-
denheit der Groͤße nimmt die Tiefe im Verhaͤltniſſe der Quadrate der Durchmeſſer zu. Wenn
an Glocken oder Gefaͤßen von einerley Materie alle Dimenſionen in gleichem Verhaͤltniſſe zu
oder abnehmen, ſo verhalten ſich die Toͤne umgekehrt wie die Cubiewurzeln der Schwere.

173.

Außer Glocken und runden Gefaͤßen ſind noch unendlich viele andere Arten von krum-
men Flaͤchen moͤglich, deren Schwingungen aber noch ganz unbebannt ſind. Es muͤßte wohl
intereſſant ſeyn, z. B. die moͤglichen Schwingungen einer hinlaͤnglich großen und duͤnnen
Kugelftaͤche oder Cylinderflaͤche u. ſ. w. zu wiſſen, aber Unterſuchungen dieſer Art wuͤrden
viel zu ſchwierig ſeyn, als daß man ſie entweder auf dem Wege der Theerie oder der
Erfahrung erwarten duͤrfte.



Neunter Abſchnitt.
Von einem Beyſammenſeyn mehrerer Schwingungsarten.


174.

Mehrere oder auch allenfalls alle Schwingungsarten, die ein elaſtiſcher Koͤrper einzeln
anzunehmen im Stande iſt, koͤnnen auch zugleich an demſelben Statt finden, ohne daß eine
die andere hindert, wobey auch bey gehoͤriger Aufmerkſamkeit die mit dieſen Schwingungs-
arten uͤbereinkommenden Toͤne, aber ſchlechterdings keine andern, hoͤrbar ſind. Es iſt aber
ein ſolches Beyſammenſeyn mehrerer Schwingungsarten und Toͤne nichts nothwendiges, denn
man kann bey allen denen Schwingungsarten, wo gewiſſe Puncte oder Linien des klingenden

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[198/0232] verhalten ſich die Toͤne ſolcher Glocken oder Gefaͤße, die an Geſtalt ganz einander aͤhnlich ſind, wie [FORMEL], wie ſolches ſchon §. 86. im Allgemeinen erwaͤhnt iſt. Die Toͤne ſind alſo deſto hoͤher, je dicker die aus einerley Materie beſtehenden Glocken ſind, und bey Verſchie- denheit der Groͤße nimmt die Tiefe im Verhaͤltniſſe der Quadrate der Durchmeſſer zu. Wenn an Glocken oder Gefaͤßen von einerley Materie alle Dimenſionen in gleichem Verhaͤltniſſe zu oder abnehmen, ſo verhalten ſich die Toͤne umgekehrt wie die Cubiewurzeln der Schwere. 173. Außer Glocken und runden Gefaͤßen ſind noch unendlich viele andere Arten von krum- men Flaͤchen moͤglich, deren Schwingungen aber noch ganz unbebannt ſind. Es muͤßte wohl intereſſant ſeyn, z. B. die moͤglichen Schwingungen einer hinlaͤnglich großen und duͤnnen Kugelftaͤche oder Cylinderflaͤche u. ſ. w. zu wiſſen, aber Unterſuchungen dieſer Art wuͤrden viel zu ſchwierig ſeyn, als daß man ſie entweder auf dem Wege der Theerie oder der Erfahrung erwarten duͤrfte. Neunter Abſchnitt. Von einem Beyſammenſeyn mehrerer Schwingungsarten. 174. Mehrere oder auch allenfalls alle Schwingungsarten, die ein elaſtiſcher Koͤrper einzeln anzunehmen im Stande iſt, koͤnnen auch zugleich an demſelben Statt finden, ohne daß eine die andere hindert, wobey auch bey gehoͤriger Aufmerkſamkeit die mit dieſen Schwingungs- arten uͤbereinkommenden Toͤne, aber ſchlechterdings keine andern, hoͤrbar ſind. Es iſt aber ein ſolches Beyſammenſeyn mehrerer Schwingungsarten und Toͤne nichts nothwendiges, denn man kann bey allen denen Schwingungsarten, wo gewiſſe Puncte oder Linien des klingenden

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Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_akustik_1802/232>, abgerufen am 29.11.2024.